Danke liebe Vulkanaschenwolke!

Was für ein komisches Gefühl dies heute war. Ich fuhr mit dem Rad eine kleine Tour mit meinem Sohn, aber irgendetwas stimmte nicht. Ich habe eine zeitlang gebraucht um festzustellen, was es war…

Zuerst glaubte ich es fehle ein Hintergrundgeräusch, ein ewiges Summen, das von Flugzeugen.  Aber ob es dieses überhaupt gibt wo ich wohne, ist unklar. Nein, das irritierend Beeindruckend war, der Himmel zeigte keinerlei Spuren von Kondensstreifen überfliegender Flugzeuge, da kein Flugzeug fliegen durfte. Nirgends, in jeder Himmelsrichtung war der Himmel einfach nur… pur. Es war alles sehr natürlich an diesem Tag, an dem der gesamte Luftraum über England gesperrt war.

Wie schnell fährt dein Haus?

Wissen sie, wie schnell sie mit ihrem Haus fahren können? Sicherlich nicht. Die meisten von uns aber kennen den Knopf am Auto, der einem wie ein mathematisches Genie umgehend verrät, wie viel Benzin pro 100 km man gerade verbraucht, individuell berechnet über einen bestimmten Zeitraum oder Strecke. Wir wissen auch, dass wenn ich mit 130 km/h fahre, ich 7 Liter verbrenne, und wenn ich mit 210 dahinbrettere, es locker 15 Liter sein können.

Wir haben alle schon 10 Liter Benzin gesehen, und haben ein Gefühl für die Kosten und die damit verbundenen Umweltschäden.

Aber wieviel Energie verbraucht unser privater Lebensraum?

Wer von uns kennt den momentanen Verbrauch seines Hauses oder Wohnung, mit viel oder wenig Licht, 18 oder 22 Grad Zimmertemperatur, mit offenen oder geschlossenen Fenstern, und allen Elektrogeräten auf Standby. Ich wette: keiner bis sehr wenige. Wir wissen wie viel wir bezahlen, für Gas oder Strom oder Öl, nämlich immer mehr Euro, manche wissen auch, dass sie im November 5000 Liter Heizöl bunkern müssen um über den Winter zu kommen, aber alles andere ist Halbwissen oder sehr grobe Schätzungen. Wir kaufen Gefriertruhen mit A, B, C oder D Energiekategorisierungen, in der Hoffnung zu sparen und umweltfreundlich zu leben. Aber dafür wie viel wir wirklich verbrauchen haben wir kein konkretes Gefühl oder Wahrnehmung, denn wir wissen nicht, was viel oder wenig Energie ist, wir wissen nur, was billig oder teuer ist.

Ein Hauptgrund sind die unterschiedlichen Mengen und Energieinhalte, 1 kw Strom, 3 Kubikmeter Gas, 5000 Liter Heizöl, wir können uns nur wenig darunter vorstellen. 7 Liter Benzin auf 100 km, das verstehen wir, das können wir mit Kollegen und Nachbarn neidisch und neckisch vergleichen, aber beim (Haus)Energiekonsum hört unsere vergleichende Wahrnehmung auf, wir ziehen uns auf eine monetäre Groesse zurück, dem Euro, dem was wir zahlen. Und wir lügen wie gedruckt, machen uns selbst was vor. Dies ist recht ungeeignet um zu bestimmen, ob ich jetzt viel oder wenig verbrauche, und da die Zahlungen gestreckt, nivelliert und in groesseren Abständen nur zu zahlen sind, geben sie keinerlei Rückmeldung über den momentanen Verbrauch, wie es der Knopf im Auto tut: du verbrauchst gerade jetzt 11 Liter auf 100 km, fahr langsamer!

Energiestation für die Küche

Viele von uns haben eine digitale Temperaturanzeige in der Küche, außen –4 Grad, innen 19 Grad, meist mit funkgesteuerter Uhr. Ein weiter Knopfdruck sagt uns dann auch noch: außen war’s mal mindestens –8, maximal +3, und vieles mehr oder weniger interessante.

