Der Netzkritzler wird technisch umgestellt

Liebe Nutzer,
an diesem Wochenende (21. und 22. Januar 2017) wird der Netzkritzler technisch auf den neuesten Stand gebracht. Ich kann nicht versprechen, dass das reibungslos funktioniert. Auf dem Zwilling des Netzkritzlers hat es geklappt, aber dort sind weniger Benutzer und viel weniger Inhalte.
Darum bitte ich Euch um zwei Dinge: Bitte loggt euch nicht ein und macht an diesen beiden Tagen nichts an euren Blogs.
Und drückt mir die Daumen.

Liebe Grüße
Andrea

Technische Probleme

Liebe Netzkritzler,

ich lasse euch jetzt sozusagen live an meinen Versuchen teilhaben, den Netzkritzler auf den neuesten Stand zu bringen, ohne dass er zusammenbricht. Ich probiere das Ganze zunächst auf meiner Testseite Tastentango, die mit derselben Technik läuft, aber viel weniger Inhalte hat.

Der Morgen begann damit, dass nach dem Aufspielen einer höheren WordPress-Version eine gänzlich weiße Seite erschien, der sogenannte „Screen of Death“. Also: Neue Technik wieder runter, alte wieder drauf, gegrübelt, Ursache überlegt, zweiter Versuch.

Ergebnis: Die Blogs sind noch da und können über den Blogs-Reiter aufgerufen werden, aber die Startseite ist hinüber. Gut. Dieses Ergebnis ist schon mal besser als beim ersten Versuch.

Falls Ihr es noch nicht gemacht habt, sichert bitte schon mal vorsorglich alle eure Seiteninhalte.

Liebe Grüße
Andrea

* Update 11.01.2017
Ich muss schrittweise auf WordPress 4.7 und buddypress 2.8 kommen.

Startseite ist unter WordPress 3.0 wieder da, nachdem ich buddypress auf 1.2.6 aktualisiert habe.
Seite läuft unter WordPress 3.2.

Update 13.01.
WP 3.2.1 und bp 1.5 laufen, allerdings werde ich den Code anpassen müssen, da mein Design zerschossen wurde.

Update 14.01.
Der Tastentango läuft auf der aktuellsten Technik, wofür insgesamt 13 Update-Schritte erforderlich waren. Ich teste jetzt alle Funktionen durch, insbesondere die Notwendigkeit von Plugins.
Außerdem suche ich ein Design, das ich relativ einfach so anpassen kann, dass ihr den Netzkritzler später noch wiedererkennt und er dennoch frischer aussieht. Das wird alles noch einige Tage dauern. Aber ich bin stolz: Die neue Technik steht, ohne dass ich Teile aus der Datenbank verloren habe. Puh! Die php-Version ist auch umgestellt, so dass der Tastentango nicht am 25. Januar zusammenbricht.
Ich bin sooo froh!

