Hexe Tina geht fremd! Teil 4: Sex und die große Liebe

So, Mädels – heute hab ich mir gedacht, lassen wir den Teufel endlich aus der Tüte und reden über DAS heiße Thema, das wirklich jede von euch ganz intensiv mit leisen oder auch lauten Gedanken beschäftigt. Gebt’s zu! SEX! Ah, ihr horcht auf!

Da steht es nun, das Wort SEX, das tausend Dinge und „noch viel, viel mehr“ beinhaltet. Immer die gleichen Fragen und eigentlich auch die gleichen Wünsche miteinbezogen.

Die richtige Einstellung ist dabei der eigentliche Weg, vorher sollten wir hier aber ein wenig darüber feilschen.

Machen wir uns nichts vor. Auf der Suche nach der „ganz großen Liebe“ ist doch eigentlich jede Frau – egal, was für’n Typ sich hinter ihrer coolen Fassade verbirgt.

Natürlich spielt dabei das entsprechende Alter eine ganz große Rolle.

Junge Mädchen träumen noch von der „ganz großen Liebe“. Junge Frauen erleben sie vielleicht gerade, aber reifere Frauen bringen doch so einige Erfahrungen mit. Vielleicht sind sie ihrer „großen Liebe“ allerdings auch schon begegnet. Sie leben mit dem Traummann bereits zusammen. Oder, eben genau deshalb, weil es dieses starke Gefühl nicht an jeder Ecke zu kaufen gibt, haben sie es schon aufgebraucht?

Wie viel Portion diese „großen Liebe“ bekommen sie dann noch?

Hmm, und wie viel „Mann“ braucht eigentlich eine Frau? Beziehungsweise: Wie viel „Mann“ darf sie sich erlauben, bevor ihr guter Ruf endgültig verbrannt ist und sie auf den Scheiterhaufen landet?

Männer sind einfach gestrickte Wesen. Leicht durchschaubar! Ihre Wünsche lassen sich leider nicht immer erfüllen. Wir Frauen haben heutzutage aber ein klares Wörtchen mitzureden und schließlich auch die Wahl. Hören die Helden nicht gern, das weiß ich, muss aber trotzdem geschrieben werden.

Männerträume lassen sich durchaus realisieren! Sie sind doch so bescheiden. Sie wollen:

1. Ein wirklich atemberaubendes weibliches Aussehen (keine Angst, dieser Wunsch ist relativ, der ist wirklich von Mann zu Mann unterschiedlich. Sexy Unterwäsche reicht da meistens schon völlig aus. Hauptsache, sie kann leidenschaftlich vom Körper gerissen werden).

2. Einen verschwiegenen Charakter. Männer wollen Helden bleiben, sie wollen doch nur ein- oder höchstens zweimal ein bisschen spielen, bevor sie ungebrochen in die eigenen Gefilde zurückschweben.

3. Ausgeprägte weibliche Fantasien (schließlich sollten hierbei ausgefallene Männerfantasien berücksichtigt werden).

4. Abenteuerlustige Bereitschaft (um ihre wildesten Wünsche auszuleben).

5. Redegewandte Frauen (die sie beim Sex anfeuern und denen sie hinterher versichern, wie gut ihr kleiner Freund geschuftet hat – natürlich am liebsten in heldenhaften Ausschweifungen).

So, mehr wollen Männer eigentlich nicht. Da gibt es allerdings ein klitzekleines Problem:

Entweder sind sie selbst ab einem gewissen Alter schon verheiratet oder sie wollen ein unverbindliches Abenteuer. Die Lösung wäre sicherlich eine Ehefrau und eine Spielgefährtin.

Jetzt kommen wir doch mal zur weiblichen Seite zurück. Frauen lassen sich zweifelsohne in keine Schublade stecken, nein, so war das auch überhaupt nicht gemeint.

