Seit gestern nicht mehr
Graffiti an den Bahnhofsmauern
und niemand liest
die Botschaft, die
für jedes einzelne der zehntausend Gesichter bestimmt
ist.
Dass ich ihn verloren habe,
interessiert keinen.
Am allerwenigsten ihn und
noch weniger mich.
Eigentlich hielten wir uns nie.
Zwischen Wortfetzen und Gesten sah ich sein
wahres Gesicht
und der einzige Weg, der mir noch blieb
war die Flucht
rückwärts hinaus aus dem Labyrinth.
Es gibt auch noch ein Leben außerhalb.
Copyright (c) Lisa Schregle 2013
Songline
24. Feb 2013
Die Verknüpfung der unbeachteten Graffitis und der Unbeachtlichkeit der Trennung ist eine gute Idee. Mir gefällt der Text sehr.
Maultrommler
25. Feb 2013
Ich hab mal ein Zitat gelesen, sinngemäß: die meisten Menschen lieben das Bild, das sie sich von dem andern gemacht haben.Dieses Gedicht hat mich daran erinnert.
Die Zwiespältigkeit der Beziehung wird klar.