Schrift/Zug

Schrift/Zug

Ich möchte Graffiti sprühen
Auf deine Wände/auf dich/ich
Möchte den Endlosbeweis für die Ewigkeit
Gnadenlos ziehen lassen.
Und festhalten.

Konturen schattieren im Licht,
Illusionen bestehen zu 99,9% aus
Kohlenstoffdioxid, am Ende
Stirbt man doch daran, aber
Vor dem Ende kommt immer ein (neuer) Anfang.

Schrift/Züge fahren manchmal zu spät los
Und ich bleibe am Bahnhof stehen, irgendwo
Schräg hinter den Gleisen.
Zuggleise ändern Sichtweisen, doch
Manchmal verengen sie Sichtweiten.

Blicke auf den Morgen danach
Reichen weit hinter den Horizont, bleiben
Hängen zwischen Fensterglas und Nebel,
doch ich hab dir schon vergeben und
in der Dämmerung lecken wir Tautropfen von Grashalmen ab.

Copyright (c) Lisa Schregle 2012

  • Deine Schrift/Züge gefallen mir! Durch die Grafitti-Assoziation sehe ich sofort einen besprühten Zug auf einem Abstellgleis stehen. Deswegen hätte ich am Ende nicht „Tau von Grashalmen“ geschrieben, sondern „Tau von Goldruten“ oder „Tau von Weidenröschen“.

  • In dem Schrift/Zug kann man gut fahren. Geglückte Brüche im Text.Nachvollziehbare Gegensätze.
    Mir gefällt Gras besser, weil es mit seinen Spitzen, die doch so gar nicht stichfest sind, selbst im Schotter wachsen.