-
Magistrator postete ein Update vor 14 Jahren, 7 Monaten
Nun habe ich auch eins
Meine Frau und ich wandern und radeln gerne und sind auch sonst oft unterwegs – es gibt ja so viel zu sehen und zu entdecken. Die nähere Umgebung ist abgegrast und deshalb kommt es immer öfter vor, dass wir in Gegenden kommen, die wir nicht kennen. Da müssen wir natürlich erst mal hin und das machen wir mit dem Auto.
Gut, dass es im Internet die Routenplaner gibt, da kann man eingeben, wo man hin möchte, druckt die Fahrtroute aus, meine Frau liest vor, wo es lang geht und man kommt an. Bis kurz vor einer Ortschaft klappt das auch wirklich gut, aber es kommt leider auch oft vor, dass wir an Straßen, in die wir einbiegen mussten, erst mal vorbeigefahren sind, weil die Zeit zwischen Vorlesen und Reaktion zu knapp bemessen ist. Da heißt es dann umkehren, irgendwann nervt das.
Bisher habe ich mich strikt geweigert, ein Navigationsgerät anzuschaffen, aber nachdem wir uns bei einer der letzten Unternehmungen trotz Routenplaner total verfahren hatten, schob sich bei uns (bei meiner Frau noch stärker als bei mir), die Idee ins Hirn, die Anschaffung eines Navis zumindest in Erwägung zu ziehen.
Dank Internet ist es nicht schwer, sich über das umfangreiche Angebot zu informieren, wobei ich schnell festgestellt habe, dass es dort vieles gibt, das wir nicht brauchen. Es gibt auch Seiten, da werden die Geräte bewertet, nach dem Lesen dieser Bewertungen war ich allerdings doch sehr skeptisch, ob das was für uns wäre.
Durch Zufall habe ich dann erfahren, dass mein Neffe ein schon etwas betagtes mobiles Navi hat, das er mir dann auch geliehen hat. Um die Funktion und die Zuverlässigkeit der Routenführung zu testen, haben wir uns zunächst einmal zwei, drei Ziele ausgesucht, die wir kennen, um festzustellen, ob das Navi auch alles richtig macht oder uns in die Irre führt. Zunächst war ich überrascht, dass dieses Gerät uns teilweise so leitete, wie wir noch nie zum anvisierten Ziel gefahren sind und darüber hinaus auch noch schneller waren. Vorgestern dann nahmen wir uns ein Ziel vor, dass uns bisher unbekannt war und das klappte ganz prima.
Ich war trotzdem immer noch der Meinung, dass Straßenkarten und Routenplaner ausreichen würden, aber meine Frau war restlos begeistert. Und wie das so ist: In einer funktionierenden Beziehung erreicht die Frau immer, was sie möchte. Zumindest hatte sie mich überzeugt, dass wir uns in einem einschlägigen Geschäft mal die verschiedensten Navigationsgeräte ansehen könnten, so nach dem Motto „Nur gucken, nicht kaufen“.
Aber ich hatte es schon geahnt und ich sollte Recht behalten: es blieb nicht beim Anschauen. Als wir das Geschäft wieder verließen, waren wir Besitzer eines Navigationsgerätes. Es leitete uns dann auch zuverlässig nach Hause und jetzt warten wir darauf, dass das Wetter besser wird, damit wir wieder wandern oder radeln können. Aber so wie ich mich kenne, werde ich zur Sicherheit auf den ersten Fahrten, die wir uns in unbekanntes Terrain leiten lassen, vorsichtshalber auch noch einen ausgedruckten Routenplaner mitnehmen – die Technik des Navis könnte ja versagen.
Was hat die Menschheit eigentlich früher, als es weder Routenplaner noch Navigationsgeräte gab, ihr Ziel gefunden?