Die Grausamkeit der Schlaflosigkeit

Nachts

Inmitten der Nacht, dieser und der letzten, sehe ich auf die Uhr. Halb drei. Wie hätte es auch anders sein können? Ich trage mich müde und schlapp in die Küche – nein – wie immer zuerst ins Bad. Die erste Runde ging an dich, du ungnädige Nacht. Nach einer Zigarette denke ich mich in den Himmel, der schwarz über den Dächern der Stadt wacht. Ob er weiß, dass er es tut? Menschens Traum nach Frieden und Schutz, wie in mir die Kluft dazwischen meine Fantasie belebt. Denke an Haferschleim mit Honig, an eine Banane, den Joghurt – der im Kühlschrank steht – und Melonen, geschnitten, an Paris, die Stadt der Liebe. Könnte ich mit meinen Tränen Blumen gießen?

Vielleicht möchtest du mich um ein, zwei Stunden erneut entführen, mich in dich wickeln und mir Träume schicken, die nicht davon erzählen, was für ein Monster das Leben ist. Gute Nacht, du Unwirkliche – die sich gläsern bedacht unter meine Poren schiebt. Die Zigarette am Ende, wie ich.

  • Die Nacht kann nichts für unseren losen Schlaf und sie ist gnädig genug, die Tränen zu verbergen, mit denen du – ja – die Blumen gießen könntest.
    Ich bin deinen nächtlichen Gedanken gern gefolgt.

  • Nicht das Leben ist ein Monster, sondern was wir Menschen
    dem Leben von Mensch, Tier und Pflanze monströses antun.