Brisanter Inhalt

„Die Aktentasche“ von Beatrix Petrikowski – eine Rezension

Cover: Die Aktentasche


Geld allein, so lehrt der Volksmund, soll ja nicht glücklich machen, und nach der Lektüre dieses Buches ist man mehr als nur geneigt, dem zuzustimmen.
Eine abgewetzte Aktentasche geht eines Tages verloren und alsdann auf Wanderschaft. Ein jeder, dem das alte Lederutensil in die Hände fällt, ist außer sich vor Freude, weil es mit einer Riesenmenge Geld gefüllt ist. Doch die Begeisterung hält jeweils nur kurz an, denn auf der Tasche scheint ein Fluch zu liegen. Alle neuen Besitzer sind ihres Lebens nicht mehr sicher. Ein Reigen aus Mord und Totschlag nimmt seinen Lauf …
„Die Aktentasche“ von Beatrix Petrikowski ist ein Kriminalhäppchen für zwischendurch. Das Werk ist spannend, ohne ein Thriller zu sein, es ist amüsant, ohne eine Satire oder eine Komödie zu sein, und es ist abgründig, ohne ein Drama zu sein. Die Autorin beschränkt sich stilistisch und inhaltlich aufs Wesentliche, das Geschehen wird nicht großartig aufgeblasen, beinahe lakonisch wird die Handlung erzählt, es kommt, wie es kommen muss. Geradezu zwangs- und beiläufig segnen die Protagonisten das Zeitliche. Es zeichnet gute Schriftsteller aus, dass sie eine Geschichte ohne Effekthascherei zu schildern in der Lage sind und dabei trotzdem den Leser zu fesseln vermögen. Die Figuren dieses Buches bekommen gerade so viel Hintergrund, wie es für eine emotionale Bindung nötig ist, und die nicht unbedingt originelle (wenn auch pfiffige) Story enthält gerade durch die knappe, prägnante Form des Ausdrucks ihre Würze. Als Leser ist man geradezu aufgefordert, durch das keine hundert Seiten umfassende Büchlein zu rauschen, am besten gar in einem Rutsch.
Dass die Sache mit dem Lesefluss so gut gelingt, hat neben der klaren Sprache und dem zügigen Erzähltempo auch seinen Grund in einem Schuss Sarkasmus, den die Autorin ihrem „Schicksalsroman“ beigegeben hat. Wie bereits gesagt: Es kommt, wie es kommen muss. Das Unabwendbare passiert allerdings auf eine recht wendungsreiche Weise. Und: Jeder kriegt letzten Endes, was er verdient. Insofern könnte man beinahe sagen: Es kommt, wie es sich der Leser wünscht. Das Happy End für den Letzten in der Kette fällt zwar etwas aus dem Rahmen, hat allerdings den Beigeschmack des Vermeintlichen. Man hat unwillkürlich das Gefühl, dass es das noch nicht gewesen sein kann, dass die Kette noch nicht zu Ende ist. Geschickt gemacht!
Einen besonderen Reiz erhält der Kurzroman auch durch die (Tat-)Orte des Geschehens. Die Handlung spielt im Ruhrgebiet; immer wieder hat die in Gladbeck lebende Autorin kleine lokale Sprenkel gesetzt (Gelsenkirchen, Oer-Erkenschwick, Recklinghausen …). Dies allerdings nur zart und mit Augenmaß. Der Versuchung, die Handlung mit lokalpatriotischem Schnickschnack aufzuhübschen, hat Beatrix Petrikowski widerstanden, die penetrante Heimatkunde, die Regiokrimis oft zu eigen ist, fehlt gänzlich. Löblich! Infolgedessen ist das Werk also auch voller Lokalkolorit, ohne ein Regionalkrimi zu sein.

Die Aktentasche
von Beatrix Petrikowski
Taschenbuch, 88 Seiten
Verlag: Books on Demand
ISBN: 978-3741226380
Größe und/oder Gewicht: 12,7 x 0,6 x 20,3 cm

Die Lust an der Unterwerfung

„Fürchte dich vor mir, mein Engel“ – eine Rezension

Fürchte dich vor mir, mein Engel

Fürchte dich vor mir, mein Engel

Untertänig zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig, schwach zu sein. Ebenso wenig ist Dominanz gleichzusetzen mit Stärke. Dies sind richtige, wenngleich nicht unbedingt neue Erkenntnisse, und weil leider nur selten nach ihren gehandelt wird, schadet es nicht, sie sich von Zeit zu Zeit ins Gedächtnis zu rufen.