Ich wünsche mir eine aktuelle Energieverbrauchsanzeige für die Küche, die mir sagt, wieviel Energie ich und meine Umgebung gerade jetzt verbrauche, im Schnitt und über die letzten 24 Stunden, in den letzten 3 Monaten. Wie die digitale Temperaturanzeige, alles auf einen Blick, und mit sofortigem Verständnis der aktuellen Situation.

Aber Achtung: einen Techniker oder Politiker darf man dies nicht konzipieren lassen, den der würde sich etwas wie PS, Kilowatt, Kalorien oder Joule oder eine andere unverständliche DIN-Norm einfallen lassen.

Ich hätte es gerne in “Liter Benzin”, denn das verstehe ich und die meisten Mitmenschen, fast jeder hat mal getankt. Ob Normal, Super oder Diesel, eigentlich egal, auch wenn jeder Liter unterschiedliche Energieinhalte hat, mir müssen uns nur auf eines einigen, umstellen kann man ja mit einem einfachen Knopf, wie bei der Temperatur zwischen Celsius und Fahrenheit, ich würde “Super Bleifrei“ wählen.

Hilfe, mein Haus fährt zu schnell!

Ein simpler Chip kann leicht die Energieinhalte von 1kw Strom, 1 Liter Heizöl und 1 Kubikmeter Gas in Liter “Super Bleifrei” umrechnen. Dies muss nun noch gekoppelt werden mit genauen Verbrauchmessungen der 3 Quellen (Strom, Gas und Öl), gefolgt von einer einfachen Adam Rieschen Addition, und mein Küchen-Display sagt mir: dein Haus “fährt” im Moment mit 34.4 Liter pro Stunde. Eine klare, verständliche und transparente Verbrauchsanzeige, geeignet um am Stammtisch damit zu prahlen.

Wäre es nicht toll, wenn ich dann im Haus umhergehe, einige unnötige Lampen und Geräte ausschalte, ein Fenster schließe, um dann nach meiner Rückkehr in die Küche zu sehen: du fährst jetzt mit 28.6 Liter pro Stunde. Das wäre wie beim Autofahren: Gas weg und der Verbrauch geht runter, nur weis man jetzt auch um wieviel. Und nachts, beim verbotenen Gang an den Kühlschrank, sehe ich 17.5 Liter pro Stunde aufleuchten, weil nachts die Raumtemperatur im Haus herabgesetzt ist.

Ich bin überzeugt wir würden mehr Energie sinnvoll sparen, denn unser Hirn würde plötzlich unsere Aktionen verstehen, wir könnten uns sehr leicht die Auswirkungen unseres Handelns vorstellen. Was 1.8 Liter Super Bleifrei pro Stunde sind ist vorstellbar, wir kennen es aus dem täglichen Leben, 1kw Strom hat noch niemand gesehen und nur wenige angefasst.

Es gibt viele einzelne Systeme im Handel, besonders um den Stromverbrauch zu messen, aber kein Gerät, dass die Summe unseres unterschiedlichen Energieverbrauchs verständlich und real-time zusammenfasst.

Teuer muss das Gerät nicht sein, 2-3 Verbrauchsmesser für Strom, Gas und Heizöl, verbunden via Funk mit einer rechnenden Zentraleinheit und Display, sowas ähnliches gibt es als “Wetter-Station” mit Temperatur, Windmesser und Niederschlag bei der Metro für 130 Euro, warum nicht auch eine „Energie-Station“.

Etwas kosten würde wohl noch die fachmännische Installation, denn bitte spielt nicht mit eurer Gasleitung.

Doping verboten?

1904 durften Athleten kein Wasser trinken.

Eines der Hauptprobleme im internationalen Profi-Sport ist die unerlaubte Leistungssteigerung durch Doping. Thomas Hicks, der Gewinner des Marathonlaufs bei den Sommerspielen 1904, erhielt beispielsweise von seinem Trainer selbst während des Rennens Brandy, das mit Strychnin angereichert war. Das Trinken von Wasser war damals unerklärlicherweise verboten.

