Als Franziska an diesem Morgen aufwachte, wusste sie bereits, dass es wieder einer dieser Tage werden würde.
Der erste genüssliche Morgengähner wurde durch Panjus etwas zu barsche Stimme unterbrochen.
„Los mach schon, Zis! Du hast heute zu tun…“
Natürlich.
Der Morgen hatte von Anfang an nach einer neuen Aufgabe geschmeckt. Und der Duft der Luft war an diesem erwachenden Tag auch ein anderer als der wohlig gewohnte des Müßiggangs.
Panju schüttelte energisch ihre kleine Wolke aus und scheuchte sie unnachgiebig hoch.
„Heute kein Sternenmüsli Zis! Ich hatte keine Zeit, dein Frühstück vorzubereiten. Ich musste jemanden im Auge behalten.“
Franziska seufzte leise auf. Lautes Seufzen mochte Panju nicht.
Panju und sein wachsames Auge dachte Franziska vor sich hin.
Die Menschen hatten gar keine Wahl. Hatte er erstmal sein Auge justiert, dann entkamen sie ihm nicht. Ihm und seinem Retterinstinkt.
„DU! Ich bin müde und hungrig. Und DU! Hast nichts Besseres zu tun, als mich viel zu früh zu wecken und mir mein Frühstück vorzuenthalten.
DU!!! Bist mir eine Erklärung schuldig!“
Und mein Frühstück. Aber das sei nur nebenbei bemerkt und nicht laut ausgesprochen.
Panja verfiel in dumpfes Schweigen.
Er packte stoisch ihre Sachen in ihren kleinen Reiserucksack und vermied den Blick in ihre Augen.
„Nun sag schon Pan. Was ist jetzt wieder los?“
„Ähm…“
Im Grunde liebte Franziska diese Hilflosigkeit ihres Mentors.
Aber es gab eben auch Momente, in denen sie lieber in aller Ruhe ihr Tagwerk verbringen würde als Pans merkwürdigen Eingebungen zu folgen.
Und das auch noch ohne Frühstück!
„Da unten ist wieder so einer…“
Aha.
„SO EINER?“ hakte Franziska ratlos nach.
„Zis, du weißt doch, was los ist. Da ist wieder einer, der lieber schweigt anstatt zu reden. Der schießt sein Glück mal wieder in den Wind, anstatt ihm Worte zu verleihen.“
„Wie heißt er?“ fragte Franziska vorsichtshalber nach.
Panju explodierte schon vor dem Fragezeichen. „Das tut doch überhaupt nichts zur Sache! Du erkennst ihn auch so!“
Huch!
Es schien tatsächlich dringend zu sein.
Ohne ein weiteres Wort schaltete Franziska ihr Navigationssystem ein, schulterte ihren Rucksack und brauste los…