Elefantenfuß-Romanze
Harte Schale, weicher Kern,
dachte die Schokoküssin,
die ihre dunkelbraun
glänzende Glasur maßlos
überschätzte,
bis sie zwei frische
Brötchenhälften
zu einem sahnigen Brei
zerdrückten.
Sie war untröstlich,
bis sie bemerkte,
welch sinnliches Vergnügen
ihre schmerzliche
mit dem Backwerk
eingegangene Symbiose
dem Nascher bereitete.
Es hätte schlimmer kommen können.
Sie gedachte der Schauergeschichten,
die man sich unter ihresgleichen erzählte:
in wilden Kindergeburtstagsschlachten
von verschmierten Gesichtern
gekratzt werden zu müssen –
während sie selbst
hinter leckenden Lippen
zwischen Gaumen und Zunge
schmelzend verging.
Songline
3. Jun 2015
Mmh, ich hatte bei der Überschrift die gleichnamige Pflanze im Kopf und traf auf einen Schokokuss. Der mich seinerseits aber erfreut hat 😀
Maultrommler
3. Jun 2015
Uijuijui, was für eine erschreckend klebrig synthetisch zuckrige Romanze bis Gaumen und Zunge zusammengepappt…