1904 war Wassertrinken nicht erlaubt, denn es förderte die Leistung. 1972  wurde Karl Schranz von Sapporro verbannt, weil er Geld als Skilehrer verdiente, welches seine Leistung, wenn auch indirekt, förderte. In Holland ist der Konsum von Kanabis legalisiert, wohl auch weil es als Massendelikt nicht gerecht verfolgbar ist. Einfacher Diebstahl soll in manchen Staaten mit einer Verwarnung geahndet werden, nicht mit einer Anzeige. Die Gentechnik wird gesellschaftsfähig und hält Einzug in unsere Küche.

Wer von uns hat kein Schächtelchen Thomapyrin oder Aspirin griffbereit im Haushalt liegen?

Was nicht verboten ist ist erlaubt? Oder was nicht erlaubt ist ist verboten? Ich hoffe doch sehr aufs erste, denn unsere Kreativität erzeugt Neues, und Neues kann vorab nicht erlaubt oder verboten werden, denn man weiß ja noch garnicht was man genehmigen muss, kann, darf oder sollte.

Doping im Sport, dies ist nicht mehr menschenwürdig zu kontrollieren, vielleicht sollte man sich wirklich überlegen, es einfach zu legalisieren. Lasst die Radfahrer doch spritzen bis sie tot umfallen, das Zuschauerinteresse wird dadurch nicht geringer, und die Sponsorengelder werden auch weiter fließen. Die Tour der France macht wieder Spaß, denn Sex and Danger sells. Das „Berufsrisiko“ von Ullrich gleicht sich dem der Schumacher-Brüder an, die Spannung wird verdoppelt. Regen beim Zeitfahren mit viel Kopfsteinpflaster, das steigert die Einschaltquoten.

Ehrenkodexe sind leider zu schmückenden aber lächerlich nutzlosen Fassaden im Profisport geraten, es geht nicht um die Ehre, es geht nicht darum dabei gewesen zu sein, es geht ums gewinnen. Und wer nicht gewinnen will, braucht gar nicht erst zu starten. Und da dem Gewinner wahnwitzige Preise winken, die von viel viel Geld bis hin zur Unsterblichkeit reichen, ist ihm alles recht dieses zu erzielen. Denn verlieren fühlt sich gedopt und ungedopt genauso beschissen an.

Die „Dopingerkennungswissenschaft“ ist heute ja auch schon zum Profitunternehmen verkommen, Institute jagen nicht nur den A und B Pipi-Proben der Sportler hinterher, sondern auch dem letzten Schrei an DMAC, dem „Designer Medikamenten Aufputsch Coktail“.

Behandelt den professionellen Leistungssportler doch so wie er behandelt werden will, frei in seiner Entscheidung, sich umzubringen, oder nur bis an seine physischen Grenzen zu gehen, und zwar ganz ganz nahe. Was „natürlich“ ist, kann heute eh niemand mehr definieren. Wenn er  sich dabei tötet, tut er eigentlich nicht mehr als jener, der zu schnell Rennwagen fährt, Berge erklettert oder Solo um die Welt segelt. Beruhigen tut mich, dass ein tot umfallender Fahrradfahrer nur wenige Unschuldige mit ins Grab reißen kann.

Was hart bestraft werden muss ist vom Sportler ungewolltes doping, wenn also einem Sportler von seinem Trainer unbewusst Substanzen zugeführt werden, denn dies ist gefährliche Körperverletzung, wenn es zum Tode führt, Mord.

Nach 1904 wurde Wasser schnell von der Dopingliste genommen, obwohl es aufputschend war. Da wir heute uns alle fast täglich irgendwie aufputschen, sei es mit Medikamenten oder Naturvitaminen, muss jeder für sich selbst entscheiden, wie weit er gehen will. Zu Risiken und Nebenwirkungen kann jeder, immer und  überall die Packungsbeilagen lesen, oder seinen Arzt, Apotheker, Drogendealer oder Trainer fragen.

