Ein bisschen Freiheit
„Wohin sind wir eigentlich gerade unterwegs?“
Sie sprach spontan, aus dem Nichts heraus. Ihr Mund war ganz nah an meinem Ohr und ich konnte ihren Atem spüren. Meine Mundwinkel zuckten leicht, ich hatte selber keine Ahnung:
„Frankreich? Holland? China? Was macht das für einen Unterschied?“
Ich beobachtete weiter die vereinzelten Wolken, die hoch über uns vorüberzogen, während unter uns und dem Güterzug, auf dem wir lagen, das Gleisbett dahinratterte.
Sie nahm meine Hand und schlang ihre Finder in meine, jetzt flüsterte sie, was ich über das Geräusch des Zuges hinweg kaum verstehen konnte:
„Ich habe das Gefühl, wir sind schon viel länger unterwegs als nur zwei Tage. Mein stressiger Alltag liegt irgendwo hinter dem Horizont und wir entfernen uns jede Sekunde weiter von ihm.Ich fühle mich frei!“
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