Überlebt

Du, Illusionist, liest mir vor.
Deine Stimme
Ist mein Zuhause.
Mein Nest.
Angrenzende Höllen, blutige Illusionen?
Feuer, Schüsse, Schreie
In die Zeit gehackt
Ein Mensch im Sturz
Skulptur aus Stille –
Lähmt
Den Tod mitten im Schlag.
Das liest du mir vor
Deine Stimme mein Nest. Dort
Überlebt ich
Die Folter der Zeit.

  • Da bin ich eigentlich eilig und wollte nur mal reinschnuppern – doch dies Gedicht hat mich veranlasst, doch schnell zu schreiben, dass ich es sehr gut finde.
    Es erweckt in mir Bildersequenzen, in schwarz-weiß, kurz abgehackt, Krieg, der Sturz. Das „Nest“ sehe ich wörtlich, als Vogelnest.
    Besonders schön gefällt mir der Übergang vom Mensch im Sturz über die Skulptur, die Lähmung des Todes mitten im Schlag.
    Liebe Grüße von Mumpitz!

  • Mir gefällt besonders: „Deine Stimme mein Nest.“
    Wenn eine Stimme Zuflucht sein kann, vor allem in Zeiten des Krieges, muss der Mensch, der mit ihr spricht, ein besonderer sein.
    Guter Text!