und er vergaß, zu atmen

Nein.
Er vergaß
Den Kopf zu schütteln
Vergaß ja und nein
Auch seinen Namen, wie man
B verschweigt, obwohl
Man A gesagt hat.
Vergaß, das Licht anzuknipsen
Im Kopf, den Augen.
Und ließ den Glanz
In seinem Gesicht ungezähmt.
Er vergaß nicht, zu atmen
Der Atem vergaß ihn.

  • Interessante Pointe, gefällt mir sehr.

  • Da kehrst du mal wieder den waschechten Lyriker raus, der wirklich in dir steckt, wie ich finde! Nach der langen Phase der satirischen Verse eine sehr poetische Seite deines Schaffens. Ich musste gleich an die Frage nach der Henne oder dem Ei denken – hört man auf zu atmen oder hört der Atem auf?

  • Ich sehe hier, leicht morbide angehaucht, wie ich nun mal bin, den schleichenden Fortgang von Demenz und den darauf folgenden Tod des Protagonisten, der in der Tatsache gipfelt, dass das Vergessen für ihn zu Ende ist, das Ende des Martyriums. Hier frage ich mich, woran Demenzkranke eigentlich sterben.
    Ein sehr anrührendes Gedicht, trotz oder gerade wegen des lapidaren Tones, in dem die Geschichte erzählt wird.
    Ein waschechter Lyriker? Stimmt! Sehr sogar!