Mein Liebster,
ich schicke diesem Brief in der Hoffnung ab, dass er wirklich bei Dir ankommt und ihnen nicht in die Hände fällt.
Jetzt habe ich Dich schon drei Monate nicht gesehen. Das ist die schlimmste Folter von allen. Irgendwann habe ich versucht Dich anzurufen, wenigstens deine geliebte Stimme zu hören. Doch sie haben es bemerkt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sie danach mit mir umgegangen sind.
Ich vermisse Dich schmerzlich, Liebe meines Lebens. Es ist so schrecklich, ohne Dich sein zu müssen. Noch fürchterlicher ist die Gewissheit, dass auch Du unter unserer Trennung leidest. Das ist es, was diese furchtbaren Menschen wollen – uns trennen, uns leiden lassen. Sie verlangen allen Ernstes von mir, dass ich Dich vergesse. Als ob das möglich wäre. Wie könnte ich die süßen Stunden Stunden mit Dir vergessen. Das ist, als würde ich vergessen zu atmen. Immer noch rieche ich Deinen Duft, fühle Deine Nähe. So wird es für immer und ewig sein. Selbst als Du in Deiner Verwirrung versucht hast, unser wunderbares Verhältnis zu beenden, liebte ich Dich. Ich wusste doch nur zu genau, dass Du mich vor der Gehässigkeit Deiner Frau schützen wolltest.
Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer. Ich habe gelernt, gefügig zu sein, ihnen zu sagen, was sie hören möchten. Sie glauben, sie hätten die Kontrollen, doch langsam durchschaue ich ihr ekelhaftes Spiel. Sie sagen, ich wäre von Dir besessen, doch ist das nicht normal, wenn man liebt!
So gehe ich brav zur Gesprächstherapie, erkläre, dass es mir leid tut, dass ich deine Frau so fest mit dem Hammer geschlagen habe. Dabei habe ich das nur getan, damit sie aufhört zu schreien. Sie hat mich gekratzt, als ich sie an den Küchenstuhl fesseln wollte, damit sie mir zuhört. Ich habe mich nur verteidigt. Dass ich ihr Auto dann mit dem Hammer und dem Stemmeisen bearbeite habe tut mir wirklich leid, schließlich hattest Du es bezahlt. Beim Zertrümmern der Scheiben habe ich mich zudem auch noch verletzt. Die Narben im Gesicht sind immer noch deutlich sichtbar, aber das stört Dich sicher nicht. Schließlich tat ich alles nur für Dich. Die Sache mit Deinem Haus ist mir etwas peinlich. Das war eine Kurzschlussreaktion. Aber vielleicht ist es ja nicht so schlimm, dass das Haus abgebrannt ist. So gibt es wenig Erinnerungen an Deine Frau für Dich.
Geliebter, ich darf mich inzwischen frei im Gebäude bewegen. Wenn ich weiter durchhalte und die Reumütige spiele, darf ich in den Garten. Er ist zwar eingezäunt, doch wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ich werde alle Hindernisse überwinden, für uns, für unsere Liebe.
Für immer Deine
Kimberly-Yvonne
PS: Vielleicht erklärst Du Deiner Tochter noch einmal, dass ich sie nicht erschrecken wollte, als ich ihr erklärte, dass ich ihre neue Mami bin. Sie ist ein bisschen panisch veranlagt, wie ihre Mutter, glaube ich.
Angi
2. Mrz 2014
Hallo Uwe, ich hoffe dieser Liebesbrief macht Dir mehr Spass, als er vorhergehende…
;o)
Einen ganz lieben Gruß
Angie
Maultrommler
2. Mrz 2014
Grüß Dich, Angie, Du weißt sehr wohl, dass mir Dein letzter “ Liebesbrief“ gefallen hat. Ich habe mit meiner Antwort auf Deine “ Schmunzelgrüße“ schmunzeld reagiert.
Dein schwarzer Humor in diesem Brief wirkt auch auf meine Grinsemuskeln.
Herzliche Grüße,
Uwe.
Angi
3. Mrz 2014
Helau, Uwe,
echt – das hätte ich nicht gedacht und bin entsprechend erstaunt und erfreut.
Danke und Grinsegrüße zurück.
Angie