Harmonie ist scheiße.

Harmonie ist scheiße.
Wir müssen unsere Herzen brechen, damit wir uns wirklich lieben können. Wir müssen sie beide brechen. Sie in richtig kleine Stücke reißen. Gegenseitig. Und dann müssen wir einen Haufen machen aus den Scherben unserer Herzen. Einen blutroten, pochenden Haufen. Und diesen teilen wir in der Mitte und puzzeln uns neue Herzen zusammen. Und dann schlägt in jeder Brust ein Teil des Herzens des anderen. Und dadurch, dass wir dann fühlen, was der andere fühlt, können wir ihn richtig lieben. Und weil sein Teil in unserer Brust immer noch uns liebt, können wir uns selbst richtig lieben. Erst dann können wir richtig lieben.
Harmonie ist scheiße. Lass uns unsere Herzen brechen und endlich anfangen, uns zu lieben.

  • Toller Text!
    Mir fehlen die passenden Worte, aber toll!

  • Danke 🙂

  • Sehr provokativ, dieser Text, denn er stellt ja die Gepflogenheiten auf den Kopf. Aber es ist was Wahres dran, denke ich. Das Fühlen und Leben in einem anderen fällt oft sehr schwer, und die Reibung, der Streit, das Herzbrechen führt zu einem innigeren Verständnis der Seele des Anderen als die ewige Kuschelharmonie. Muss man drüber nachdenken.

  • Mmh. Ich kann mich damit nicht anfreunden. Man kann nämlich durchaus auch ein inniges Verständnis für die Seele des Anderen bekommen, ohne sich zu streiten.
    Es kommt auf die 2 Menschen an, die es betrifft.

    Aber toller Text. Und tolle Gedanken.

  • Harmonie ist die Basis. Geborgenheit der Pfeiler. Liebe das Fundament. Aber was willst du mit einer Basis, deren Pfeiler auf so schwachem Fundament gebaut wurden? Recht hast du. Harmonie ist scheiße, aber ohne noch mehr. Oder?