Leukozyten, die ich huste
Du wirst Vergangenheit, schreie ich laut und atme. Das in mir lacht. Ich stehe oben, ganz zerzaust vom Wind. Die Wolken berühren die Decke. Rot und Rosa schmiegen sie sich an meine Hand. Ich drehe mich um. Vorsichtig geht das Kamel auf mich zu. Bleib wo du bist, fleht sein Blick. Fragend blicke ich auf meine Füße. Sie sind nackt. Die Zehen ragen einen Zentimeter in den Abgrund. Du tust es nicht, ja? Sagt es. Ich lache. Wieder. Und nochmal. Einfach, weil es sich so schön anfühlt. So als… Sanft zieht mich das Kamel zurück. Ich sinke in seine Arme und heule. Rotze ihm das Fell zu, verschmiere den ganzen Schmerz über seinen geduldigen Leib. Es streichelt sanft meinen Rücken. Ach Liebes, seufzt es.
Ich huste Leukozyten, bis mein Hirn einstürzt. Das Schwarz, ist auch dem Kamel zu dunkel. Es drückt mir eine Kerze in die Hand. Schaffst du, sagt es und geht. Feige. Ja, sage ich. Du hast die Streichhölzer vergessen.
Aber es hört mich nicht.
Mumpitz
24. Jan 2011
Holla, eine schwierige Lektüre hier zwischen der Büroarbeit! Aber ich kann was fühlen, die Verzweiflung, die Ausweglosigkeit, die Kerze ohne Licht.
Ein starker Einstand!
Milano
24. Jan 2011
ich danke dir!
Dirty Harry
25. Jan 2011
Tzz, was manche Leute so alles träumen. Ein sehr intensiver Text. Ziemlich krass, ziemlich gut!
Dr. Freud
Milano
25. Jan 2011
hey, ich hab nicht geträumt :))
danke für das gut *lächel