Heute, vor einem Jahr – KW15/2009

  • Ein Blick durch mein Fenster, in der Woche vom 6. – 12. April 2009
  • Eingangsbild:Henry VIII Festival in Hampton Court, Kingston/Thames
  • Beginn der Nationalisierung der Hypo Real Estate für 1.39 Euro pro Aktie
  • 300 Menschen sterben bei einem Erdbeben der Stärke 6.3 im Zentrum von Italien
  • Hartmut Mehdorn verlässt den Chefsessel bei der Deutschen Bahn nach einem längeren internen Bestechungsskandal
  • Charles Simonyi, der letzte Weltraumtourist, kehrt von einem Flug zur Weltraumstation zurück. Simoney leitet die Microsoft Softwareentwicklung Office.
  • 3 Piraten sterben bei der Befreiung eines Tanker Kapitäns durch die US Marine
  • Nach vielen Spekulationen zeigt sich Kim Jong Il grauer und dünner in der Öffentlichkeit
  • Die Cheerleaders der Dallas Mavericks unterhalten die Fans

Doch bevor wir uns nächste Woche wiedersehen, lasst uns ins Kino gehen. Heute läuft: Monsters und Alien

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Ich hoffe, man wird sich an die eine oder andere vergessene Schlagzeile erinnern…

Der Neandertaler – ETB 33/2006

Was mich beeindruckt ist die Vorstellung, dass diese Menschen für 100.000 Jahre lebten, bis vor 30.000 Jahren. Unsere aktuelle Vorstellungskraft geht vielleicht 2000-3000 Jahre zurück, unser wirkliches Wissen und Gedächtnis wohl nur 300-500 Jahre.

Aber in die Zukunft reicht unsere Vorstellungskraft keine 5 Jahre, denn schon nach wenigen Monaten Vorschau wird vieles reine Spekulation.

1856 wurden im Neandertal bei Düsseldorf urzeitliche menschliche Skelettreste gefunden, die später einer ganzen Menschenart den Namen geben sollten: Neandertaler. Der weltberühmte Fund trug im 19. Jahrhundert ganz entscheidend zur Anerkennung der Evolutionstheorie bei und erschütterte das abendländische Weltbild zutiefst. Der Neandertaler war der erste Kronzeuge der Evolutionstheorie.

Neandertaler lebten vor 130.000 bis 30.000 Jahren vornehmlich in Europa und waren als Verwandte des Menschen angepasst an die klimatischen Verhältnisse der letzten Eiszeit. Der Namen gebende Fund aus dem Neandertal ist etwa 40.000 Jahre alt. Dieser Neandertaler starb als alter Mann und wurde in der Feldhofer Grotte bestattet.

Entdeckt wurde er zufällig: Zur Vorbereitung von Sprengungen für den Kalkabbau entfernten Steinbrucharbeiter im August 1856 die Lehmfüllung der Feldhofer Grotte und bemerkten dabei einige Knochen. Diese übergaben sie wenig später an Johann Carl Fuhlrott, der als Fossiliensucher bekannt war. Er erfasste sogleich die Bedeutung des Fundes: Die Knochen mussten zu einer ausgestorbenen Menschenform gehören. Diese Erkenntnis setzte sich aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts endgültig durch.

Das Neandertal, das noch vor 1850 als wildromantische Schlucht bekannt war, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den Kalkabbau völlig zerstört, die Fundstelle der berühmten Skelettreste war verschollen. Daher galt es als Sensation, als Archäologen 1997 und 2000 in der planierten Fläche am Fuß des ehemaligen Steinbruchgeländes Schichten jenes Lehms entdeckten, der einst die Höhle gefüllt hatte.

Das Sonderpostwertzeichen trägt dazu bei, das Bewusstsein über die herausragende Bedeutung des Neandertalers als zentraler Bestandteil unseres europäischen Kulturerbes weiter zu stärken.

Quelle: Deutsche Post

Anlass: 150 Jahre Entdeckung des Neandertalers
Ausgabetag: 10. August 2006 (ETB 33/2006)
Entwurf des Wertzeichens und des Ersttagsstempels: Annegret Ehmke, München
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke& Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei, Leipzig
Größe des Wertzeichens: 46,00 mm x 27,32 mm

Tutti Frutti – ETB 2/2010

Die Wohlfahrtsmarken mit einem zusätzlichen Centbetrag werden seit 60 Jahren zugunsten der Freien Wohlfahrtspflege herausgegeben. Empfänger der Pluserlöse ist die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Die in ihr zusammengeschlossenen Organisationen helfen überall dort, wo staatliche Hilfe nicht ausreicht.

