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Berlin –  Am Pranger

Ein Mann stellte sich letzte Woche bei der Berliner Polizei. Er behauptete, er sei Christian Morgenstern und zeigte ein Foto, das er bei sich trug. Er sei  einer Biographie, die bei Rowohlt mal erschienen sei, entsprungen,weil er keine andere Möglichkeit gesehen habe, einen berüchtigten Gentech – Konzern in den USA anzuprangern. Er, Morgenstern, sei der Verfasser der Galgenlieder, also auch des Textes „ Neue Bildungen, der Natur vorgeschlagen“. Und jetzt habe dieser Konzern einen seiner Vorschläge in die Tat umgesetzt: den „Menschenbrotbaum“. Ob sie menschliche Gene in einen Affenbrotbaum eingeschmuggelt hätten oder Gene des Affenbrotbaums in Menschen, wisse er nicht.

Gestern nun erfuhr die Polizei von Rowohlt, dass dieser Herr den Fotos von Morgenstern verblüffend ähnlich sehe. Und das Patentamt in Genf bestätigte, dass der genannte Konzern ein Patent auf den Menschenbrotbaum beantragt habe. Der echte oder.. unechte Morgenstern stellte inzwischen Strafantrag gegen den Konzern wegen Missbrauchs geistigen Eigentums.

Ein Sprecher des Konzerns: davon könne gar keine Rede sein. Sie seien nicht nur die Schöpfer des Menschenbrotbaums, sondern auch des Affenbrotbaums und der sei gentechnisch äußerst geglückt. Er werde bis zu 2 000 Jahre alt. Und das  beweise eindeutig, dass sie die Natur seien. Und darum hätten sie jedes Recht, Morgensterns Vorschlag anzunehmen. Außerdem habe Herr Morgenstern vergessen, dass er bereits länger als 75 Jahre tot sei und damit das Copyright abgelaufen. Dazu erklärte Morgenstern: Es geht hier nicht um Diebstahl geistigen Eigentums, sondern um den Missbrauch eines solchen.

  • Herr Morgenstern weiß sich zu wehren! Er wird den Konzernsprecher an seine Galgen hängen und dort baumeln lassen wie ein Hemmed im Wind! Flatterata!