Straßenpoesie: Die Abenteuer des Fabian Neidhardt oder Das Steak

Sie steht da und lacht.
Sie sagt: Lass dir Zeit. Genieß den Abend.
Sie weiß nicht, was passieren würde.

Erschrocken fährt er auf, blinzelt und schlägt sich den Kopf an der Nachttischlampe an. Der Schädel brummt und der Mund schmeckt, als sei etwas darin gestorben.

Sie steht in der Tür und lacht.
Sie sagt: Guten Morgen. Was macht das Auge?

Ungläubig betastet er den Blauen Fleck um sein rechtes Auge. Bei jeder Berührung zuckt er vor sich selbst zurück.

Sie steht hinter ihm und lacht.
Sie sagt: Du musst erst den Anderen sehen. Komm wir machen ein Steak drauf.
Sie dreht sich um und geht gen Küche.

Ich fühle mich zwar nicht wie neu geboren, aber zumindest wie frisch renoviert, denkt er, als er aus der Dusche kommt.

Sie steht vor ihm und schmunzelt.
Sie fragt: Gehen wir zurück ins Bett?
Sie lässt den Bademantel fallen.

Jetzt genießt er. Und lässt sich Zeit.

  • Schöner krauser Gedanke! Ich nehme mal an, das Steak ist tiefgefroren und dienst zum Kühlen… oder nehmen sie es mit ins Bett?

  • .. geht gen Küche. Klasse. Und die Situation ist fein beschriebenObwohl die 3. Zeile und die letzte bewusst identisch sind und das gut ist, schlage ich 2 kleine Kürzungen vor:streichen “ Gehen wir zurück ins Bett“ und die ganze letzte Zeile.
    Dann ist der Schluss: Sie steht vor ihm und schmunzelt.
    Sie läßt den Bademantel fallen.
    Vielleicht gefällt Dir ja der Vorschlag.

    • Also mir gefällt er, der Vorschlag von Maultrommler!