2010 zeigen die Wohlfahrtsmarken die Obstarten Apfel, Erdbeere, Zitrone und Heidelbeere. Einheimische wie ausländische Obstarten sind heute Grundnahrungsmittel, die durch ihren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen sowie ihre geschmacklichen Vorzüge wertvolle Nahrungsgüter darstellen. Jede Obstart hat ihre eigene Geschichte, die mitunter bis zu 10.000 Jahre zurückreicht und mit früheren Kulturepochen der Menschheit eng verbunden ist.

Der Apfel als Nahrungsmittel ist etwa seit 10.000 Jahren bekannt. Der Markt wird heute weltweit von wenigen Sorten dominiert, unter denen bekannte alte Sorten, wie „Gravensteiner“, „Cox Orangen“, „Granny Smith“ oder „Boskoop“ zu finden sind.

Etwa seit dem 14. Jahrhundert wurden in Europa wild wachsende Erdbeeren kultiviert, die weder geschmacklich noch ertraglich befriedigten. 1623 kamen die Scharlacherdbeere und 1712 die Chileerdbeere nach Europa. Diese Wildarten überzeugten ebenso wenig, bis im 18. Jahrhundert durch zufällige Kreuzungen aus beiden Wildformen die heutige Gartenerdbeere ausgelesen wurde. Bis heute wurden über 1000 Sorten gezüchtet.

Die Zitrone wurde bereits vor 4.000 Jahren in China angebaut. Vermutlich durch die Araber gelangte sie im 10. Jahrhundert aus Nordwestindien in den östlichen Mittelmeerraum. Derzeit existieren zahlreiche Citrus-Formen in verschiedenen Sorten, die alle frostempfindlich sind. Hauptanbaugebiete sind Südeuropa, Kalifornien und Nordafrika.

Heidelbeeren werden heute hauptsächlich als Wildvorkommen beerntet, da diese geschmacklich den im letzten Jahrhundert vor allem in den USA gezüchteten Hochbusch-Heidelbeeren überlegen sind.

Quelle: Deutsche Post

Anlass: Obst
Ausgabetag: 2. Januar 2010 (ETB 2/2010)
Entwurf der Wertzeichen und der Ersttagsstempel: Karen Scholz, Bad Essen
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe der Wertzeichen: 55,0×32,8 mm

Mit guten Wünschen – ETB 11/2010

Die Serie „Post“ erscheint 2010 wieder mit insgesamt vier Briefmarken, die an zwei Ausgabetagen herausgegeben werden. Hier die ersten zwei Marken, mit denen ich allen Lesern des Netzkritzler FROHE OSTERN wünschen möchte.

Die Marken rücken das Medium Brief in das Bewusstsein der Menschen. Die vier sympathisch-illustrativ gestalteten Briefmarken machen aus jedem Brief eine individuelle und fröhliche Botschaft – getreu dem Ausgabethema „Mit guten Wünschen“.

Die Briefmarken stellen jeweils eine weltliche und eine mythologisch-religiöse Art der Kommunikation dar und greifen damit verschiedene Aspekte und Symboliken auf, die in unserer Kultur für den Transport von Botschaften bedeutend sind. Kommunikation ist ein Grundbedürfnis der Menschen und die Übermittlung von Nachrichten ist so alt wie die Menschheit selbst.

Erschien beispielsweise in der altgriechischen Welt ein Regenbogen, so galt dies als Zeichen für eine Botschaft der Götter. Die den Regenbogen personifizierende Götterbotin Iris überbrachte Nachrichten aus dem Olymp und wurde so zur Mittlerin zwischen Himmel und Erde, von den Göttern zu den Menschen.