Tara Becker spielt in ihrem erotischen Roman „Fürchte dich vor mir, mein Engel“ gekonnt und mit diebischer Freude mit den Konstellationen und Klischees des Sub-/Dom-Genres, allerdings ohne die Rollenverteilungen spöttisch zu verraten. Ihre Protagonistin ist das repräsentable Anhängsel ihres gut situierten Ehemanns und in mehr als in einer Hinsicht unbefriedigt. Gelangweilt von ihrem Dasein stürzt sie sich eines Tages in ein ausgedehntes sinnliches Abenteuer, bei dem sie im wahrsten Sinne des Wortes ihr „blaues“ Wunder erlebt – und Höhepunkte ungeahnter Ausmaße. Doch damit nicht genug! Im Laufe der Zeit erwächst aus ihrer Unterwürfigkeit Selbstvertrauen, sie entwickelt sich zu einer starken Frau. Am Ende müssen sich diejenigen, die sie dominiert haben, die mit ihr spielen wollten, die Frage stellen, wer sich hier vor wem fürchten muss …

Das Werk hat also durchaus Tiefgang, auch wenn natürlich die Lust im Vordergrund steht. Locker-flockig geschrieben, bietet die prickelnde Geschichte echten Lesespaß. Es gibt genügend Stellen zum Schmunzeln oder gar zum Lachen, sodass man keine Angst zu haben braucht, von der typischen Gedankenschwere eines Psychogramms erdrückt zu werden. Wenn etwa im Dunkelrestaurant nicht nur munter gemunkelt wird, kann man sich das Grinsen einfach nicht verkneifen. Und soll dies auch gar nicht …

Auch wenn das Ganze kein Hardcore ist, so enthält der Roman auch einige heftige, heiße Liebesszenen, so dass eine Ab-18-Empfehlung durchaus gerechtfertigt ist. Bei aller Moral zwischen den Zeilen, es geht bei dem erotischen Tohuwabohu erregend unsittlich zu. Erotik und Romantik gehen hier wirklich Hand in Hand.
Fazit: Tara Becker hat mit „Fürchte dich vor mir, mein Engel“ wirklich ein beeindruckendes Romandebüt hingelegt. Das Buch macht Lust auf mehr!

Titel: „Fürchte dich vor mir, mein Engel“
Autorin: Tara Becker
Broschiert: 260 Seiten
Verlag: Edition Paashaas Verlag EPV;
Auflage: 1 (7. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3945725535

Hexe Tina testet: 1. Frauen – auf ein Wort!

