You don’t know …

Seit Monaten schon ist dieser Song in meinem Kopf. Verbunden mit einem Gedanken, ganz für mich, mit dem Gefühl des Momentes, als ich es zum ersten Mal bewusst hörte und für mich als richtig empfand.
You don’t know anything about me anymore. Du weißt nichts mehr von mir. So war es. Garnichts wusste er. Weil es ihm egal war, so wie ich ihm egal war und alles andere auch.
Ich hab’s mitgesungen im Radio. Ich habe diese eine Zeile rausgeschrieen, als würde ich sie jemandem ins Gesicht schleudern. Sie war das Ventil für meine Wut, die ich nirgendwo anders loswurde. You don’t know anything about me anymore.

Irgendwann änderte sich etwas. Es wurde weicher. Ich wurde weicher. Da war nicht mehr nur diese eine Zeile. Da war eine eingängige Melodie, da war die Traurigkeit in der Stimme von Milow. „I gave up dreaming for a while“ Ja. Ich hatte eine Weile aufgehört zu träumen, war aber bereit, wieder damit anzufangen.

„You don’t know.“ Es lief im Autoradio. Ich hatte es auf Endlosschleife als Hintergrundmusik, wenn ich am PC arbeitete. Keine Wut mehr. Nur ein Song, den ich nun hoffnungsfroh mitsang. Aber ein Song ganz für mich.

Und dann fügten sich zwei Gleise zu einer Spur. Dann war auf einmal noch jemand da, der Milow im Hintergrund laufen hatte, als er am PC saß. „You don’t know.“ Nein, wir wissen nie, was passiert. „Leben ist, was passiert, während wir andere Pläne machen.“ Das hat John Lennon gesagt und damit hatte er Recht.

Zwei Menschen im Chat und ein Lied von Milow. Ein paar Späße darüber und Johns Vorsatz, es zweistimmig aufzunehmen. Mit einem verrückten Kerl, der erst ein Bier braucht, bevor er singt. Es war sehr lustig, als wir darüber sprachen.

Sometimes everything seems awkward and large
imagine a Wednesday evening in March
future and past at the same time…

Ja, es ist viel passiert am Mittwochabend. Ausgerechnet. Ein Mittwochabend im März. Nun ist der Song Johns Abschiedslied. Aber er ist zugleich auch ein Versprechen. Weil er ihn immer noch aufnehmen möchte.

Andi, das hier ist für Dich. Damit Du es kannst, wenn er wiederkommt.
Und für mich ist es irgendwie auch.

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sometimes everything seems awkward and large
imagine a Wednesday evening in March
future and past at the same time
I make use of the night, start drinking a lot
although not ideal for now it’s all that I’ve got
it’s nice to know your name

you don’t know you don’t know
you don’t know anything about me

an ocean a lake I need a place to drown
let’s freeze the moment because we’re going down
tomorrow you’ll be gone gone gone
you’re laughing too hard this all seems surreal
I feel peculiar now what do you feel
do you think there’s a chance that we can fall

you don’t know you don’t know
you don’t know anything about me
what do I know I know your name
you don’t know you don’t know
you don’t know anything about me
anymore

I gave up dreaming for a while
I gave up dreaming for a while

I’ve noticed these are mysterious days
I look at it like a jigsaw puzzle and gaze
with wide open mouth and burning eyes
if only I could start to care
my dreams and my Wednesdays ain’t going nowhere
baby baby baby you don’t know

you don’t know you don’t know
you don’t know anything about me
what do I know I know your name
you don’t know you don’t know

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