Straßenpoesie: Selbstmord der besten Freundin
Normalerweise, wenn etwas passiert, dann liegen die Leute in meinen Armen und ich sage, es gibt Schlimmeres. Doch jetzt liegst du in meinen Armen und ich kann nichts sagen. Und dann siehst du mich an, mit diesen roten, verheulten Augen. Bevor du fragen kannst, sage ich, “Ich weiß nicht, warum.“ Und bevor du es sagen kannst,“ Ja, es ist unglaublich feige.“ Du nickst und legst den Kopf wieder an die nasse Stelle meines Shirts. Und ich denke über dieses Mädchen nach, dass ich kaum kenne, fahre dir dabei durchs Haar, rieche dein Shampoo. Und werde traurig. Weil ich, verdammt noch mal, nichts sagen kann. Mir gehen die Gedanken durch und ich denke, dass du vielleicht auch die andere hättest sein können. Ich drücke dich fester an mich. Doch du machst dich los, schniefst den Rotz wieder in die Nase, siehst mich störrisch an und sagst, „Wenigstens war sie konsequent.“
Maultrommler
15. Sep 2012
Ein leicht störrisch einfach guter Text.Mehre kleine Richtungswechsel,gute Beschreibung. Gute „Straßenpoesie“.
Songline
15. Sep 2012
Eine gut beschriebene Szene, deren Schluss haften bleibt.
faby Neidhardt
15. Sep 2012
Danke 🙂
Maultrommler
15. Sep 2012
Und der letzte Satz eine gute Pointe.
Mumpitz
17. Sep 2012
Ich reihe mich in die Lobeshymnen ein! Lange nichts gehört von dir, Faby, schön, dass du mal wieder was postest!
faby Neidhardt
17. Sep 2012
😉 Viel zu tun gehabt in letzter Zeit, der Grund folgt alsbald.