Bis zum letzten Stern
Computerlogbuch des Raumschiffs Detection 1, 14. April 3354, Universum Z 2.3.
Haben den letzten Stern des Universums Z 2.3 erreicht. Kein Leben gefunden.
Das ist jetzt das 29. Paralleluniversum und noch immer sind wir dem Ziel unserer Suche keinen Schritt näher.
Die Unzufriedenheit innerhalb der Crew wächst. Erfolg muss her.
Aber auch meine Zuversicht beginnt zu schwinden. Meine Rolle als Captain zwingt mich, stark zu sein, der Crew Hoffnung zu geben. Doch wird das zunehmend schwerer.
Ganz anders verhielt sich das am Tag unserer Abreise. Er ist nun 20 Jahre her. Was waren wir damals doch euphorisch. Fühlten uns wie Captain Kirk. Warteten nur darauf Mister Spock die Hand zu schütteln.
Für jeden von uns stand fest, wir würden in absehbarer Zeit auf intelligentes Leben stoßen.
Kein Zweifel plagte damals meine Seele. Nichts hätte mich zu Boden werfen können.
Heute steigt mir jeder noch so kleine Triebwerkschaden, jeder noch so winzige Computerfehler zu Kopf. Heute gibt es keinen Enthusiasmus mehr, nur noch eine wage Hoffnung.
Sind wir vielleicht einem Irrtum unterlegen?
Was, wenn hier draußen niemand mehr ist?
Was, wenn in all den unendlichen Weiten des Multiversums niemand mehr darauf wartet, entdeckt zu werden?
Was, wenn die Erde tatsächlich einzigartig ist?
Was, wenn der Mensch das großartigste Geschöpf dieser Unendlichkeit ist?
Doch immer wenn mich diese Zweifel plagen, schalte ich meinen Verstand ein.
Es ist rein logisch, dass es noch anderes intelligentes Leben gibt! Mir bleibt keine Wahl. Die Logik ist unbestechlich.
Ich werde weitersuchen.
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Silas Matthes