Eine Idee, ein Anfang.

Ich weiß noch nicht sicher, was es einmal werden soll.
Aber es heißt „Salzwasser“.
Und das ist der Anfang:

Salzwasser

Du und der Sommer, ihr fehlt mir.
Ich rieche den Regen auf dem Asphalt, blicke auf triste, menschenleere Straßen und sehe nichts. Selbst unsere Horizonte sind nicht mehr das, was sie mal waren.
Irgendwie hat sich alles verändert, jeder Grashalm sich gewendet und nichts ist geblieben, außer Zigarrettenkippen und halbvolle Aschenbecher. Und Whiskygeruch in der Luft.
Und ich weiß nicht, warum und ich weiß auch nicht, wohin.
Ich sehe immer nur uns und unsere Schatten an der Wand und frage mich, wie es wohl weitergeht.
Wie kann man Liebesgedichte schreiben wollen, wenn man nicht einmal weiß, was Liebe ist?
Es ist viel zu kalt draußen. Ich ziehe meinen Anorak fester und lehne mich mit halbgeschlossenen Augenlidern an eine Straßenlaterne.
Es beginnt zu schneien, ganz sanft und eigentlich könnte das Leben so schön sein.
Zumindest manchmal.
In der Mondscheinperspektive sieht alles besser aus.
Aber wahrscheinlich auch nur, weil man im Dunkeln so vieles nicht sieht.
Den Staub und Sand zwischen den Pflastersteinen.
Und das, was man nicht sehen will.
Und das, was man übersieht.
Und das, was nicht sichtbar ist, weil es zwischen den Zeilen steht.
Aber dennoch da ist.
Neben mir fährt der Zug ein, hält.
(…)

Copyright (c) Lisa Schregle 2012

  • Der erste Absatz ist gut, abgesehen : Wie wenden sich Grashalme? Halbvolle Aschenbecher auf dem asphalt?
    Bitte keine Füllsel wie eigentlich.Es ist viel zu kalt draußen, wir wissen bereits, dass Du auf dem Asphalt bist, also draußen.Und urplötzlich bist Du auf einem Bahnsteig,
    Vorschlag: kleine Änderungen bzw. Striche und dein Text ist klar und atmosphärisch dicht.
    Herzliche Grüße und alles Gute für 2 013.
    Uwe

  • Zu deiner Idee habe ich ein paar kleinere Vorschläge:
    Du und der Sommer fehlen mir. Ich rieche den Regen, blicke derweil auf triste, menschenleere Straßen, und weiß, dass selbst unser Horizont sich veränderte. Irgendwie ändert sich alles. Selbst Grashalme. Nur der halb gefüllte Aschenbecher, die Zigarettenkippen und der Whiskygeruch in der Luft bleiben. Ich weiß nicht warum und deshalb weiß ich auch nicht wohin. Ich sehe uns, unsere Schatten und frage mich, ob und wie es weitergeht, und was Liebe ist. Es ist zu kalt, ich lehne mich an eine Straßenlaterne und die schließe die Augen. Es schneit. Eigentlich könnte das Leben schön sein. Im Mondschein sieht alles besser aus, wahrscheinlich, weil die Dunkelheit vieles verschwinden lässt, zum Beispiel, den Staub und Sand zwischen den Pflastersteinen.
    Und das, was man nicht sehen will.
    Und das, was man selbst am Tag übersieht.
    Und jetzt auch, das, was nicht sichtbar ist, weil es zwischen den Zeilen untergeht.
    Am Bahnsteig drei fuhr ein Zug ein.
    Jetzt weißt du, was ich meinte.
    LG. AiKa

  • Edit: Es ist zu kalt, ich lehne mich an eine Straßenlaterne und (die) schließe die Augen. Einmal „die“ zu viel.