Die Tölzer Leonhardifahrt – ETB 39/2005
Mit dem Motiv „150 Jahre Tölzer Leonhardifahrt“ wird die Reihe volkstümlicher Themen fortgesetzt. Das Sonderpostwertzeichen soll dazu beitragen, dieses uralte und liebenswerte Brauchtum einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen.
Seit 1855 findet alljährlich am 6. November die Tölzer Leonhardifahrt statt, die Bauern und Bürger zu einer feierlichen Wallfahrt auf dem Kalvarienberg in Bad Tölz zusammenführt. Sie ist eine heimatgebundene Triumphfahrt zu Ehren des heiligen Ross- und Viehpatrons Sankt Leonhard. Als besonderes Beispiel für ein echtes kirchliches- mit der Bitte um Schutz und Segen für Hof und Stall – wie weltliches Fest in Bayern ist der Brauch von tiefer Religiosität und Freude erfüllt, ein Bekenntnis zur Tradition und zum erhaltenen Volkstum.
Das einzigartige Stadtbild von Tölz bietet im Schmuck der bayerischen und Tölzer Farben, unter dem Läuten der Kirchenglocken, mit den festlich geschmückten Wagen, den Klängen der Musikkapellen und dem Geklingel der blank geputzten Prachtgeschirre der Vierergespanne ein einmaliges farbenfrohes Erlebnis. Der Ursprung der Leonhardifahrt geht auf vorchristliche Vorbilder zurück, in denen das Pferd höheren Mächten geweiht war und als besonders gesegnet galt. Sie ist als volkstümlicher religiöser Brauch quellenmäßig bis in das 17. Jahrhundert zurückzuverfolgen.
1718 entstand auf dem Höhenberg eine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter und des heiligen Leonhard und dann in unmittelbarer Nachbarschaft die dreigeteilte Kreuzkirche als Krönung des nun „Kalvarienberg“ genannten Berges. Fortan war die Leonhardikapelle das Ziel der Leonhardireiter und -fahrer. Alles in allem ist der Brauch der Tölzer Leonhardifahrt Ausdruck naturhafter Heimatliebe und zugleich eine willkommene Gelegenheit, den Zusammenhalt von Stadt und Land zu bekennen. Er ist eine öffentliche Kundgebung der Heimattreue und des Glaubens des bayerischen Volkes im Isarwinkel.
Quelle: Deutsche Post
Anlass: 150 Jahre Tölzer Leonhardifahrt
Ausgabetag: 3. November 2005
Entwurf des Wertzeichens und des Ersttagsstempels: Manfred Gottschall, Chemnitz
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe des Wertzeichens: 35,0 mm x 35,0 mm
KoKa
1. Apr 2010
Mein Kompliment. Gerne gelesen
Bleiglass
1. Apr 2010
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, die Quelle des Textes ist die Deutsche Post. Ich nehme das Kompliment aber gerne für die Auswahl der Ersttagesblätter und die Umsetzung der Beiträge entgegen.
KoKa
1. Apr 2010
Du hast es auch sehr gut zusammen in Szene gesetzt, Bleiglass.
Songline
3. Apr 2010
Mir gefällt auch sehr, wie diese Serie optisch präsentiert wird. Und ich bin oftmals über mich selbst erstaunt, wie es eine Briefmarke schafft, mich für ein Thema zu interessieren, das sonst gänzlich an mir vorbeigehen würde.
Bleiglass
3. Apr 2010
Danke, das freut mich sehr, und ermuntert zu mehr…