Vollrausch

Hätte ich einen Rausch, ich
würde Grenzen brechen.
Mauern überschreiten und Steine.
Ich wünschte, ich könnte, ich wollte, wenn
doch ein Leben im Konjunktiv ist nicht.

Nicht für dich/ nicht für mich,
auch wenn man es nicht meint/
ich bin Realist.
Und was man zu sehr berührt,
bricht.
Ich will doch nur, dass du mich hältst.

Fang mich/ lass
mich deine Feder sein, vergiss
mein Gewicht
und die Erdanziehungskraft –
für einen Augenblick.

Copyright (c) Lisa Schregle 2011/12

  • Hat einen schönen treibenden Rhythmus.Ideal für Lesungen.
    Aber zwei Änderungsvorschläge mach ich: bitte streich in der letzten Zeile des 2. Verses “ dass du mich hältst“, die Formulierung hat zu viele Fingerabdrücke selbst von Schlagern, ich fände es toll, wenn du nach ..“ nur“ einen Gedankenstrich machst.
    Und ich schlage vor,in der letzten Strophe, den Gedankenstrich zu löschen und die letzte Zeile ebenso.Schön fände ich sogar die Umstellung:“ vergiss/ die Erdanziehungskraft/ und mein Gewicht ( kein Punkt, aber Ende des Gedichts bleibt in der Schwebe.

  • Ich befürworte Uwes Vorschläge. Sowohl „dass du mich hälst“ als auch „für einen Augenblick“ sind Platzhalter, die vor dem Hintergrund des tief emotionalen Vollrauschsturmes zu trivial daher kommen.

    Thematisch finde ich sehr gelungen, wie die Sehnsucht nach dem Grenzenbrechen mit dem Rausch und dann mit der Beziehung zu einem Menschen verbunden werden. Eine Feder zu werden in den Armen eine Vertrauten ist eine wunderschöne Rauschvorstellung!

  • Danke für eure Tipps.
    Ich werde darüber nachdenken.
    Eigentlich teile ich diese Meinung, ich mag nichts „mainstreamiges“..aber ohne kommt mir der Text so „nackt“ vor..naja, mal schauen.
    🙂