Friedhofsfühlen

Langsam ging ich die verwaisten Wege.
Selbst das scheidende Laub wich mir aus.
Die ganze Herzschwere hatte ich eingepackt
und schleppte sie links und rechts in Tüten.
Ich fand die Stelle zwischen den alten Bäumen,
genau richtig für ein jüngst gestorbenes Gefühl.
Ich grub mit bloßen Händen ein tiefes Loch
und versenkte uns mit voller Wucht.

Als wir uns eines Tages wieder begegneten,
erinnerte ich mich an das tragische Begräbnis.
Ich rannte die altbekannten Wege entlang,
auf der Suche nach dem anonymen Grab.

Ich fand uns nicht mehr wieder.

  • Eine schöne, melancholische Beschreibung des Endes einer Liebe, die in Erinnerung so schön, aber doch unwiederbringbar vergangen ist.

  • Ich stimme Mumpitz zu, weil ich es selbst nicht schöner sagen könnte.