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Im November
Ein Sonntag
Der sich beim Wort nimmt
Geschenk ohne Verpackung.
Im November
Ein Sonntag
Der sich beim Wort nimmt
Geschenk ohne Verpackung.
Ein Glas mit Schneegestöber aus Daten, dank Freund
Snowdon, der es schüttelt. Darin steht Obama, der große
Bruder, überwacht die ganze Welt, einschließlich der großen
Schwester, besser bekannt als menschgewordene Raute,
will unsere Daten fleddern, bevor wir ihr auf die Finger klopfen,
spielt Schutzwacht, Schutzmacht mit Allwissend-Fimmel, weil nix
dazu gelernt.
Sie wollen unsere Daten, sie wollen, dass wir uns selbst entmündigen,
was noch, bald pflanzen sie den Neugeborenen Chips ein, bezahlt die
Krankenkasse, darauf wird gespeichert, wie sie krähen, schreien und
wimmern, denn Zahnen tut weh, also wird es unterbunden. Wer keine Zähne
hat, kann sie auch niemandem zeigen.
Es gibt Tag, Nacht
Und Nebel.
Tagnebel, Nebelnacht
Und einen Nebelbaum
Aus dem das Papier
Für den Koalitionsvertrag entstanden ist –
Gedruckte Nebelschwaden
Und den schwarzen Schatten
Vorratsdatenspeicherung.
Damit Geheimdienste
Zu kauen haben
Wiederkäuer:
Kein Pardon.
Und ein Menschenbild aus Datenmüll
Nicht legalisierten Datenklaus.
Ruft da ein Nebelhorn
Die Verfassungsrichter?
Bei wem hat in den Gassen des Gehirns ein frischer Wind geweht und den Staub von der Asche verfilzten Denkens weg gepustet?
Hat der Wind gar nicht, er hat beides gemischt und die Komposition wurde dann angepriesen als Instant Trunk, der selbst Tote aufweckt. Nur ein kleiner Junge rief: Tote können gar nicht trinken!
Das werden Wissenschaftler Ihnen beibringen, tönte aus dem Pharma – Himmel die Moral. Sie arbeiten bereits an einer Medizin aus menschlichem „Lebend-Gewebe“, Sehnen beispielsweise. Und Ärzte lassen Organe in anderen Menschen als Menschenmischung weiter leben, Arme in Reichen, Schwarze in Weißen, und Frauenherzen schlagen höher in einer Männerbrust.
Den kleinen Jungen gruselt es. Und sein Vater denkt, o je, ein großer Teil der Medikamente wird doch ausgeschieden. Warum hat mir das niemand gesagt, bevor ich zur Welt gekommen bin, ich wäre bestimmt geblieben, wo ich war.
Was gesagt?
Dass ich irgendwann als Fragment weiter leben soll und ohne mein Bewusstsein. Da fällt mir ein, ich hab es irgendwo gelesen, dass z.B. der Empfänger einer Spenderleber Medikamente braucht, pro Jahr im Wert von 150 000 €. So kommt Freude auf im Pharma-Himmel.
Was Chirurgen – Mode alles möglich macht. Vielleicht trägt jemand bereits Menschenohren, die auf Mäuserücken gezüchtet wurden, ein mitfühlendes Herz aus dem Brustkorb eines Emigranten, und ein Auge sieht, dank einer geleasten Netzhaut. Nur das dritte Auge ist verpönt in Chirurgenkreisen, es gilt als Auge des Bewusstseins, man sähe ja damit vielleicht, was da angerichtet wurde.
Oder was mit diesem Text hier angerichtet wird. Die Zahl der Organspenden ist drastisch gesunken.
Ja. Und der Stiftungsvorstand der Stiftung Organtransplantation hat dazu gesagt: „ Diese Situation ist unvertretbar.“ Dieser Satz ist unvertretbar. Sollen wir mehr Unfälle mit schwersten Körperverletzungen verursachen oder Harakiri verüben oder will der Vorstandsvorsitzende unsere Organe zwangsversteigern lassen? Es ist keine unterlassene Hilfeleistung, seine Organe behalten zu wollen.
Nun mal ganz ruhig. Organe werden erst entnommen, wenn Fachärzte Sie als gehirntot erklärt haben.
Kein Mensch wird als gehirntot erklärt, selbst wenn seine Argumentation das nahe legt. Mir scheint, gehirntot ist nicht tot. Ein Organ aus einer Leiche würde den Empfänger ja vergiften. Gehirntot. Erst kürzlich wurde in Rumänien* ein Kind geboren, dessen Mutter seit drei Monaten gehirntot war.
*Siehe Spiegel online
** Wer an Details der Organtransplantation interessiert ist, dem empfehle ich ein Interview bei google anzuklicken:
Frankfurter Rundschau , Wer noch warm ist ist nicht tot
Es gibt Throne,es gibt den Stuhl Petri und den Stuhl
Merkelae. Ein unendlicher Sicherheitsschild dieser Stuhl
Merkelae, er hat der Besetzerin souffliert: „ Dass Freunde
sich abhören, geht gar nicht.“ Die Freunde sind verschnupft:
Wir haben doch gezeigt, wie leicht das geht. Freunde unterschätzen
geht gar nicht.