– So sei es –
So, erst einmal sollte ich mich vorstellen, alles andere wäre schlechte Erziehung.
Also, mein Name ist schlicht und einfach Tina. Nix da mit hochtrabend magisch klingenden Anhängseln. Medusa, Stephania oder Walpurga wären sicherlich angebrachter, aber mal ehrlich, besser wird man durch diese Namen auch nicht hexen können.
Begeben wir uns nun zum fraulichen Lumpengebilde. Das immer wieder leidliche weibliche Thema Aussehen. Zu gerne hätte ich lange, rote Haare, die, wenn ich meinen Kopf zurücklehne, schwungvoll „im Winde verwehen“. Hab ich auch nicht.
Momentan trage ich sie zottelig und schokoladenbraun, einfach weil die Färbung günstig war und ich das Wort „SCHKOLADENBRAUN“ so herrlich finde. Seit langer, langer Zeit versuche ich trotzdem, sie wachsen zu lassen, um in meinem Alter noch wie eine „fetzige Frau“ auszusehen. Klappt aber nicht, weil ich diese blöde Angewohnheit habe, meine Sauerkrauthaare zu drehen. Ich finde dieses Knistern während der Prozedur so prickelnd und bilde mir ein, dadurch besser nachdenken zu können.
Dabei weiß ich genau, oft kommt „Frau“ als scharfe Augenweide einfach besser durchs Leben. Meistert die wirklich wichtigen Dinge schneller und besser – wie zum Beispiel durch eine Polizeikontrolle ohne Papiere zu kommen (besonders wenn man nicht angeschnallt ist und das Wappentier (mein Hund) im Auto fröhlich mit der Rute wedelt)? Natürlich auch nicht angeschnallt. Dies funktioniert wirklich!
Ich bin mit meinem Äußeren aber noch nicht fertig. Zurück zum Thema: Haare – ah ja. Meistens gebe ich auf, sie ordentlich aussehen zu lassen und bändige sie schlicht und einfach mit zwei Zopfgummis. Genau solche tragen meistens die kleinen Mädchen aus der ersten Klasse. Lässt mich aber ungemein jung aussehen und geht schnell. Dazu schnüre ich mir ein langes Band um den Kopf und fertig ist das Außergewöhnliche, ähm, Flotte, ähm, Bequeme … Egal, Hauptsache fertig .Ein bisschen Kajal hier, ein bisschen Wimperntusche dort und ich sehe sogar ein wenig magisch aus.
Jedenfalls nicht mehr so wie gerade aus dem Bett gekommen. Jeden Morgen das Gleiche. Kennt das eine von euch? Ich schleiche mich ins Badezimmer, schaue in den Spiegel und denke: „Was macht diese verpeilte Schleiereule denn hier in meinem Badezimmer?“
Es dauert meistens längere Zeit (während ich diese fremdartige Person beim Zähneputzen genau unter die Lupe nehme), bis mir auffällt, dass ich das ja selber bin. Öfters, eigentlich nur ganz selten, müsste ich ja eine Brille tragen, aber dieses verhexte Ding liegt nie da, wo ich meine, sie abgelegt zu haben.
Frauen dieser Welt, keine Panik, deshalb gibt es ja die Zaubertür! Hexerei war nie einfacher. Ins Zimmerchen rein, Tür fest verschließen, Make-up, Kajal und Co. aufs Gesicht pinseln und lächelnd wie eine Diva wieder hinaustreten. Darüber können wir doch nur lachen. Ich habe mal gehört, es soll Frauen geben, die morgens sogar schon um 5 Uhr aufstehen, um zwei Stunden an ihrer Außenseite zu arbeiten. Niemals! Das kommt bei mir nicht in Frage. Vor 8 Uhr stehe ich morgens nie auf, alles andere wäre Teufelswerk. Meine persönliche Zeit wird begrenzt auf circa eine Viertelstunde. Schließlich gibt es zum Tagesanfang viel bedeutungsvollere Aufgaben zu erledigen – zum Beispiel den inneren Schweinehund zu bekämpfen. Habt ihr auch so ein Haustier der dunklen Art zu Hause? „Noch 10 Minuten“, säuselt er mir morgens immer gerne zu. Tatsächlich wird der Wecker unter seinem Einfluss noch einmal gestellt und noch einmal und noch einmal. Ja und irgendwann öffne ich meine Äugelein und springe erschüttert aus dem Bett. Irgendeine bösartige Person (ganz sicher Schweinehunds Komplize, mir fehlen nur noch die passenden Beweise) muss an der Zeit gedreht haben, es ist mal wieder viel zu spät geworden. So ist das, jawohl. Aber eine flexible, fantasievolle Frau von heute meistert auch diese morgendlichen Komplikationen. Ich strecke dem Schweinehund, nachdem ich meine Fassade doch verschönern konnte, schlichtweg die Zunge heraus.
Da Mode ja die schönste Art ist, sich zu verkleiden – ich meinte natürlich, sich zu kleiden –, weiß ich natürlich nie, was ich anziehen soll. Das liegt bestimmt daran, dass sich meine Kleidung im Schrank über mich lustig macht. Irgendwie hängt nie etwas Brauchbares in dieser großen Kiste, die randvoll mit Stoffgebilden ist. Unerklärlicherweise scheine ich mich über Nacht zu verändern. Denn obwohl ich mir diese Sachen ja anscheinend selber gekauft habe, habe ich nie etwas Passendes zum Anziehen. Auch das ist echte Hexerei.
Wirklich jeder, der mich gesehen hat, weiß, dass mein Aussehen weit entfernt von dem eines Models ist. Nicht, dass ihr denkt, meine verhexte, nicht entscheidungswürdige Kleidung könnte an meiner Figur liegen.