Ich finde es anhand von Beispielen nur immer einfacher, eine Situation zu beschreiben, schließlich wird das hier kein wissenschaftlicher Artikel. Oder vielleicht doch? Egal.

Ich habe mit einigen Frauen lange und intensiv gesprochen und nutze nun meine Macht, vier Gruppen genauer unter die Lupe zu nehmen, vielleicht fallt ihr Mädels ja auch darunter.

1. Die arbeitende Amazone, die wirklich einen netten Partner an ihrer Seite hat oder haben möchte mit vielen gleichen Interessen, die aber nach wie vor innerhalb der Beziehung ihre Freiheit behalten und sich durchaus weiterentwickeln möchte.

2. Die Mama-Amazone, die meistens all ihre Pläne aufgegeben hat, jetzt glücklich verheiratet und abgesichert ist und sich liebevoll und wirklich aus vollen Herzen ihrer ganzen Familie und ihrer großen Liebe widmet.

3. Die coole, freie und ungebundene Geschäftsamazone, die sich voll auf ihre Arbeit konzentriert und für feste Beziehungen keinen Platz schaffen wird. Ein kurzes, knackiges Abenteuer reicht ihr vollkommen aus, denn ein Mann und damit sämtliche, emotionale Fallen könnten die Pläne dieser Frau völlig durchkreuzen.

4. Die flexible Amazone, die es durchaus schafft, stundenweise zu arbeiten und dabei Familie samt Beziehung durch hervorragende Organisation tatsächlich unter einen Hut bekommt.

Tja, und nun zurück zu meinen Fragen. Habt ihr sie noch im Kopf? Wie viele Portionen „große Liebe“ jede einzelne braucht, entscheidet sie natürlich ganz allein.

Aber wie viele Portionen „Mann“ sie braucht und sich erlauben darf, steht noch aus.

Gerade Ehefrauen und Lebensabschnittgefährtinnen unter uns haben es besonders schwer, denn ihre Antwort sollte schließlich gleichermaßen lauten: „Gar keine, ich bin mit dem Mann meiner Wahl äußerst zufrieden.“ Sollte, sollte, sollte.

Gerade diese Powerfrauen dürften sich doch ab und zu ein kleines Abenteuer erlauben!

Natürlich nix Ernsthaftes oder Bleibendes. Nur ab und zu ein kleines „Leckerchen“ Mann, der ihr neues Selbstbewusstsein einflößt, sie kurzfristig aus ihrem stressigen Alltag holt und ihr zeigt, was für eine begehrenswerte Frau sie doch noch ist.

Familie und alles, was damit zu tun hat, müsste natürlich kurzfristig komplett ausgeschaltet werden. Aber bloß ganz kurz, nur diese eine Nacht! Schließlich ist sie trotz ihre familiären Aufgaben in erster Linie immer noch eine Frau! Und genau diese Frau wäre vollkommen befriedigt und außerordentlich gut aufgelegt am nächsten Morgen wieder für ihre ganze Familie da.

Mama hat doch nur einen kleinen Besenflug unternommen, der Mond schien so hell und machte alle Katzen grau. Der eigene Mann würde sicherlich am meisten davon profitieren, schließlich würde sie viele neue Impulse mitbringen!

Ja, wenn die verzettelte Monogamie nicht immer so überdeutlich im Vordergrund stehen würde. Der der Satz: „Schatz, ich muss dir etwas beichten.“, ist allzu oft der Anfang vom Ende. An dieser Offenbarung zerbrechen viele Ehen. Das Vertrauen ist weg, die eigentlich wünschenswert ehrliche Aussage wird mit Schmerz und Ärger aufgeladen, aus einem Knallfrosch wird eine Bombe und ihr Platzen hinterlässt eine innerliche Kraterlandschaft.

VERTRAUEN!

Sicherlich ein äußerst wichtiger Aspekt einer gut gehenden Beziehung. Aber warum zum Teufel sollte eine eingeschworene, langjährige Ehe zerstört werden, nur weil Frau sich zwischendurch auch einen Leckerbissen gegönnt hat?

