Blick durch Gitterstäbe

Die Tür aus schwarzen, eisernen Gitterstäben, dahinter,
auf den steinernen Treppenstufen, hat der Wind wie ein
Zenmönch Blätter gestreut. Mein Blick geht zögernd
die wenigen Stufen hinab zu der kleinen Plattform, wo
ein eiserner Gartentisch mit vier Stühlen einladen: nimm Platz.
Auf der Tischplatte zittert ein Sonnenfleck.

Ich erinnere dein Glucksen, Ursache, dass Du Dich
beim Trinken eines Mokka verschluckt hast, an deinem
Hals tritt eine Ader hervor, das Blut, das ich pulsieren fühle,
ist meines.

Ich drücke die Türklinke herunter, die Tür ist verschlossen.

Ich erinnere deinen Körper, ein Fragezeichen, er sagt: du
bist zurück gekommen, warum? Und dein Mund sagt:
in meinem Garten herrscht jetzt der Herbst, der Kaffeesatz
in unseren Tassen ist eingetrocknet, keine Zukunft darin
mehr lesbar.

Zwei Blätter torkeln vom Baum.

  • Wow, Uwe, oft wird versucht Gefühle in Natur-, Landschafts- oder Jahreszeitenbildern auszudrücken – aber nicht oft gelingt das so stimmungvoll und authentisch.
    Sorry, dass ich schon wieder so überschwenglich lobe, aber ich suche hier vergeblich nach Kritikpunkten.