Habt ihr schon einmal in die Geschichtsbücher geschaut? In der Vergangenheit gab es damals wunderbare Männer, die weibliche Rundungen regelrecht geliebt haben! Jawohl! Mit dünnen Gerippen wollte niemand etwas zu tun haben. Jaaaa, so war das damals. Also haben sich doch die Männer zu ihrem Nachteil entwickelt! Einige wissen unsere weiblichen Kurven nicht mehr zu schätzen. Auch hier habe ich einen Tipp: Andere Mütter haben auch schöne Söhne. Wendet euch an rassige Südländer. Die schätzen runde Kurven immer noch und lieben unsere weiche Weiblichkeit! Oder hüllt euch in schwarze Gewänder, das bringt nicht nur eine gehörige Portion Respekt, sondern verschmälert die Außenfassade ungemein.
Jetzt nur nicht falsch verstehen, ich will damit nicht sagen, schlanke Frauen wären blöd. Nein, diese haben sicherlich auch ihre Probleme. Vielleicht haben sie einen zu kleinen Po oder zu wenig Busen. Aber ärgert euch auch darüber nicht, dann nehmt ihr halt die deutschen Muskelmänner. Besen kehren alle gut, das Angebot an männlichen Geschöpfen da draußen ist gewaltig, für jede ist einer dabei! So sei es!
Zurück zu mir. Ich gehöre nicht zu den holden Prinzessinnentypen, bei mir ist echt was dran. Ich bin das Dirndlmadl mit viel Holz vor der Hütt’n, und hab einen wohlgerundeten, birnenförmigen Po, indem gerne mal reingekniffen wird. Da ich meinen Besen nicht ständig mit mir rumschleppe, gibt’s direkt danach einfach eine handfeste „Watschn“. Ich mag mich – genau so, wie ich bin.
Zwei Dinge, über die eine Frau nicht spricht, sind natürlich Gewicht und Alter. Deshalb schreibe ich keinerlei weitere Details über diese magischen Nichtigkeiten hier hinein. Es ist auch eine Frage der Erziehung. Manches bleibt lieber im Verborgenen. Die zwei Dinge da oben und jedes kleinere Geheimnis, das wir Frauen so mit uns herumschleppen.
Männer sagen doch immer, sie finden geheimnisvolle Frauen anziehend. Warum zum Teufel versuchen sie dann immer wieder, unser verstohlenes Innerstes zu erforschen? Wenn der erste Versuch gescheitert ist, schütteln sie verzweifelt den Kopf und jammern, sie würden die Frauen nicht verstehen. Seltsame Geschöpfe. Zu diesen mysteriösen Gesellen fällt mir eine ganze Menge ein. Sie tragen auch immer so lustige Namen: Adonis oder Supermann! Kicher… Beim Besen meiner Mama, ist euch schon mal aufgefallen, dass wir Frauen einfach mehr an uns denken müssen? Wir sollten uns in erster Linie selber gefallen. Wir sollten genau das tragen, was uns gefällt Wir sollten unsere eigenen Wege gehen.
Wir sind klug genug, um begriffen zu haben, dass tief in jedem männlichen Wesen noch immer ein Jäger schlummert. Macht sich Frau von heute für einen ihrer Auserwählten schön und bemüht sich, ihm zu gefallen, schaut ihr „Liebling“ genau dem Gegenteil hinterher. Oder schleppt seine soeben erlegte Beute listig ins weiche Bett, um es dort ärztlich zu untersuchen. Als wenn wir die Männer nicht durchschaut hätten! Also, Mädels, macht euch rar, bleibt wie ihr seid, geht eurer Wege und verhandelt nur, wenn ihr wirklich etwas davon habt. Es sei denn, ihr seid verliebt! Genießt diese wunderbaren ersten drei Monate mit eurem Rosenkavalier. Drei herrliche Monate auf einer plüschigen, rosaroten Wolke! Wie Strandurlaub am Meer mit Palmen, Sonne und ungemein leckeren Cocktails!
Aber locker bleiben, dieser Gesamtzustand löst sich meistens nach diesem Termin und ihr erwacht neben einem bekannt-unbekannten Mann auf. Er behält seine Socken im Bett an und trägt wieder seine weiße Rippunterwäsche. Die rosa Wolken sind vorbeigezogen. Jetzt zeigt es sich wieder einmal, wie unendlich wichtig eine beste Freundin ist. Augen auf. So ist es! Wirklich!
So, nun kennt ihr mich ein wenig. Ab heute bin ich da, um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens genau unter die Lupe zu nehmen.
Was ihr doch noch kurz über mich wissend solltet: Mir wird eine „ kesse Lippe“ nachgesagt – was immer die Leute damit meinen.
Ich versuche auch stets, die Talerchen in einem Töpfchen zu sparen, die eigentlich übrig bleiben sollten. Klappt meistens nicht. Ich weiß nicht, wer so etwas wirklich auf die Reihe bekommt. Ich habe meinen Zauberstab stets zur Hand, weil ich bis heute immer noch der Meinung bin, damit gelingt mir einfach alles. Zu meiner Schande muss ich allerdings jetzt hier leise flüstern: Nur alleine dieses unscheinbare Hölzchen zu schwingen, das bringt einfach nicht den gewünschten Erfolg!
Hallo! Und deshalb mache ich mich für euch auf den Weg, die wirklich wichtigen Dinge des Lebens jetzt einfach selbst in die Hand zu nehmen und frech hinter die Fassaden zu schauen. Ich werde euch alles brühwarm erzählen, großes Hexenehrenwort. Bleibt gespannt auf meine Erlebnisse.
Wirklich ganz zum Schluss möchte ich nur noch einmal betonen, dass jede Frau schön ist. Ihr müsst nur auch dieser Meinung sein. Lasst euch von niemanden etwas anderes einreden. Meine persönliche, starke Zauberwirkung besteht aus meinem gesunden Selbstbewusstsein und meinem nie endenden Optimismus. Gewürzt mit einer gewissen Portion Humor und Spontaneität ist das schon eine coole Mischung. Jetzt kennt ihr mich. Bleib noch zu sagen: Vergesst nie, eure Besen zu schwingen bis in 100 Jahren – so sei es!
Eure Hexe Tina