Sie bleibt doch trotzdem die sorgende Ehefrau, Mutter und beste Freundin! Nur halt ein wenig schwungvoller und ganz bestimmt auch gelassener.

Schließlich darf während einer Diätphase ja auch genascht werden. Heute der Genuss und morgen soll die Frau das Geschehene zur Seite legen und genau da weitermachen, wo sie war, bevor sie gestern gesündigt hat.

Auf dass der Tod uns scheidet! Ha, das ich nicht lache!

Natürlich werden immer wieder Ehen geschlossen. Besonders, wenn man frisch verliebt ist und im Wonnemonat Mai eine weiß gekleidete, betörend aussehende Prinzessin für einen Tag werden darf. Dazu gibt es noch eine Hochzeitskutsche und viele tolle Geschenke. Ein rauschendes Fest wird bis tief in die Nacht gefeiert und der Bräutigam hat stundenlang nur verliebte Blicke für seine wunderschöne Braut.

Ja, das ist ein wirklich außergewöhnlich wichtiger Tag für eine Frau, mindestens genauso emotional wie die Jahre später eintretende Scheidung, diesmal ganz in schwarz gekleidet. Das Ganze muss aber nicht so enden!

Wenn Frau tatsächlich ihren Traummann gefunden hat, klärt sie die moderne Einstellung der gewissen Freiheit am besten von vornherein ab. Das ist ehrlich. Gut, er wird im ersten Moment etwas entsetzt über diese Entscheidung sein. Aber besser sind diese Voraussetzungen für einen „Bis-dass-der-Tod-uns-scheidet“-Schwur.

Entscheidend in einer Beziehung sind doch die gemeinsamen Erfahrungen, die man zu zweit gesammelt hat, vielleicht Kinder, der Bau eines Hauses oder sogar das starke Gefühl der wahren Liebe. Kein anderer Mensch kann diese Gemeinsamkeiten ersetzen. Aber gerade der größer werdende Schatten des Alltags macht uns Frauen immer mehr zu schaffen.

Seien wir mal ehrlich. Wer von uns kann die perfekte Hausfrau, die perfekte Mutter, die perfekte Ehefrau und dann auch noch die perfekte Spielgefährtin über Jahre abgeben? Seht ihr! Diese Anforderungen sind ja noch nicht mal einzeln für sich zu bewältigen.

Wenn ihr euch jetzt noch an den Spruch „Bis dass der Tod uns scheidet“ erinnert, gehört ausgefallener Sex einfach dazu – bis zum Tod! Damit ist das ganze Leben gemeint!

Reicht euch ein Leben, in dem euch die Arbeit auffrisst, die Kinder eines Tages aus dem Haus flattern und eure Ehemänner oder Lebensabschnittgefährten faul auf der Couch sitzen und Fußball faszinierender finden als euch, die eigenen Frauen?

Eine kluge Frau hat einmal gesagt: „Frau erfüllt sich das Unerreichbare, wenn sie selbst immer ein wenig unerreichbar bleibt!“

Dann seid doch einfach mal unerreichbar!

Setzt euch von Zeit zu Zeit den Hexenhut auf, klemmt euch den Besen zwischen die Beine und genießt aus vollem Herzen euren Sondereinsatz.

Selbstverständlich müsst ihr aber auch loslassen können, denn auch eure männliche Hälfte darf ab und zu durch sein ehemaliges Revier streifen! Es muss ja nicht immer etwas passieren, aber Freiheit in einer Paarbeziehung bedeutet sicherlich auch eine lebenslange Verbindung.

Folgt ihr diesem System und gönnt ihr euch ab und zu ein „männliches Leckerchen“, braucht ihr bestimmt niemals sagen: „Ich lasse mich scheiden! Wir haben uns auseinandergelebt!“ Der meistausgesprochene Satz ausgelutschter Beziehungen! Zieht augenblicklich die Bremse an! Seid modern! Schließlich steht ihr auch in anderen Bereichen zu eurer modernen Einstellung von heute!

