Fallenlassen

Die sechs Kinder standen im Kreis und hatten eines in die Mitte genommen. Erwartungsvoll sahen sie auf Clare. „Nehmt bitte eure Hände in Schulterhöhe und rückt ganz eng aneinander, da darf keine Lücke sein. Mike, bist du bereit?“ Der Junge nickte.
„Dann spann jetzt alle deine Muskeln an, schließ deine Augen und lass dich fallen. Achte darauf, dass deine Füße auf einer Stelle stehen bleiben. Es kann nichts passieren, wir werden dich abstützen und vorsichtig wieder in die Mitte schieben.“
„Darf ich es einmal mit offenen Augen?“
„Natürlich.“

Mike machte sich steif wie ein Streichholz und kippte nach vorn, wo er von zwei Händen abgestützt und zurückgeschoben wurde. Er lächelte.
„Wenn du dich traust, können wir dich durch den ganzen Kreis schwingen lassen.“ Clare sah ihn aufmunternd an und als Mike die Augen schloss und sich zurückfallen ließ, schaukelte er zwischen den Kindern hin und her.
Nach kaum einer Minute unterbrach Clare das Spiel. „Nicht zu lange, sonst wird ihm schwindelig.“
„Das war toll!“, rief Mike begeistert.

„Amy, möchtest du als nächste?“
Amy blieb stehen. „Fallenlassen geht nur, solange man nicht fallgelassen wurde“ flüsterte sie kaum hörbar.
Einen Moment war es still. Dann nahm Mike sie an der Hand, führte sie in die Mitte und sagte: „Schau: Fallenlassen können hängt davon ab, wer der Kreis ist.“

  • Das Ende hast du wunderbar gelöst. Menschen zu finden, die einen auffangen und sich wie ein Kreis um einen schließen, ist ein schöner Gedanke. LG. AiKa

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