Die Schuld
Sie nahm das Brett und setzte die Figuren, auf die eine Seite zwei weiße Löwen, auf die andere drei Graue im Kreis, dazwischen die Reihe der Schwarzen, die das Schicksal lenkten. In Gedanken spann sie Fäden, fügte bei den Löwen zwei Figuren hinzu und wob nun aus allen ein Geschehen. Dann trat sie zurück.
Nur im Abstand wird der Blinde sehend.
Die weiße Löwin schmiegte ihren Kopf an die Schulter des Löwen und begab sich an den Rand des Feldes. Ein Grauer kam auf sie zu und blieb vor ihr stehen, nahe genug, um sich in ihren Augen zu spiegeln. „Erkennst du mich?“, fragte er. „Der Löwe schweigt“, antwortete sie. Er senkte den Kopf. „Und nun?“, flüsterte er. Die Löwin blickte zurück und sah den Löwen nicken. Dann sagte sie: „Nun wird es gut.“