morgen

Als die Tür ins Schloss fällt, starrt Susanne sekundenlang auf die Klinke, bevor sie ans Fenster eilt, um ihm nachzusehen. Ein paar Schritte nur, dann ist er um die Ecke verschwunden und sie weiß, dieses Bild wird sich in ihre Erinnerung eingraben wie die all derer, die vor ihm gegangen sind.

Auf dem Tisch stehen noch die Gläser, eines der Teelichter ist erloschen, sie nimmt den Geruch ihrer Körper wahr und begreift es nicht. Das Warum fesselt ihre Gedanken wie er sie vor nicht einmal einer Stunde. Lustvoll hatte sie es sich gefallen lassen, auch dass er ihre Augen verband und ihre Sinne ganz auf seine Berührungen focussierte.

Vorbei.

Susanne spült die Gläser durch und stellt sie zurück in den Schrank. „Morgen“, hofft sie, „morgen treffe ich einen, dem ich mehr bin als …“

Und sie schaltet den Fernseher ein, um sich Bilder eines Lebens anzusehen, das nicht ihres ist.

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