Der Stuhl Merkelae schweigt, der Stuhl, den die NSA und der
britische Geheimdienst GCHQ wie zwei abgerichtete Hunde
be-und ausschnüffeln und ihre Duftnote hinterlassen. Wir?
Das war mit Sicherheit der BND.
Ein bildender Künstler hat Frau Merkel, im Auftrag der US-
Regierung, ein Werk gewidmet, eine große Anzahl Raubkopien
des Stuhls Merkelae, aufgereiht vor ihrem Büro, im Gang, mit
dem Titel: Stuhlgang Merkelae.
Dieses Fenster mit dem braunen Fensterkreuz und den vier Scheiben, das ist mein Auge, sinniert er. Sitzt am halboffenen Fenster, schaut auf den gegenüberliegenden Berg: eine Straße, Wald, kahl, mit ein paar grünen Tannen durchsetzt, Häusern mit Zypressen als Wächtern, Häusern in gelb, weiß, zart-grün, ocker und rosa, mit Schnee auf dem Dach. Das Bild bewegt sich, als sähe er es als Spiegelung einer Wasserfläche. Das macht die warme Luft, denkt er, die vom Heizkörper unterm Fenster nach oben steigt. Die Sonne äugt gerade über den gegenüberliegenden Berg, ein Blaurauschhimmel sickert zwischen den Bäumen durch bis zum Boden.
In den Zweigen der Bäume auf dem Berggipfel hängen winzige Wolkenfetzen. Schneeinseln schwimmen am Hang. Er tastet das ganze Bild ab, schmeckt, ja kaut es wie Wein.
– Ich meißle mich -, sagt er leise – aus Stille, die in Bewegung gerät. –
Zwitschern und Lachen, ein Satz ist erkennbar. – Was macht er bloß all die Wochen, ja Monate schon, im Fenster. Da oben im vierten Stock.-
Er kennt dieses Gackern, eine alte Frau aus dem Dorf. Und die Stimme, die antwortet, schwärmt, auch sie ist ihm durchaus bekannt.
– Er liegt nicht immer im Fenster. Du weißt, dass er er eine Backstube hat. –
– Das nennst Du arbeiten? – gackert die erste. – Backt bloß zwei mal die Woche. –
– Ja, das reicht, hat er gesagt. Er verkauft das Brot an einige Läden der Stadt. Biologisch – , sagt sie. Und er glaubt, sie schmatzen zu hören.
– Der Deutsche -, fängt die Alte erneut an und wird unterbrochen.
– Er ist hier in Italien geboren. Seine Mutter ist Schweizerin und sein Vater war Italiener. Ich weiß das, weil — ich hab Franz mal in seiner Backstube besucht. –
– Franz -, die Alte schnalzt mit der Zunge.
– Alora, sein Brot schmeckt fantastisch. Und die Zimtrollen erst – .
– Ah, zimtrollen nennt man das heut. Bist Du zur Beichte gewesen?
– Da gabs nix zu beichten -, sagt die Junge, verhalten und mit sprödem Bedauern. Franz erinnert sich an die Stimme. Sie gehört zu kurzem, dunklem Haar, das versucht, ein leicht schielendes Auge zu verstecken.
– Er sieht gut aus -, sagt die Alte. Jetzt bekreuzigt sie sich wieder, denkt Franz. Die Junge bestätigt seine Vermutung.
– An den Kreuzen, die du schlägst, hängen deine verbitterten Wünsche, sagt man im Dorf. – Die Stimmen verschmieren in eins. Ein Hahn kräht. Er hat sich verspätet. Ist noch kühl, denkt Franz und beißt in den Morgen, dass ihm das Wasser im Mund zusammenläuft. Er bewundert die Schwalben beim Flug. – Auf unser Wohl, Tag! – Er hebt eine Teeschale und schlürft einen Schluck . Sonntagszwielicht. Die Augen fallen ihm zu, kurz nur.
– Hat die Welt ein Glück, mich zu kennen, – spottet er lachend.- Glück, das ausgeschenkt werden will. In den See da drüben. In jeden Fluss, Bach, Brunnen, der unverseucht ist. –
Immer wieder zerschneiden Glocken die Zeit, die Luft, und das ist den Schwalben ein Grund zum Gelächter. Stille. Unerwartet. Stille, die man anfassen kann.
– Ich meißle mich -, sagt er leise, – aus der Stille, die in Bewegung gerät: Zwitschern und Lachen und Gackern und Brabbeln. Und Grapschen. Und Gucken von weit hinter den Augen, allen Raum noch im Blick. Alle Pausen im Gesang, im Schnüffeln und Schlucken. – Er lächelt. Atmet tief durch. – In den Bäumen, im Gras geht eine Hefe auf, Hefe aus Liebe im Teig des Bewusstseins.- Er lacht. – Tja, wenn ein Bäcker anfängt zu dichten. –
Hunde bellen sich an, ein Hahn verrät, dass er ein Wörtchen mitreden will.