Janosh – Profil einer Wahrheit

Nein, dies ist kein einfaches Buch. Aber wer den Schritt wagt, sich aus seiner eigenen Normalität heraus in eine Klinik für traumatisierte Kinder zu lesen, wird den Jungen Janosh niemals vergessen. Seine Klugheit ist bestechend, seine Wut verständlich, seine Verzweiflung nur allzu gut nachzuvollziehen. Janoshs Geschichte wird aus der Sicht seines Pflegers erzählt, dessen Behutsamkeit das Vertrauen und die tiefe Freundschaft zwischen beiden ermöglicht, die sie die schwarzen Tage überstehen lassen.

Mit diesem Buch hat Silvia Bredau das Kind Janosh und seinen Pfleger nachhaltig in die Herzen der Leser geschrieben.

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Klappentext:

Janosh schaute mich aus seinen großen, blauen Augen an, grinste mit einem Mal übers ganze Gesicht und lief lauthals schreiend über den Flur:
»Ich bin das Leben und ihr seid tot, ihr seid alle tot.« Er kehrte um, raste auf mich zu, blieb abrupt stehen und keuchte:
»Du auch.«

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Geheimnis! Am Wort gebrochen

»Scht!«, legte Janosh seinen Finger auf den Mund. Wir saßen auf einem Baum, der Ast schien stark genug, uns beide zu tragen.
»Was ist denn?«, fragte ich leise, während ich mich umsah.

