Träumerei

So viel gäbe es zu sagen.
Doch wir schweigen uns an, blicken
aneinander vorbei in verschiedene Richtungen.
Du hast mir viel gegeben damals, sehr viel
als du mich am Wasser festhieltst mit
deinen Worten, deinen Geschichten, deinen Versprechen
von einer besseren Welt.

Ich hab dir jedes einzelne Wort geglaubt, mir
jeden deiner Sätze auf der Zunge zergehen lassen,
es war ein bisschen wie Himbeereis im Sommer,
nur viel besser.
Weil ich dir jedes Wort abnahm
und auf dich baute,
denn ohne dich wäre ich verloren gewesen.

Manchmal war das zwischen uns wie im Märchen.
Diese Bank im Regen, deine Hand.
Du hast mir Worte ins Ohr geflüstert, wir
haben uns aneinandergeschmiegt wie zwei Liebende.
Nur du und ich, sonst niemand.
Und ich mochte das Mondlicht in deinen Augen.
Ich glaube, ich mag es auch heute noch.

Aber es ist nun aus und vorbei.
Zu schnell ein jähes Ende dem Traum.
Wo Vertrauen zu bröckeln beginnt, sollte man aufhören.
Und es ganz sein lassen, wenn es erlischt.
Es ist nicht, dass ich nicht wollen würde,
doch Harmonie findet im Duett statt.
Und einer kann nicht davon singen, wenn der andere schweigt.

(c) Lisa Schregle 2013

  • Welch ein schöner Text, so unendlich traurig, doch nur zu wahr. „Harmonie findet im Duett statt“ – so ist das wohl und es ist gut, dass sie das begriffen hat, statt mit aller Macht festzuhalten.
    LG
    Angie