Kurzbrief-Silage
Die Telegramm-Samm-
lung im Silo
wandelt sich um zum
Telekilo…
Die Telegramm-Samm-
lung im Silo
wandelt sich um zum
Telekilo…
Ein Koffer wollte nicht aufs Schiff,
es ängstigte den sonst so frechen
im hohen Wellengang zu brechen.
Doch hatte ihn sein Passagier
mit Strenge: du bleibst hier! –
im Griff.
An Deck jedoch auf hoher See
gewinnt der Passagier an Bläue.
Des Koffers Mitgefühl und Treue
beschränkt aufs aufzuspringen sich.
Es würgt sich fürchterlich
im Lee.
Draußen:
die Nacht
plodiert,
Raketen, Knaller,
Gröler, Laller.
Drinnen:
Versteckt
Sekt
geleckt.
Mein Feuer:
dein Werk.
Berührung, Küsse
wie Neujahrsschüsse.
Wer nach dem Ende des Regenbogens sucht, darf die Welt nicht schwarzweiß malen.
Hallo ihr Lieben,
mein Gedicht „Der lyrische Otter“ (Parodie auf Christian Morgensterns „Das ästhetische Wiesel“) wird in der nächsten Ausgabe „Die Zeit““ (29/2013) unter der Rubrik „Zeit der Leser“ veröffentlicht. Ich freu mich!
Liebe Grüße von Mumpitz
Der Himmel ergießt sich,
schwarz wie die Nacht,
Gleißen und Grollen
Weltuntergang.
Aus dem Regenrohr
schleudert das Wasser
und tobt in den Teich.
Ein Fröschlein flieht
klatschnass
zu mir unters Dach
der Terrasse
und atmet tief durch.
Die Regenrohrgischt
schäumt reißend und
schrill.
Da hüpft doch das Fröschlein
direkt an die Kante –
was macht es denn bloß!
fasst Mut –
und es springt!
Und schießt
mit der Wildwasserflut
zurück ins Bassin.
Ich lache ins Wetter
und meinte
es juchzen zu hören.
Weil es so schön zu Kissas gerade veröffentlichtem Meergedicht passt, hier noch einmal der „Traumtaucher“:
.
.
.
Wenn du einst satt ganz oben schwimmst,
tauch steil hinab zum Grund des Meeres.
Gegen den starken Auftrieb nimmst
du Blei, oder was ähnlich Schweres.
Denn östlich vom Korallenriff,
dort wo die Sonne aus dem Wasser steigt,
liegt ein versunkenes Piratenschiff.
Ein Skelett am Steuerrade neigt
den hohlen Schädel höflich mit der Strömung.
Versäume nicht zurück zu grüßen!
Sonst greift der Steuermann nach deinen Füßen
und hält dich, bis du wasserleichen-
blass beginnst, ganz langsam aufzuweichen.
Doch zollst zu ihm gebührenden Respekt,
weist seine dürrfingrige Knochenhand
den Weg ins Innere, entlang der morschen Außenwand,
wo einst er selbst den reichen Schatz versteckt,
im Bauch des Schiffes, unterhalb der Planken
damals, als alle Männer an Skorbut verreckt,
wo heute längst bizarr Korallen ranken.
Doch alles Gold und glitzerndes Geschmeide
bewacht ein Riesenkrake in der Tiefe.
Der lauert still, als ob er schliefe,
im Hautgewand aus bläulich weißer Seide…
Doch plötzlich fingert er mit baumstarken Tentakeln,
versucht zu würgen dich, sich festzuhakeln,
um seinen Magen auszustülpen über dir
denn so verdaut er dich, an einem Stück,
in Geifergier.
Du wirst so klug sein darauf zu verzichten,
den Schatz zu heben und an Land zu sichten.
Vielleicht entkommst du deinem Feind, mit viel viel Glück,
verschanzt im Achterdeck, hier ist es schwarz und still.
Nichts regt sich, außer trübem Krill,
durch den du schemenhaft Konturen
erahnst, erspürst – droht wiederum Gefahr?
Ein neues Ungetüm, das dieser Ort gebar?
Hier haust des Kapitäns Gespenst! Den fürchteten die Huren,
wenn er im Hafen Rum aus Wasserbechern soff,
der sturzbetrunken grausam lachte,
wenn seine Faust brutal auf´s Tischholz krachte –
Pass auf! Es neigt dein Vorrat sich an Sauerstoff!
Es wird nun Zeit, die dunklen Tiefen wieder zu verlassen,
zur Luft! Ans Licht!
Der Abgrund lässt sich nicht
auf ewig fassen!
Nimm dir die Frist, behutsam aufzutauchen.
Dann stähle dich, für deinen nächsten Ritt,
vielleicht ins Mythental, wo wild Megären fauchen,
doch diesmal, diesmal komm ich mit dir mit.
Im Kompost hab ich sie erwischt,
auf Rattenjagd,
sie hielt mich lang auf Trab.
Sie war so köderscharf,
Nuss-Nougat-Creme,
und schnapp! –
ein Mäuschen tobt im Kreis,
da würden zwanzig
in die Falle passen!
Knopfaugenbeute,
kommt mal gucken,
das ist der Gag!
Ich rufe ins Haus –
doch zur Gala
ist der Häftling weg!
Durch einen schmalen Spalt,
ist sie entwischt,
vorn an der Klappe,
hat sich gezwängt,
der Ritz war doch nur
schmal wie Pappe!
Ich stecke lachend mir
ein Gänseblümchen
zwischen meine Zeh.
Na dann, Maus, ade!
Die neue App-Generation wird gleich ins Hirn gepflanzt.
Der Akku sitzt schräg links unter den Rippen.
Der Touch-Screen seitlich in die Stirn gestanzt,
um sich bequem beim Nachos dippen
fortwährend an die Stirn zu tippen….
Erstes Blatt: dunkel.
Zweites Blatt: dunkel.
Drittes Blatt: dunkel.
Erstes Gemunkel.
Viertes, fünftes: dunk –
gleich gibt´s Stunk!
Sechs, acht, neun, elf…
ich sehe schwarz.
Zwölf: du siehst rot!
Es schlägt dreizehn.
Kein Klagen hilft,
kein Gericht.
Den Prozess
gewinnst du nicht.