»Still«, flüsterte Janosh, »hörst du das nicht?«
»Nein, was denn?«
»Gut«, sah er mich an und grinste frech.
Wir beobachteten die Leute, die durch den Klinikpark spazierten. Ich spürte ein leichtes Nachgeben des Astes und teilte es Janosh mit.
»Der bricht nicht«, sagte er vertrauensvoll, »du musst nur ruhig sitzen.«
Mir war nicht wohl. Janosh stellte sich hin, hielt sich am Ast über uns fest und hopste drauflos. Ich rückte näher an den Stamm ran.
»Hör auf, wir fallen sonst.«
Er setzte sich wieder, unsere Beine baumelten. Janosh fand das toll.
»Hier oben kriegen die mich nicht.«
»Die?«
»Ja«, flüsterte er, »der eine hatte Höhenangst.«
»Aha. Woher weißt du das?«
»Ich habe es gehört. Die haben gesagt, er braucht nichts fürchten, und der hat gesagt, er fürchtet die Höhe.«
»Wer?«
»Pst«, legte Janosh abermals den Finger auf sei-nen Mund, »vielleicht hören die zu.«
»Wer, Janosh?«
»Der war groß und dünn«
»Hat er dir was getan?«
»Ja«, nickte er. »Guck mal die da«, zeigte er auf eine Pflegekraft, »die hat mit einem Arzt geknutscht«, lenkte er ab.

»Was hat er dir getan?«
»Ich will hier weg«, beendete Janosh unsere Unterredung.
Auf dem Weg zurück nahm er meine Hand.
»Geht es dir gut, Kleiner?«
»Wenn ich rede, breche ich Wort«, antwortete er, »Geheimnisse verrät man nicht.«
»Ja«, stimmte ich zu, »da hast du wohl recht.«
»Daran zerbricht man, oder?«
Janosh sah mich hilfesuchend an.
»Magst du gleich baden?«
Er riss sich von meiner Hand, stürzte auf den Klinikeingang zu und schrie:
»Tauchen will ich, Blue, untertauchen.«

Pendeln zwischen Fantasie und Wirklichkeit

Andreas Gers: Die Pendler – eine Rezension

Andreas Gers ist Schelmendichter und Gitarrenbarde. Und Landschaftsökologe. Also jemand, der viel rumkommt. Seit vielen Jahren reist er als Künstler von Auftritt zu Auftritt, als klassischer Berufspendler fährt er zwischen seinem Zuhause im Münsterland und seiner Arbeitsstelle im Ruhrgebiet hin und her. Gelegenheit genug also, sich die Menschen und die Umwelt genau anzuschauen. Und die vielen Fahrten haben dem „Großen Mumpitz“, wie Andreas Gers von seinen Fans liebevoll genannt wird, bei seinem satirischen Treiben bestimmt nicht geschadet. Ein feines Gespür für die großen und kleinen Dinge des Lebens sowie eine scharfe Beobachtungsgabe zeichnen den Künstler seit jeher aus.

Die Pendler


Andreas Gers‘ erster Roman heißt „Die Pendler“ und handelt denn auch von einer Gruppe von Leuten, die mit der Bahn tagtäglich einen Wechsel zwischen Wohn- und Arbeitsort vornimmt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Notorisch nörgelnd über Fremdbestimmung im Beruf und Langeweile, geraten die Pendler in den Blickwinkel eines fantasiereichen Autors, den die Damen und Herren bitten, über sie was Peppiges, Spannendes, Fetziges zu schreiben. Der Autor soll ihnen mit seiner Schriftstellerkunst den eintönigen Trott des Alltags erträglicher machen. Aber nicht zu viel. Nur so ein bisschen. Aber der Schriftsteller ist nicht zu bremsen, die Geschichten werden immer verrückter und wirrer … und das hat Folgen!

„Die Pendler“ ist nicht unbedingt ein ulkiges Buch, wie man es von dem Autor erwartet hätte. Oh, das Werk ist durchaus lustig, enthält der Stoff doch Skurriles und Amüsantes genug, dies aber wird mit ironischem, manchmal auch gesellschaftskritischen Untertönen und sprachlich locker-flockig serviert. Irgendwie pendelt das Ganze stetig zwischen Sartre und Mumpitz, viel steht zwischen den Zeilen. Ein intelligenter Lesespaß!

