Mit der Harley aus dem „Weißen Bären“ fliegen

Es wummern die Boxen schreiend
AC/DC aus sich heraus – lassen Beine vibrieren
und zwischen den Klängen und alten Bieren
kommt sie reinschwarwenzelt
in der schwarzen Lederjacke – blond
mit einer Harley Davidson am Arm
deren Auspuff noch lauter knattert als AC/DC.

Mit einem Ruck löscht sie Motorengeräusch
und lehnt sich lässig an die Theke.
Schaut einmal in die Runde zu später Stunde
und entdeckt den Bärenkönig auf dem Thron.
Der Barhocker fällt um, als er steigt herab
um sich zu nähern ihrem roten Munde
mit nikotingeschwängerter Zunge und
braunen Schlieren auf der kranken Lunge.

Sie macht nur eine Handbewegung –
schiebt den Bärenkönig einfach dorthin
wo die Tür ist und schreit lauter noch
als alle Boxen auf einmal „Eine verdammte
Runde für alle Leute hier im Saal !“
Und dann schiebt sie sich den Platz
zurecht den sie nun braucht zum Tanz
und zu Luftgitarrenklängen wackelt
sie mit den Hüften lange bis zum Morgen
bis auch das letzte Altbier wird schaal.

Mit Wummern, Getöse und Auspuffknallern
fliegt eine Harley am frühen Morgen
durch eine Altstadtkneipentür heraus –
entgegen den Ufern des blauen Rheines.
Sie und die Harley sind nun wieder Eines
und setzen sich ab an die Meeresgestaden,
genießen das Morgenrot und die Möwen
und mit einem leichten Ruck geht es in die
grünen Wellen um in herbstlichen Sonnestrahlen
ein allerletztes Mal mit Luftgitarre und Harley
ausgiebig und sanft einfach nur zu baden.

  • Hach, ein Bad im Meer könnte ich mir jetzt auch gerade gut vorstellen 😉