Alle Texte zu Kategorie ‘Erlebtes’

Briefe ohne dich

03.05.2015 Es fühlt sich noch nicht an, als wärest du tot. Ich erwarte dich jeden Moment zurück. Als wärest du nur mal kurz raus gegangen und kämest gleich wieder heim, würdest dich in dein Zimmer setzen, die Jacke ausziehen, die Schuhe, und ans Küchenfenster gehen, um zu rauchen. Und ich würde neben dich treten und […]

Weiterlesen »

Sióchána, Silvi

Ich hatte Angst vor diesem Tag. Angst davor, hier zu stehen und nicht die passenden Worte zu finden. Angst davor, dass meine Trauer stärker wiegt als mein Versprechen, dich zu verabschieden. Angst davor, dich gehen lassen zu müssen. Wir kennen uns seit vier Jahren. Das Schreiben ließ uns Bekannte werden, unsere Treffen Freundinnen, unser Weg […]

Weiterlesen »

In dem Wissen, was kommt

Ich kann dich noch hundertmal fragen, wo du hin möchtest, es ändert nichts. „Wüsste ich, wofür …?“ Ich kenne doch auch die Antwort nicht. Für sie, für mich? Solange es nicht für dich selbst ist, führt dich nichts mehr ins Licht.

Weiterlesen »

Back to …

„Es ist gut zu wissen, dass es anderswo anders war“, sagtest du. Ich nickte schweigend. Irgendwann möchte ich dir die Hügel zeigen, wo ich geboren wurde, und die Momente der Kindheit erzählen, die Tage füllten und Erinnerungen. Du blätterst dich durch mein Leben, Bild für Bild, aber ohne mein Wort. Siehst du mich, in dem, […]

Weiterlesen »

Tag für Tag – 05.01.2013

Am Blitz Unsere Bilder nimmt uns niemand. Du und ich am Bahnhof, bei mir, im Krankenhaus. Du und ich in seinen Straßen und als James Bond 008. Du, wie du redest und gestikulierst, und das Highlight: Du am Blitz. Wir haben gelacht, dass es durch die halbe Stadt zu hören war. Ein Bild trägt das […]

Weiterlesen »

Begegnung auf Kreta

Rosi zog die Schachtel aus der Tasche und ließ den alten Griechen die letzte Zigarette darin sehen. Er ging hinter die Theke seines vollgestopften Kramladens und zog tatsächlich ein Päckchen ihrer Marke hervor. Verschmitzt lächelnd nahm er ihr Geld entgegen und bat uns dann mit einer einladenden Geste, vor seinem Laden Platz zu nehmen. Minuten […]

Weiterlesen »

Für Lou

Im Fort sehnst du dich nach Hause, dabei ist zuhause in dir. Sieh die Weite, atme das Salz, spür den Wind. Leben ist Augenblick, hier und jetzt. Lass mich teilhaben daran. Der Deich trennt das Land vom Meer. Im Watt würde ich wandern, wäre ich bei dir. Die Alten erzählen ihre Geschichten. Manch eine mag […]

Weiterlesen »

Lockenkopf

Locken hast du, sagt er. Ich habe dich mit langen Haaren gesehen und ganz ohne. Ich sah dich sehr schlank und cortisongeprägt. Ich sah dich am Bahnhof, im Auto, in der Stadt und im Park. Wir haben gemeinsam am Tisch gesessen. Weißt du, wenn ich an dich denke, sehe ich nicht, wie du aussiehst oder […]

Weiterlesen »

Wer du bist

Da ist sie wieder, diese Frage, die eine deiner ersten war. Und ich sehe deine Zweifel, ob man dich liebhaben kann, und den Gedanken, was dich prägt. Du fragst dich, ob du anders wärest, hätte dir das Leben einen anderen Ort zugewiesen, eine andere Familie, ein anderes Umfeld. Am selben Ort, in derselben Familie, wachsen […]

Weiterlesen »

Wir nicht!

Deine Stimme so wütend, so verzweifelt wütend. Ich höre Dir zu, meine Freundin, ich höre Dir zu. Und es brennt auch bei mir, unsäglich. Aber ich lasse keine Autos mehr auf mich zurasen. Und weißt Du, warum nicht? Weil ich versprach, hinter der Ziellinie auf Dich zu warten. „Scheißegal“ ist leicht gesagt. Je lauter man […]

Weiterlesen »