Ohrwurm

Heute Morgen schwelgte ich in Erinnerungen und löste dabei ungewollt jenes Phänomen in meinem Kopf aus, das allgemein als Ohrwurm bekannt und äußerst lästig ist. Diesmal jedoch, brachte es an diesem Schmuddelsonntag meine kreative Ader in Schwung, hier das Ergebnis:

Der Ohrwurm 1

Manchmal reicht ja schon die Nennung,
eines Titels, zur Bestellung
eines Ohrwurms jener Gattung,
der dann nervt bis zur Ermattung.

Der uns trällert laut sein Lied,
weil’s in der Erinn’rung blieb.
Der so lange bei uns bleibt,
bis er uns zum Wahnsinn treibt.

Zur Vertreibung von dem Mist,
greifen wir zu mancher List,
doch Vorsicht bei nem Gegenlied,
der Ohrwurm singt das gerne mit.

Drum denke bei der Liedauswahl,
ein jedes Lied das wird zur Qual,
wenn’s stundenlang ins Ohr gesungen,
man wünscht es wäre bald verklungen.

Selbst im Schlaf noch summt der greise
Ohrwurm seine Lieblingsweise.
Mit etwas Glück dann bis zum Morgen,
ist sanft im Schlaf der Geist verstorben.

Dann wacht man auf und ist recht froh,
doch bald schon plärrt das Radio
und was man dort mit Schrecken hört
das ist der Ohrwurm, der jetzt stört.

So geht der nächste Tag vorbei,
dem Ohrwurm ist es einerlei.
Er singt vergnügt ohn‘ Unterlass
und hat an unseren Qualen Spaß.

Doch endlich, wie von Zauberhand
ins Nichts er plötzlich dann verschwand.
Auf nimmer nimmer Wiedersehn‘,
das wäre jedenfalls sehr schön!

Ohrwurm 2

Sagt ein Ohrwurm zu dem andern:
Hör mal auf hier zu meandern!
Denn der Herrin dieser Stirne,
geht das mächtig auf die Birne.

Deshalb bitte mit Verlaub,
mach Dich endlich aus dem Staub.

Ich ersetz‘ jetzt Dein Geplärre,
nerviges Gehörgezerre,
und ich sage Dir auch wie:
mit einer Lieblingsmelodie.

Astrid Barin
Februar 2016

Die Notbremse

Manchmal
möchte ich die Notbremse ziehen.
Den Zug anhalten.
Auf offener Strecke stoppen.
Aussteigen,
die Landschaft
einatmen.

Lange verweilen,
auf der weichen Lichtung,
zwischen den Bäumen.
Dem Tanzen der Schatten auf der Wiese
zuschauen.
Zeichnen, Schreiben, Fotografieren….
….ALLES…
an dem ich sonst vorbei rausche.

Den kleinen Bach entlang wandern,
ein paar Steine hinein werfen,
meine Füße darin kühlen,d
em Glucksen des Wassers
und dem Rauschen der Blätter zuhören,
bis alles zu einer Melodie wird.

Die Zeit spüren,
die Entfernung ermessen,
und das Blau des Himmels.

….

Noch zwei Stationen,
dann steige ich aus,
lasse mich von diesen
Gedanken in den Alltag tragen.

Morgen
werde ich sie wieder ziehen,
die Notbremse,
auf offener Strecke…

Astrid Barin Mai 2012

Foto:

Ute Vogel  / pixelio.de

Ein Licht

Ein Licht

In der Finsternis der Nacht
macht Hoffnung und Mut
bringt Liebe und Trost.

In uns geborgen
zeigt es den Weg
aus Bedrängnis und Not.

Besiegt Trauer und Tod
und schenkt uns
DAS LEBEN!

Wieder Kind sein…

Wieder Kind sein,
voll Vertrauen auf Morgen,
traumverloren,selbstvergessen
die kleinen und großenWunder dieser Welt
bestaunen.

Wieder Kind sein
die Welt jeden Tag neu entdecken,
wohl behütet,
sich sorglos der grenzenlosen Neugier hingeben
auf das Abenteuer Leben,
das wie eine Ewigkeit vor dir liegt!

Wieder Kind sein,
alles hinterfragen,
ungestillter Wissensdurst,
Warum? Warum? Warum?
Übermütig sein,
ohne Angst vor den Folgen,
und dich in die starken Arme schmeißen,
die dich immer wieder auffangen.

Wieder Kind sein,
in der Geborgenheit großer Hände,
die dich leiten und beschützen,
geliebt werden,
bedingungslos,
einfach nur weil du du bist!!!

Advent

Advent!

Advent,
das ist wenn alle laufen
nur noch schnell Geschenke kaufen.
Wenn Hupen schrillen,Fahrer brüllen,
in die ach so stille Zeit,
seh’n ich mich nach Besinnlichkeit!

Advent,
wenn vile  Kerzen brennen,
Lichter blinken bunt und grell
und alles sputet, schnell, schnell, schnell.
Kinder schreien laut: „Ich will!“
Eltern schimpfen: „Sei jetzt still!“
Dann wünsche ich mir entschieden
tiefen Frieden!

Advent,
dass heißt die Wohnung schmücken,
Baum und Strauch mit Licht bestücken,
Fenster putzen und verzieren,
Plätzchen backen und beschmieren,
Päckchen packen und verstecken
Freude auf die Freude wecken.

Advent,
das ist auch helles Strahlen,
dass in Kinderaugens steht
und die Hoffnung das der größte Wunsch
doch bald in Erfüllung geht.

Advent,
ch möchte inne halten,
nach der Hektik rund ums Jahr,
denk an Menschen, was geschehen,
denk an das, was wichtig war.
Schreibe Karten, lange Briefe,
wag auch einen Blick nach vorn,
voll Vertrauen auf das Morgen
und auf das, was kommen mag.