Seit vielen Jahrhunderten verbinden Schiffe die Menschen rund um den Globus miteinander. Und wenn früher ein Schiff unter vollen Segeln in den Hafen einfuhr, dann hatte es nicht nur Waren sondern auch Kenntnisse über Kulturen und Kontinente aus der überseeischen Welt mit im Gepäck.

Regenbogen und Schiffe waren Boten aus einer fernen und unbekannten Welt und stehen auch aktuell für sehnsuchtsvolle Wünsche. Die Anlässe, Nachrichten zu übermitteln, sind heute so vielfältig wie damals. Die Wege, sie zum Empfänger zu transportieren, haben sich aber stark verändert. Heute ist die Post ein „moderner Bote“. Sie verfügt bundesweit über ein Netz von 100.000 Briefkästen, die es den Menschen ermöglichen, ihre Botschaften jederzeit auf den Weg zum Empfänger zu bringen.

Und eins ist sicher: Egal zu welchen Anlässen, ein liebevoller Brief „Mit guten Wünschen“ kommt immer gut an.

Quelle: Deutsche Post

Anlass: Mit guten Wünschen – Regenbogen und Schiff
Ausgabetag: 11. März 2010 (ETB 11/2010)
Entwurf der Wertzeichen und der Ersttagsstempel: Professor Johannes Graf, Dortmund
Druck:Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe der Wertzeichen: 44,2 x 26,2 mm

Heute, vor einem Jahr – KW14/2009

Ein Blick durch mein Fenster, in der Woche vom 30.3. – 5. April 2009

  • Ein Hubschrauber stürzt in die Nordsee, 16 Menschen an Bord werden getötet
  • Rick Wagoner, Chef von General Motors, wird von der Obama Regierung zum Rücktritt gezwungen.
  • Während des G20 Treffens in London kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.
  • Der Eiffelturm in Paris wird zu seinem 120ten Geburtstag neu gestrichen. Es werden 60 Tonnen Farbe verbraucht werden.
  • OSCAR Preisträger Maurice Jarre stirbt in Los Angeles im Alter von 84 Jahren.
  • Ein Mitglied der „Clowns Armee“ putzt den Helm eines Polizisten auf dem Weg nach Straßburg um gegen die NATO zu demonstrieren.

Doch bevor wir uns nächste Woche wiedersehen, lasst uns ins Kino gehen. Heute läuft: The Hangover  (!! sehr unterhaltsam !!)

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Ich hoffe, man wird sich an die eine oder andere vergessene Schlagzeile erinnern…

Die Tölzer Leonhardifahrt – ETB 39/2005

Mit dem Motiv „150 Jahre Tölzer Leonhardifahrt“ wird die Reihe volkstümlicher Themen fortgesetzt. Das Sonderpostwertzeichen soll dazu beitragen, dieses uralte und liebenswerte Brauchtum einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen.

Die Tölzer Leonhardifahrt

Seit 1855 findet alljährlich am 6. November die Tölzer Leonhardifahrt statt, die Bauern und Bürger zu einer feierlichen Wallfahrt auf dem Kalvarienberg in Bad Tölz zusammenführt. Sie ist eine heimatgebundene Triumphfahrt zu Ehren des heiligen Ross- und Viehpatrons Sankt Leonhard. Als besonderes Beispiel für ein echtes kirchliches- mit der Bitte um Schutz und Segen für Hof und Stall – wie weltliches Fest in Bayern ist der Brauch von tiefer Religiosität und Freude erfüllt, ein Bekenntnis zur Tradition und zum erhaltenen Volkstum.

Das einzigartige Stadtbild von Tölz bietet im Schmuck der bayerischen und Tölzer Farben, unter dem Läuten der Kirchenglocken, mit den festlich geschmückten Wagen, den Klängen der Musikkapellen und dem Geklingel der blank geputzten Prachtgeschirre der Vierergespanne ein einmaliges farbenfrohes Erlebnis. Der Ursprung der Leonhardifahrt geht auf vorchristliche Vorbilder zurück, in denen das Pferd höheren Mächten geweiht war und als besonders gesegnet galt. Sie ist als volkstümlicher religiöser Brauch quellenmäßig bis in das 17. Jahrhundert zurückzuverfolgen.

