Meerkuss

Sonnenstrahlenblau der Himmel am frühen Morgen. Zu wenig geschlafen, zu viel im Blick nach vorn, auch der heutige Tag wird den Abend fangen. Ich erwarte das Küstensalz auf meiner Haut in Gedanken an einen Meerkuss von dir.

„Wir verlieben uns in die Worte“, sagte sie vor fast vergessener Zeit. Sie irrt. Wir verlieben uns in das Gefühl dahinter, wenn die Worte ehrlich sind, nicht aufgesagt, nicht abgespult. Rilkes Panther dreht stäbeblind seine Kreise, und erzählte ich von ihm ohne Gefühl, du würdest nicht verstehen, warum ich ihn bei mir trage. Ihn, wie ein Blatt mit Worten von dir.

Wenn du malst, sollen es Farben sein, kein S für ein I. Die Farben, die wir schrieben, will ich sehen, die bunten, die echten. Die, die uns aneinander denken lassen. Die, von denen jede dir sagt: Ich bin doch da, wie ich es immer war.

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