RUHR.2010 – ETB 6/2010

„Das Ruhrgebiet atmet nicht mehr Staub, sondern Zukunft“ resümierte der Schriftsteller Adolf Muschg als Vorsitzender der nationalen Kulturhauptstadt-Jury.

„Essen für das Ruhrgebiet“ war als Außenseiter in das bundesweite Rennen um den begehrten Titel gestartet, aber es überzeugte die EU-Kommission mit seinem Konzept vom „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ und gewann den Titel. Der Wandel ist für das Ruhrgebiet Triebfeder und Leitmotiv: Einst das Herz der Schwerindustrie, wurde es im Zweiten Weltkrieg fast vollkommen zerstört und war dann in der Nachkriegszeit der Motor des deutschen Wirtschaftswunders. Durch die Montankrise der 1960er Jahre erlitt die Region einen erneuten Rückschlag und hat jetzt als Kulturhauptstadt Europasein neues Selbstbewusstsein gefunden.

Das Ruhrgebiet ist der drittgrößte Ballungsraum Europas nach London und Paris mit 53 Städten und 5,3 Mio. Einwohnern. Der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ ist eine große Chance, die 53 Städte in einen großen Organismus zu verwandeln, der wie eine offene Stadt funktioniert. Die Theater, Opern- und Konzerthäuser, die Festivals der Region, die Museen, die kreativen Unternehmen, Hochschulen und Akademien gehören neben den Informations- und Wirtschaftszentren zu den urbanen Kernen dieses Gefüges. Hübsch und hässlich, Eckkneipe und Sterneküche, Schrebergarten und Landschaftspark, Fußballstadion und Konzerthaus liegen nah beieinander – ein Dialog der Gegensätze. Den Kontrasten und den Menschen ist das Programm der Kulturhauptstadt gewidmet.

Die Geschichten von der von Menschenhand geschaffenen Landschaft, den Künsten und den vielen Kulturen, von den Visionen für die Zukunft und den kreativen Industrien, das sind die Erzählstränge, die sich durch das Kulturhauptstadtjahr ziehen werden. Die Metropole Ruhr ist eine „Stadt“ im Wandel mit dem rauen Charme, die sich immer wieder neu erfindet – wie jetzt als Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010.

Quelle: Deutsche Post

Ausgabetag: 2. Januar 2010
Entwurf des Wertzeichens und der Ersttagsstempel: Stefan Klein und Olaf Neumann, Iserlohn
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe des Wertzeichens: 44,2 x 26,2 mm
Motiv: Schriftzug „Ruhr 2010″- zusammengesetzt aus acht Foto-Ausschnitten aus dem Ruhrgebiet

  • Man glaubt es ja kaum, weil das Image des Ruhrgebietes noch immer von rauchenden Schloten geprägt ist, aber in den letzten 20 Jahren hat sich wirklich einiges getan. Im Ruhrgebiet gibt es wesentlich mehr Grün und Erholungsmöglichkeiten, als man erwartet und das kulturelle Angebot ist wirklich vielfältig. Es ist gelungen, alte Industrieanlagen neuen Nutzungen zuzuführen und es macht Spaß, sich das anzusehen.

  • als eingefleischte Lokalpatriotin freut mich diese Briefmarke geradezu…
    und ja – es gibt inzwischen ganz wunderschöne Flecken in unserem Ruhrgebiet…