1718 entstand auf dem Höhenberg eine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter und des heiligen Leonhard und dann in unmittelbarer Nachbarschaft die dreigeteilte Kreuzkirche als Krönung des nun „Kalvarienberg“ genannten Berges. Fortan war die Leonhardikapelle das Ziel der Leonhardireiter und -fahrer. Alles in allem ist der Brauch der Tölzer Leonhardifahrt Ausdruck naturhafter Heimatliebe und zugleich eine willkommene Gelegenheit, den Zusammenhalt von Stadt und Land zu bekennen. Er ist eine öffentliche Kundgebung der Heimattreue und des Glaubens des bayerischen Volkes im Isarwinkel.

Quelle: Deutsche Post

Anlass: 150 Jahre Tölzer Leonhardifahrt
Ausgabetag: 3. November 2005
Entwurf des Wertzeichens und des Ersttagsstempels: Manfred Gottschall, Chemnitz
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe des Wertzeichens: 35,0 mm x 35,0 mm

Die Tölzer Leonhardifahrt

Werner Forßmann – ETB 47/2006

Der Mann, der mir das Leben retten sollte, erhielt ein Jahr vor meiner Geburt den Nobelpreis für seine Arbeit …

Werner Theodor Otto Forßmann wurde am 29. August 1904 in Berlin geboren. Sein Vater verstarb früh und so wurde er als Halbwaise von seiner Mutter erzogen. Er studierte von 1922 bis 1928 Medizin in Berlin.

Werner Forßmann - ETB 47/2006

Im Viktoria-Heim Eberswalde führte er als Assistenzarzt in der Chirurgischen Abteilung im Frühsommer 1929 die erste Herzkatheterisierung durch. In der Hoffnung auf eine akademische Karriere wechselte er zur Chirurgischen Klinik der Charite nach Berlin zu Professor Ferdinand Sauerbruch. Auf seine Publikation über die „Herzsondierung“ im November 1929 erfolgte die Entlassung durch Sauerbruch mit den Worten „mit solchen Versuchen habilitiert man sich in einem Zirkus“.

1931 zurückgekehrt zur Charite, unterstützte Professor Willi Felix ihn in seinen wissenschaftlichen Bemühungen, die Herzkatheterisierung weiterzuentwickeln.

Werner Forßmann war von 1932 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs als Chirurg in Mainz und Dresden sowie als Urologe am Virchow-Krankenhaus in Berlin tätig. Während des Zweiten Weltkriegs erfüllte er ausschließlich ärztliche Aufgaben. Forßmann wurde wegen seiner von ihm später stets bereuten, frühen Parteizugehörigkeit nach dem Krieg bis zu seiner Entnazifizierung 1948 durch ein Berufsverbot an seiner ärztlichen Tätigkeit gehindert.

Er versorgte jedoch während der Nachkriegszeit bis 1950 mit seiner als praktische Ärztin arbeitenden Ehefrau Elisabeth die Gemeinde Wies im südlichen Schwarzwald. Es folgten Tätigkeiten als Chefarzt für Urologie am Diakonie-Kran-kenhaus in Bad Kreuznach und als Chefarzt für Chirurgie am Evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1970 zog Forßmann wieder in den Schwarzwald, wo er am 1. Juni 1979 in Schopfheim verstarb.

Neben zahlreichen Ehrungen erhielt er 1954 die Leibniz-Medaille der Humboldt-Universität Berlin und 1956 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie für seine bahnbrechenden Versuche, die der Kardiologie ein innovatives Feld eröffneten.

Werner Theodor Otto Forßmann, der Mann der mir das Leben rettete, erhielt ein Jahr vor meiner Geburt den Nobelpreis fuer Medizin.

Quelle: Deutsche Post

Anlass: 50 jahre Nobelpreis, Werner Forßmann
Ausgabetag: 9. November 2006
Entwurf des Wertzeichens und des Ersttagsstempels: Professor Fritz Lüdtke, München
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe des Wertzeichens: 46,00 mm x 27,32 mm

Werner Forßmann - ETB 47/2006