– Ich staune -, sagt Franz, dass der Morgen ganz blieb. Bis jetzt. Ohne jegliche Scherben. –
Vögel fliegen durchs Bild. Und wieder hört er die Stimme der Jungen.
– Alora, du hast recht, er sieht gut aus. Und stark ist er auch. Zum Kneten des Teigs benutzt er keine Maschinen. –
– Vergiss ihn. Solche Typen bringen kein Glück.
– Sagt das etwa deine Erfahrung? –
– Heirate den Beppo. –
– Ach der. –
– Der ist zuverlässig. –
– Zuverlässig und hat nen Kropf. Si.
Alora. –
Pause. Aufatmen am Fenster.
– Was macht der bloß tagein, tagaus .-
– Was wohl -, sagt er zu sich. – Seit Jahren isst er die Wolken, weiße, schwarze, violette, isst den Regen, die Sonne, die Schwalben, Zwitschern von Vögeln, Bellen von Hunden, Katzen – und Menschengemaunze. Den Wald, den kleinen See da, den Großen, isst sie, stopft sich voll mit allen Sinnen. Und er verdaut das. Ja, er verdaut das. Bis diese ganze Landschaft, das Tal, die Berge, Häuser, auch die Leute mit den Tratschlitaneien, eins mit ihm sind. Der Franz ist ein Ausblick- und Augenblickesser. –
– Alora, von wo ist uns der Vogel überhaupt zugeflogen. –
– Vor etwa ein bis zwei Jahren. –
– Si, aber woher? –
Woher schon, denkt Franz. Ausgebüchst bin ich den Sklavenhändlern unsres Jahrhunderts. Entkommen den Gierhalsverflechtungen jeglicher Art. Noch immer sind Rußflecken vom Gestern eingebrannt in mein Nervensystem. Woher schon. Ich kenn, wie jeder, die Rauschgifteleien Gestern und Morgen. Die Landkarten der Höllen, auf denen Städte ausufern, als seien sie Abwässer aus Beton.Und ich weiß, die Ausfallstraßen, wo schrille Sekundenhimmel verkauft werden, sind inzwischen selbst Kindern bekannt.
Am Fuß des Hauses meckert ein Gelächter. Franz schließt das Fenster, verlässt das Zimmer, durchquert einen Flur und öffnet die Tür zum Balkon. Vor ihm ein Tal mit Häusern, hingestreut wie aus Versehen. Hinter violetten Hügeln, er verschluckt sich am Staunen, eine lang-lange Parade aus Schneebergen, die Alpen in rosa, bei ihrem morgendlichen Sonnengebet. Franz reibt die Hände: – Ja, ich kenne inzwischen die Goldadern des Augenblicks. Und die Edelsteine aus Sekunden, Minuten, die aus der Zeitlosigket wachsen. –
Ohne Gehirnschmalz Wörter hinzurotzen. Hör endlich
auf, zu maulen! Nenn dich halt Orleander Proll oder
von und zu Orangenquirl, und roll dir selbst den roten
Teppich aus, und schreite durch eine Allee aus jungen
Affenbrotbäumen, die in riesigen Kübeln eingepflanzt,
den Teppich säumen. Spende dir Applaus aus der Konserve,
stark wie Donnergrollen. Oder spring von deiner
Schlechtwetter-Wolke mit dem Fallschirm ab und ziele
aufs Berliner politische Schach -Brettl, direkt zu Füßen
deiner Dame – Schach! Halt sie in Schach. Sie thront in-
mitten eines Brunnens und speit unser Trinkwasser in den
Krug eines Konzerns. Und ihre Augen tropfen, weil Uncle
Sam sie vermutlich abgehört. In einem Arm ein Füllhorn
mit großem CO2 – Ausstoß, im anderen ein Füllhorn,
aus dem Spendengelder quellen im Garten Eden der
Bayrischen Motorenwerke.
mit flüssiger Sonne
Die niemand zu trinken wagt
Glühendes Gold
Und im Beobachter
Das zarte Urbild
Oder eine Spiegelung.
die Wahl hat sich verwählt, die Wähler verwählen sich nie oder
nur am Telefon. Es herrscht Schweigen, das nicht verschweigt,
dass der Job des Wetterhahns erneut von der bekannten Henne
übernommen wird. Alle, selbst die Hähne jeder Couleur gackern,
als hätten sie soeben das Ei des Kolumbus gelegt, wissen aber nicht,
ob der Tag nur graut oder das Grauen vier Jahre, eine Legislaturperiode
lang, anhält, ideal für Wetterfrösche, die als Orakel von Talkshow zu
Talkshow hüpfen und über Schiffbruch quaken, Schiffbruch, eine weiße
Stelle, wo man gekenterte Flüchtlinge oder gekenterte Politik einsetzen
kann, z.B, dass die erwähnte Henne mit dem Orden soziale Umwelt –
Kanzlerin Mercedes hätschelt, trotz Autos mit hohem CO2 – Ausstoß und
Billiglöhnen, damit die Richtigen im Netz der Armut zappeln.
„Wenn ich du wäre, wär ich lieber ich.“
Der Angesprochene knallt ihm eine:
“ Immer noch?“