Clown

Hey, lass uns tanzen
Wir hängen senkrecht
Zwischen den Fäden wie
Marionetten, unfähig
Unwillig, uns zu bewegen verharren
Still zwischen applaudierenden Mengen
Emotionslose Fratzen hinter
Lachenden Masken mit
Künstlichen Wimpern klimpern, ein
Ausdruck von Freude auf
Den geöffneten Lippen, bereit
Für Liebe, Leben, Verwegenheit wir
Kriegen Geld dafür, zehn Euro die Stunde
Dann sind wir reich, wenn
Wir uns fallen lassen zwischen den Schranken
Irgendwer wird uns schon auffangen, wird
Die Fassade bewahren.

Doch was macht ein Clown, dem sie die Maske klau’n?

(c) Lisa Schregle 2014

  • “ Ein Clown, dem sie die Maske klau´n“ erschafft sich mit ein bisschen Schminke ein neues Clownsgesicht, keine starre Maske, er erklettert ohne Seil einen Stuhl und wir lachen
    über seine Linkigkeit,Hürden zu besiegen und er schnieft und wir erkennen staunend, dass wir über uns selbst lachen können.Und wenn er sich selbst besiegt, auf dem Gipfel des Stuhls strahlend sagt: „Uijuijuijuijui“ oder „Schöööön“ sind wir glücklich – trotz der Tränen.Vom “ Akrobat Schööön habe ich nur die Besteigung eines Stuhls gesehen. Vom Clown Dimitri zwei verschiedene abendfüllende Programme.Zum Lachen bringen und Lachen können, auch über sich selbst, ist kostbar.
    Schön, dass Du mal wieder ein Gedicht hier reingestellt hast.
    Gruß,
    Uwe.

  • Uwe hat bereits alles dazu geschrieben. Ich kann nur noch schreiben, dass mir dieser Blick hinter die Kulisse (wenn er auch erfunden ist) gefiel. Ich war noch nie im Zirkus, habe noch nie Clowns live erlebt, viele Narren ja, aber nie Clowns. LG Silvi