Ich fordere die Direktwahl des Bundespraesidenten

Was bilden sich die politischen Parteien nur ein, alsob Merkel & Co ein Monopol haetten zu bestimmen, wer naechster Praesident sein soll. Wulff mag kein schlechter Kandidat zu sein, aber sicherlich nicht der Populaerste. Und in der freien Wirtschaft waeren solche „Absprachen“ kriminell.

Warum darf der Buerger nicht waehlen? Weil alle Angst haben die naechste Bundespraesidentin koennte Lena, Stefan Raab oder Dieter Bohlen heissen? Was fuer ein Bloedsinn. Zum einen habe ich genug Vertrauen in den Waehler, zum anderen bezweifele ich, einer dieser „Superstars“ wuerde sein lukratives Leben fuer ein paar einsame Naechte im Schloss Bellevue eintauschen.

Gebt dem Volk die Verantwortung zurueck, lasst euch nicht von der alten „Politik“ bevormunden, wir leben in einem neuen Jahrtausend.

  • ich weiß nicht, wieviel vertrauen ich in die wähler hätte … aber wenn bohlen deutschland nur halb so gut managt wie seine eigene karriere, ginge deutschland goldenen zeiten entgegen 🙂

  • Noch ne Wahl! Ich gebe zu, ich bin für jede Wahl dankbar, die nicht stattfindet, weil ich immer als Wahlhelfer eingeteilt bin.
    Dann sitze ich im Wahlbüro und sehe 55-60 der Wahlberechtigten zur Tür reinkommen. Die anderen bleiben zuhause.
    Heißt: Wer auch immer gewählt wird, hat schon mal von 40% der Bevölkerung keine Stimme bekommen. Aber gut.

    Warum sollten wir den Bundespräsidenten direkt wählen? Seien wir mal ehrlich: Die politischen Parteien würden auch ihre Kandidaten aufstellen und das Volk würde den Kandidaten der Partei wählen, die es immer wählt. Und weil das so ist, können wir auch gleich den Präsidenten von den aktuell gewählten Volksvertretern wählen lassen.

    Mehr Basisdemokratie führt nämlich nicht automatisch dazu, dass der/diejenige an die Spitze kommt, den wir dort gerne sähen.

  • ich gebe Dir uneingeschränkt Recht, wenn Du sagst „gebt dem Volk die Verantwortung zurück“ Was sich allerdings für mich auf mehr Bereiche erstreckte, als die Wahl des Bundespräsidenten…. ( z.B. hätte ich mich gerne zur Wiedervereinigung oder zum Europavertrag äußern wollen )
    allerdings in einem gebe ich auch Song recht – die große Masse unseres Volke scheint schlicht desinteressiert oder furchtbar frustriert, sonst würde es zumindest die Möglichkeiten des Einflusses nutzen, die uns bereits gegeben sind.

  • Ja, Song hat Recht, aber dies ist dem Buerger nicht angeboren, sondern ein Ergbeniss der Politikmuedigkeit, der fortschreitenden Entmuendigung, und einhergehenden Resignation.
    Ich habe Probleme jetzt Wulff ernst zu nehmen, nicht weil er ungeeignet ist, auch nicht weil er nicht meine erste Wahl gewesen wäre, sondern weil ich sauer bin wie ein paar Wenige uns diktieren können, wer es denn sein soll. Die Gewaehlten und Regierenden müssen eine gewisse Entscheidungsfreiheit haben innerhalb des Zeitraums für den sie gewählt wurden, aber den Bundespräsidenten aus ihrer Seilschaft heraus zu ernennen sollte nicht dazu gehören.
    Ich stimme Song zu, nach einer Wahl wird das Ergebnis vielleicht nicht viel anders aussehen, aber: der Bürger wäre eingebunden gewesen und „Wahlbeteiligung“ ist ein wichtiges Barometer für die Politik um einzuschätzen, ab wann der Bürger ihnen nicht mehr folgt und unser Rechtssystem plötzlich in Frage gestellt wird. Denn: Extreme gehen 100%ig wählen.