Titel: Die Pendler
Autor: Andreas Gers
Verlag: Edition Ecrilis
ISBN: 978-3944554198

(Cover bereitgestellt von Andreas Gers)

Frohe Weihnachten

Es ist ein stilles Weihnachten dieses Jahr.
Eines im Kreise der Familie und doch auch im Gedenken an die, die es nicht mehr mitfeiern können.
Es ist ein Weihnachten des Abstandes von den Krisen dieser Welt, von denen man nichts mehr hören mag.
Es ist ein Weihnachten, das wir uns froh wünschen als Zeichen der Hoffnung auf ein besseres nächstes.
Es ist ein stilles Weihnachten dieses Jahr.

Ich wünsche Euch allen ein Frohes Weihnachtsfest.
Liebe Grüße
Andrea

Silvia Bredau: Prosa in Fetzen – Die große Hure Literatur

Wenn man Gelesenes verwahrt, um es immer wieder hervorzuholen, dann ist es besonders. „Prosa in Fetzen“ gehört zu diesen besonderen Werken, ist eine Schatztruhe voller Gedanken und kurzer Geschichten, deren Aussagen sich in den Leser schreiben.
Silvia Bredau begibt sich auf Betrachtungsreisen, beginnend bei der Literatur, über das Leben und Beziehungen hin zu alltäglichen Begebenheiten. Dabei regt sie den Verstand und die Gefühle der Leser gleichermaßen an, fädelt Text für Text eine Perlenkette auf, die ihre Schönheit aus der Sprache und der Philosophie gewinnt, die ihr zugrunde liegen.

Klappentext: Ich schreibe über Mücken und Elefanten, über Sommer, die ins Land brachen. Schreibe für Wölfe und denke an Schafe, während Zeilen aus meinem Kopf ganze Blätter zieren. Ich denke an Bäume und deren Äste, an den Wind über dem Meer, male Frühling im Herbst und Winter in den Sommer, doch weiß ich auch, ich bleibe das Nichts, das Blätter beschmiert.

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Mord als Kunstform

Marc Mandel: Morden – eine Rezension

Marc Mandel: Morden

Manche morden heimlich, manche aus Idealismus, manche für Geld, manche bestialisch, manche aus Spaß, manche, um zu überleben, manche leise, manche wahllos …
Marc Mandel mordet mit Stil! In 19 Kurzkrimis meuchelt der freie Journalist, der lange Jahre als Rockmusiker und Hotelpianist unterwegs war, was das Zeug hält und ohne Schonung, aber immer mit Raffinesse und Fantasie. In einer knappen und präzisen Sprache kommen die mörderisch perfiden Geschichten daher, welche in Milieus und an Orten spielen, die für die härteste Form des Verbrechens doch eher ungewöhnlich sind. Ob in gehobenen Kreisen oder im Beamtenalltag, ob in der Schule oder im Fitnessstudio – die wechselhaften Szenerien erhöhen den Reiz der Erzählungen immens. Mord ist durch unzählige mehr oder minder billige Serienproduktionen oder niedlich zu einer Art Gesellschaftsspiel geworden, in diesem Buch aber wird die Schwere der Tat wieder ins Bewusstsein gerückt und was es heißt, einem anderen das Leben zu nehmen. Der Autor nimmt sein Thema ernst!
Man mag sich als Leser so manches Mal ein diebisches Grinsen nicht verkneifen. Andererseits beschleicht einen auch oft ein mulmiges Gefühl. So wirklich zu Ende sind die Geschichten nach dem letzten Wort eigentlich nie, und so hallt im Hinterkopf neben der Empfindung, gut unterhalten worden zu sein, noch eine andere nach: die, bedroht zu werden!

Morden: Kurzkrimis (Titel)
Marc Mandel (Autor)
chiliverlag (Verlag)
ISBN: 978-394329214