Fusionen poetischer Wahrheit
Die Erzählerin, die ich bin, ist eine Erfindung der Autorin, die sie ist. Sie wiegt mich zwischen Haut und Falten, Wahrheit und Poesie, zwischen Welten.
»Wenn ich denn Text werde«, flüsterte ich, »bin ich auch Muse?«
»Meine Muse ist gestorben«, sagte sie, »und mit ihm mein Erzähler.«
Ach, ich hätte weinen können ob der Traurigkeit in ihrer Stimme und der Trauer in ihrem Blick. Dennoch … schlägt sie ein Buch auf, blättert leise Seiten um, pausiert und gedenkt seiner, ist das Feuer, welches oft auch Leidenschaft entfacht, heiß und intensiv.
»Fusionen poetischer Wahrheit«, sagte sie, »bedürfen besonderer Interpreten.«
Was bleibt mir, die ich erfunden wurde, anderes zu wünschen als: »Gute Unterhaltung?«
»Nichts«, lächelte sie, »nichts.«
Maultrommler
4. Jan. 2015
Gratuliere Dir zu diesem Text.Er macht allerdings deutlich,dass Deine Muse nicht gestorben ist und auch nicht der Erzähler-beide sind Teil dieser Fusion.
Silvi
9. Jan. 2015
Danke dir. Ich habe jetzt die ersten Texte zu Fusionen poetischer Wahrheit veröffentlicht. LG Silvi
Mumpitz
5. Jan. 2015
Wahre Musen entfalten ihre inspirative Kraft unabhängig von Tod oder Leben. Sterben tut nur Materie.
Silvi
9. Jan. 2015
Wenn nur Materie stirbt, bin ich beruhigt, mein lieber Mumpitz 😀 Liebe Grüße Silvi