  • “Wahlbeteiligung” ist ein wichtiges Barometer für die Politik um einzuschätzen, ab wann der Bürger ihnen nicht mehr folgt und unser Rechtssystem plötzlich in Frage gestellt wird.“

    wäre dem so Herr Bleiglass, hätte dann die Politik sich nicht schon seeehr lange Gedanken machen und etwas verändern müssen???? Ich kann mich an kaum eine Wahl erinnern, wo nicht die Nichtwähler die größte Fraktion ausmachten….

    und was Herrn Wulff betrifft – das Einzige was ich dazu sagen kann ist, das er mir bislang nicht unangenehm aufgefallen ist – und das ist tatsächlich verdammt wenig…

  • Ich stelle mir gerade vor, wie bei einer Direktwahl plötzlich auch die Wahlplakate der Kandidaten die Laternenpfähle zieren. Nee, bitte nicht. Ich möchte nicht den zukünftigen Bundespräsidenten am Laternenpfahl hängen sehen.

    Bleiglass: Richtig, Extreme gehen zu 100% wählen. Und wenn es dann allen anderen egal ist, bekommen wir einen Bundespräsidenten, den nur die Extremen wollen. Dann ist mir das jetzige Verfahren wesentlich lieber.

    Das Manko der derzeitigen Politik sehe ich darin, dass es keine geachteten Persönlichkeiten mehr gibt. Da ist niemand mehr, der sich mit Ecken und Kanten und einem klaren Wort einen Namen macht.

    Die Kanzlerin ist in der Versenkung beschwunden und es traut sich nach dem Abgang von Koch niemand mehr aus der CDU, neben ihr aufzutauchen.
    Die FDP wird zur Wankelpartei (nicht schimpfen, Bleiglass, ich beziehe mich auf die Wahl in NRW: Koalition nein – ja – nur wenn – oder doch?, und die 7% Mehrwertsteuer für Hoteliers, die auf Vorschlag der FDP eingeführt wurden und jetzt auf Vorschlag der FDP wieder abgeschafft werden sollen).
    Die CSU scheint unter Seehofer gegen alles zu sein. Bayern voran, der Rest ist egal. Gut, dabei bleiben sie dann wenigstens, das zeugt von Profil.
    Die SPD. Tja. Sie sucht sich noch irgendwie und findet sich in NRW nur deshalb, weil keiner mehr Rüttgers sehen mag.
    Die Linken schicken hübsche Frauen in alle Talkshows. Leider wissen die hübschen Frauen auch nicht zu sagen, wie sie das, was sie unter sozialer Gerechtigkeit verstehen, denn finanzieren wollen. Parolen vor Pragmatik, ist ihre Devise.
    Und die Grünen? Die sind gut genug als Koalitionspartner, werden aber nicht zur Volkspartei.

    Köpfe? Wenn ich nach Politikern gefrag werde, die mir imponieren, fallen mir nur Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker ein. Die sind uralt. Von den aktuellen imponiert mir jedenfalls niemand.

  • es hängt von der Parteienlandschaft ab. Eine 2-Parteienland wie die USA kann sich eine deutlich niedrigere Wahlbeteiligung leisten als ein Land mit Mehrparteienlandschaft, wie in Deutschland. Bei uns unter 50% könnte zu „gewagten“ Protest-Konstellationen führen, dort nicht.

  • Song, das Problem sind nicht die da oben, sondern: wie sind die da oben da nach oben gekommen. Das liegt daran: du musst eingefleischter Vereinsmeier sein, um dich durch die Raenge nach oben zu kämpfen. Und da der Buerger diesen Weg nicht mitbegleitet und beeinflusst, sind die da oben die da oben sind. Demokratie fängt an der Basis an. Bei einem „kapitalistischen“ Aktienunternehmen sind die „Bürger – Anteilseigner“ viel stärker involviert und motiviert. Warum – es geht um ihre Knete. Was viele noch nicht begriffen haben: in der Politik geht es noch viel mehr um ihre Knete… aber das böse böse Wort „Profit“ (egal ob kurz- oder langfristig) darf ja nicht mehr benutzt werden.