Früher, ja, früher galt dieses monogamische Versprechen wirklich ein Leben lang. Meine Großeltern haben schon früh geheiratet, sich ein Häuschen gebaut und bekamen natürlich viele Kinder. Meine Großmutter stand wirklich gerne in der Küche und hat Brot oder Marmelade selbst gemacht. Ihr war durchaus bewusst, dass sie sich auch über ihren beruflichen Werdegang keinerlei Sorgen machen musste. Sie war versorgt, durch ihre lebenslange Heirat und hatte zusätzlich ihre eigenen Bereiche, in denen ihr wirklich niemand zwischenplapperte: Haushalt, Garten und die Erziehung der Kinder. So ein übersichtliches System gab es damals. Dann kam irgendwann die große Emanzipation der Frau. Das nicht wirklich „schwache Geschlecht“ wollte und konnte alles alleine! Hmm, kann vielleicht, aber will sie das auch wirklich alles alleine schaffen? In manchen Fällen zweifle ich daran!

Eines steht auf jeden Fall fest. Ihr müsst einen Weg finden, für eure Männer interessant zu bleiben – für viele, viele Jahre. Gebt ihnen ein kleines Stück Freiheit und gönnt sie euch selbst von Zeit zu Zeit. Es ist schließlich nur Sex, von dem wir reden.

Und an die Männer gerichtet: Hört endlich auf, die Frauen mit böswilligen, altbekannten (ich werde jetzt hier nichts vertiefen) Beschimpfungen zu überziehen. Das Heldentum ist für euch auch schon lange vorbei. Und vergesst nicht, eure momentane heiße Spielgefährtin könnte auf der anderen Seite der Stadt eine attraktive Lebensgefährtin oder Mutter sein.

Genießt doch einfach zusammen unverbindlich eine gefühlvolle oder sogar eine triebhaft animalische Nacht und gebt der Hexe im Morgengrauen mit einem Lächeln ihren Besen zurück. Wenn ihr sie dann davonfliegen seht, bleiben euch die Erinnerungen dieser einzelnen Nacht. War doch schön, oder? Nun aber schnell nach Hause mit euch.

Dort, in dem selbstgebauten Nest, wird auch bald eure eigene Hexe wieder eintrudeln. Willkommen im 21. Jahrhundert!

Die Gefühle, Erinnerungen und gemeinsam durchlebten Zeiten haben euch zusammengeschweißt, das wird euch sowieso niemand nehmen können. Freut euch drauf, damit hält euer Treueschwur bestimmt für die Ewigkeit, oder zumindest bis, na, „bis der Tod euch scheidet“.

Allen Singlefrauen wünsche ich gleichzeitig einen guten Appetit.

So, jetzt beruhigt erst einmal eure Gemüter und vergesst nicht, eure Besen zu schwingen.

Bis in 100 Jahren! Blessed Be!

Eure Hexe Tina

  • Wenn doch nur alles so einfach wäre … 🙂
    Ich stimme mit dir überein, dass ein wenig auswärtige Abwechslung durchaus eine eingefahrene Beziehung beleben kann. Aber oft genug nur auf der Seite, die sich die Abwechslung gönnt.
    In einer funktionierenden Beziehung kommt der Wunsch nach Abwechslung wohl eher nicht auf.

    Nachdenklich
    Song

    • Hallo, natürlich sollten beide VORHER darüber reden,da beginnt die Fähigkeit,der Beziehung eine Chance zu geben. Eine Beziehung kann durchaus sehr gut funktionieren, aber ist der Sex nach Jahren dabei auch noch aufregend? Das alles ist aber nur ein Gedankenspiel – jeder, das bedeutet Mann und Frau, sollten für sich entscheiden, was in einer Beziehung wichtig ist.