Am Wasser
Es war noch nicht mal Frühling damals.
Du, ich und das alles.
Deine Sätze trugen mich durch die längste Nacht meines Lebens und ich habe zugehört.
Ich habe dir jedes Wort geglaubt, mich an jeden Buchstaben geklebt als würdest du in diesen Sekunden nur für mich reden, nur für mich leben, nur wir beide in völliger Symbiose zueinander parallel.
Ich habe einen Sommer lang geglaubt, dass du ein Held bist.
Ein Held für uns beide, ein Retter.
Ich habe deinen Namen in die Dunkelheit geflüstert, als ich alleine zurückblieb.
Vielleicht war das auch ein Stück weit unser Sommer, unsere Nächte auf dieser Bank im Regen, unsere Berührungen zwischen Wodka und Weißwein, in diesem Haus so weit weg von allem, was wahr ist.
Ein Stück weit unser Sommer zwischen Konservendosen und Waldwegen, unser Asphalt zwischen Wasser und Wiesen, dein Zigarettenrauch am offenen Autofenster, die nassen Handtücher, die laute Musik.
Ich glaube nicht, dass ich dich jemals vergessen werde, dich jemals vergessen könnte, denn du hast viel gesagt.
Vielleicht auch zu viel für uns, wir hätten es nicht in die Wirklichkeit retten können und die Realität lebt von Lügen, die ich nicht hören will.
Träume sind zu schnell ausgeträumt, das weiß ich jetzt auch und es ist ein harter Boden, auf dem man aufprallt, wenn man aufwacht.
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Copyright (c) Lisa Schregle 2013
Kissa
21. Mai 2013
Eine Liebe und deren Ende. So etwas hat wohl jeder schon einmal durchgemacht.
Das weckt Erinnerungen, Lilly. ♥
Mumpitz
21. Mai 2013
ein gemeinsames Stück des Weges, viel Glück und schöne Gefühle. Es ist schön, wenn man sich an solchen Zeiten sein ganzes Leben weiden kann.
Maultrommler
21. Mai 2013
„Träume sind schnell ausgeträumt“ , du hast sie eine Nacht gelebt, Du weißt demnach, dass man Schmetterlinge
nicht einfangen sollte, aber Du hast von Ihrem Flügelstaub an Deinen Händen….und klagst doch.
LillyZuckerwattenkind.
21. Mai 2013
Ich wollte nie klagen.
Aber ich träume fast jede Nacht von ihm, während er auf der Straße an mir vorbeischaut.
LillyZuckerwattenkind.
21. Mai 2013
Aber Maultrommler, deine Worte inspirieren mich.
Angi
23. Mai 2013
Ein toller, sehnsuchtsvoller Text.
Doch bewahre dir die Erinnerung. Diese Begegnung wird immer etwas Besonderes bleiben und nicht vom Alltag zu etwas Gewöhnlichem gemacht.