Licht aus – Spot an!
Simon Krebs: „Licht aus – Hose an“ – eine Rezension
Simon Krebs‘ zweiter Streich! Er hat es wieder getan. Nach dem Erfolg von „Der staubsaugende Mönch“ ist dies keine Überraschung. Doch kann „Licht aus – Hose an“ die Erwartungen erfüllen, die mit dem jetzt bereits kultigen Vorläufer geweckt wurden?
Entertainer Simon Krebs hat zwei große Leidenschaften: Singen und Reisen. Seit einiger Zeit ist noch eine dritte hinzugekommen: das Schreiben.
Simon Krebs ist ständig unterwegs. Seit Jahren tourt er unablässig mit seiner Musikshow „Elvis und Evergreens“ durch die Lande, und in den Ferien treibt es ihn hinaus in weiter entfernt liegende Gefilde. Fernost, Lateinamerika, USA … Der Mann ist ein echter Globetrotter, und als solcher hat er einiges zu erzählen.
Simon Krebs liebt Asien. Etwa ein Dutzend mal war er da und stromerte durch die Region – abseits der ausgetretenen Touristenpfade, selbstverständlich. Handelte der „Mönch“ noch von Thailand und Japan, so hat sich der Autor bei seinem Folgewerk ausschließlich dem Reich von König Bhumibol gewidmet.
In „Licht aus – Hose an“ reiht sich wie beim Vorgänger Anekdote an Anekdote, Eindruck an Eindruck, Kommentar an Kommentar. Geprägt von einer locker-lässigen Schreibe, ist jede einzelne Story ein Trip ins pralle Leben. Man rauscht als Leser nur so durch die Kapitel. Das umfangreiche Bildmaterial tut sein Übriges. Der Begriff „Infotainment“ drängt sich geradezu auf, wird dem Ganzen aber nicht gerecht.
Man sollte sich nicht vertun! Simon Krebs schreibt, wie er lebt und reist: Unkonventionell! Sein Schreibstil ist sehr persönlich, zuweilen sarkastisch und mitunter auch rotzig. Seine Aussagen sind provokant, manchmal gar böse. Auf politische Korrektheit pfeift der Autor, und er nimmt auch gern in Kauf, ein bisschen arrogant rüberzukommen, wenn er sich zum Beispiel über Nixraffer-Touristen, das oft befremdliche Geschäftsgebaren der Einheimischen, Kitsch und Nepp lustig macht. Alles eben frei von der Leber weg, verfasst von Einem, der es tatsächlich besser weiß – weil er Land und Leute kennt, weil er vor Ort war, weil er genau beobachtet hat.
Dass Simon Krebs bei seinen Schilderungen auch Kollegen aus dem Showbiz aufs Korn nimmt, bringt eine zusätzliche Würze rein. Roger Moore, Rihanna und natürlich Elvis Presley geben sich ein Stelldichein. Und so ist „Licht aus – Hose an“ genau das geworden, was es werden sollte: Ein schillerndes, liebevoll aufgemachtes Reisebuch jenseits des Mainstreams.
Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.