  • Hihihihi, Bleiglass und sein Neoliberalismus. Auhauaha! Als wenn die Kleinaktionäre wirklich soooo megasuper an allen Entscheidungsprozessen im Unternehmen mitwirken würden und dürfen. Letztlich wird, wenn es hart auf hart kommt, auch bloß über ihren Kopf hinweg entschieden. Ich war mal auf einer Aktionärsversammlung, da ging es wenig demokratisch zu. Squeeze-out. Ein schönes Wort. Da war die Motivation aber ganz schön im Keller, das kann ich Dir sagen.
    Und bei den USA wäre ich vorsichtig. Dass die Wahlbeteiligung dort so niedrig ist, liegt auch daran, dass man sich dort extra laaaange vorher registrieren lassen muss, bevor man wählen DARF. Da kann man nicht mal eben, wenn man am Wahltag Lust auf Demokratie verspürt, zur Wahlurne stiefeln und wählen. Und wer unterschreibt heute im Zeitalter der Abofallen schon gerne was oder lässt sich überprüfen, ob seine Daten bis hin zur letzten Spendenquittung ja alle stimmen? Und das obendrein etliche Wochen vor der Wahl? Da Amiland nichts von Personalausweisen oder Reisepässen hält, müssen oft auch erst mühselig Ersatzdokumente beschafft werden – was häufig kostenpflichtig ist. Dazu kommen ellenlange und recht komplexe Wahlzettel. Und Knastis dürfen gar nicht wählen. Fallen schon mal 6 Millionen Leute per se weg. Ich behaupte, wenn wir ähnliche Hürden hätten wie die Amis, hier wäre die Wahlbeteiligung noch viel niedriger.

  • Hast du mal als im Ausland wohnender Deutscher Briefwahl versucht??? Nicht viel anders als in den USA.
    Bei den von dir geschilderten „Hürden“ kann man ja eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass die „Qualität“ derer, die sich dieser Prozedur unterwerfen, doch sehr gut sein muss, und nicht der „UND WARUM NICHT“Waehler der Mal eben nach 2 Bier nach Lust und Laune Kreuzchen machen und Protest wählen weil es regnet…

  • Harry und Bleiglass, ich hab einen Spaß an Eurer Diskussionen, das glaubt Ihr nicht 😉

  • Bleiglass: Ja, das hast Du gut ausgedrückt. Es ist eben der bürgerliche (zumeist weiße) Mittelstand, der wählen geht. So fallen die Wahlen in den USA dann ja auch in der Regel aus (Obama als erster schwarzer Präsidentschaftskandidat einer der beiden großen Parteien war ja ein Ausnahmefall, da lag die Wahlbeteiligung denn auch bei stolzen 64 Prozent). Wenn man allgemeine Meinungsumfragen und Parteimitgliedzahlen als Maßstab nehmen würde, liegen die Demokraten eigentlich klar vor den Republikanern. Die Wahlen gehen aber zumeist andersherum aus. Das hat schon System.
    Songline: Ehrlich gesagt, das ist auch so gedacht. Immer nur nett zueinander sein, ist ja nicht so fetzig und London Calling auch eher ein Diskussionsforum. Finde ich! Es soll ja ein bisschen rappeln im Karton.
    Was die Direktwahl des Bundespräsidenten angeht, so bin ich übrigens auch dagegen. Aus allen von Songline bereits vorgebrachten Gründen. Außerdem würde es darauf hinauslaufen, dass nur noch stromlinienförmige Mainstreamkandidaten aufgestellt werden würden. Und man kann ja manchen bisherigen Bundespräsidenten kritisch sehen, aber es waren schon ein paar kantige Typen unter den Amtsträgern. So schlecht ist das jetzige System also nicht, auch wenn nun ein Wulff im Schafspelz kommen wird. Aber vielleicht mutiert er im Amt ja zum Werwulff.

  • …es werden nur noch stromlinienförmige Mainstreamkandidaten aufgestellt?? Seid doch nicht so Obrigkeitshoerig, die Frage ist, wer darf Kandidaten aufstellen, und wie? 10.000 Unterschriften waere doch ein Ansatz, mit dem stromlinienförmige Vereinsmeier leicht asugebremst werden koennten. Wulff wuerde es sicherlich nicht, Gauck eher, oder doch Kaessmann, oder gar Jauch? 🙂

  • Bleiglass, ich wette, dass DU 10.000 Unterschriften leicht schaffen würdest 😉

  • Ohne deine volle Unterstützung und dein geniales Organisationstalent als Kampagnenmanagerin macht das alles weder Spaß noch Sinn 🙂 ich will ja wenn dann auch gewinnen… mit dir!