Bester Freund

Ein paar Zeilen für einen Menschen, der viel zu schnell einen viel zu hohen Stellenwert in meinem Leben bekam, vermutlich sogar ohne sich dessen bewusst zu sein.

Mein bester Freund, wir
hätten alles gemacht, alles getan
zusammen unzertrennlich
vom ersten Augenblick an
aber irgendwann
war´s genug der Illusion
ich sah dein wahres Gesicht,
und wer wusste das schon
denn das kannt‘ ich noch nicht
und schon fragte ich mich:
war ich nur blind
oder schaute ich weg
wollt‘ ich’s nicht seh’n oder
hab ich’s nicht gecheckt
und während ein anderer über die Liebe rappt
dreh mich ich um mich selbst
und fall´ allein in den Dreck
find´ nicht mehr raus
weiß´nicht wohin
und überall dein Name
geschrieben in Leuchtbuchstaben
auf jede Reklame
und du streckst deine Arme
aus nach mir
doch nicht um mich zu halten
sondern eher
..

Ich will dich nicht sehn, nie wieder
an dich denken, deinen
alten Versprechen keinen
Glauben mehr schenken
und Vertrauen war sowieso nie
mein Lieblingswort
durch deine Wahnsinnsaktion
ist es nun endgültig fort
hast du gut gemacht,
du großer Mann
ich zieh´meinen Hut vor deiner
Aggression
und mich selbst zurück
denn wer weiß das schon
wie es ist, wenn
von heute auf den nächsten Tag
eine ganze Welt zusammenkracht
wobei der ehemals „beste Freund“
auf den Mauern sitzt und lacht.

Du hast gesagt,
du wärst hier
wann immer du kannst
hast meine Hände genommen
und mit mir
durch diese Sommernacht getanzt
mir Sätze geflüstert
die mich wachsen ließen
ich fühlte mich verstanden, fühlte
dass da jemand war, ganz nah
der mich nicht hängen lassen würde
was auch immer geschah
ich war mir so sicher, du
bliebst für immer da.

Doch kaum ein Jahr später
sitz ich wieder allein
zwischen hunterttausend Sorten
möglicher Fragen und Antworten
und find nicht hinein
und erst gar nicht heraus
treib auf dem Irrweg
mitten ins Chaos
und unsere Geschichte ist aus.

Noch ehe sie richtig beginnen konnte.

Copyright (c) Lisa Schregle 2013

  • Das hat einen Rapp-Rhythmus, bis auf die letzte Zeile. Gefällt mir.

  • Sollte ich den Text irgendwann tatsächlich mal rappen, würd ich die natürlich weglassen 😉
    aber einstweilen dient er nur der Gefühlsbewältigung.