Werner Forßmann – ETB 47/2006
Der Mann, der mir das Leben retten sollte, erhielt ein Jahr vor meiner Geburt den Nobelpreis für seine Arbeit …
Werner Theodor Otto Forßmann wurde am 29. August 1904 in Berlin geboren. Sein Vater verstarb früh und so wurde er als Halbwaise von seiner Mutter erzogen. Er studierte von 1922 bis 1928 Medizin in Berlin.
Im Viktoria-Heim Eberswalde führte er als Assistenzarzt in der Chirurgischen Abteilung im Frühsommer 1929 die erste Herzkatheterisierung durch. In der Hoffnung auf eine akademische Karriere wechselte er zur Chirurgischen Klinik der Charite nach Berlin zu Professor Ferdinand Sauerbruch. Auf seine Publikation über die „Herzsondierung“ im November 1929 erfolgte die Entlassung durch Sauerbruch mit den Worten „mit solchen Versuchen habilitiert man sich in einem Zirkus“.
1931 zurückgekehrt zur Charite, unterstützte Professor Willi Felix ihn in seinen wissenschaftlichen Bemühungen, die Herzkatheterisierung weiterzuentwickeln.
Werner Forßmann war von 1932 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs als Chirurg in Mainz und Dresden sowie als Urologe am Virchow-Krankenhaus in Berlin tätig. Während des Zweiten Weltkriegs erfüllte er ausschließlich ärztliche Aufgaben. Forßmann wurde wegen seiner von ihm später stets bereuten, frühen Parteizugehörigkeit nach dem Krieg bis zu seiner Entnazifizierung 1948 durch ein Berufsverbot an seiner ärztlichen Tätigkeit gehindert.
Er versorgte jedoch während der Nachkriegszeit bis 1950 mit seiner als praktische Ärztin arbeitenden Ehefrau Elisabeth die Gemeinde Wies im südlichen Schwarzwald. Es folgten Tätigkeiten als Chefarzt für Urologie am Diakonie-Kran-kenhaus in Bad Kreuznach und als Chefarzt für Chirurgie am Evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf.
Nach seiner Pensionierung im Jahr 1970 zog Forßmann wieder in den Schwarzwald, wo er am 1. Juni 1979 in Schopfheim verstarb.
Neben zahlreichen Ehrungen erhielt er 1954 die Leibniz-Medaille der Humboldt-Universität Berlin und 1956 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie für seine bahnbrechenden Versuche, die der Kardiologie ein innovatives Feld eröffneten.
Werner Theodor Otto Forßmann, der Mann der mir das Leben rettete, erhielt ein Jahr vor meiner Geburt den Nobelpreis fuer Medizin.
Quelle: Deutsche Post
Anlass: 50 jahre Nobelpreis, Werner Forßmann
Ausgabetag: 9. November 2006
Entwurf des Wertzeichens und des Ersttagsstempels: Professor Fritz Lüdtke, München
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe des Wertzeichens: 46,00 mm x 27,32 mm
Songline
1. Apr 2010
Das gefällt mir gut! Weil es wieder ein Denk-mal! ist, das bewusst macht, wie viele Errungenschaften, die heute für uns selbstverständlich sind, erst einen schwierigen Weg gehen mussten, bevor sie anerkannt wurden.
In diesem Fall bin ich über die lebensrettende Errungenschaft besonders froh.