Blaue Stunde (Zeit der Dämmerung)

Blaue Stunde (Zeit der Dämmerung)

Sekundentakt schlag
Minuten verklingen
Zwischen Himmel und Nacht
Ein Augenblick

Die Gläser, sie klingen
Irgendwer lacht
Wir könnten‘s weit bringen
Wenn’s jemand macht

Dämmerung über der Stadt
Weder Tag, noch Nacht
Weder dunkel, noch hell
Weder langsam, noch schnell

Blaue Stund‘ – Gold im Mund
Irgendwo mittendrin
Steh‘n wir am Rand
Kriegen’s nicht hin

Vierundzwanzig Stunden blau
Vierundzwanzig Stunden gut
Was wir brauchen, suchen wir
Freiheit, Wein, ein bisschen Mut

Für blaue Stunden lebe ich
Dazwischen geh ich schlafen
Was ich nicht kann, versuche ich
Wir müssen’s einfach machen.

Copyright (c) Lisa Schregle 2012

  • Das gefällt mir sowohl handwerklich als auch inhaltlich sehr!
    Das Reimen ist hier sehr natürlich eingesetzt, wo es passt reimt es, aber wenn nicht, dann eben nicht.
    Die „blauen Stunden“ liebe ich auch, und das „man müsste mal…“ kennen wir alle zur Genüge. Ob einem manchmal die Energie fehlt, oder der Mut, oder einfach die Zeit: Gründe gibt es genug, es „nicht zu machen“.

  • Ein sehr schönes Gedicht…meine Lieblingszeilen:

    Irgendwo mittendrin
    Steh‘n wir am Rand
    Kriegen’s nicht hin

    so traurig, so bildlich und manchmal so wahr