Meeresflüstern

…Einen Moment nur innehalten und lauschen…

Den Blick von all den Sandkörnern
Hin zur Brandung bis hinaus auf das Meer,
zu den tanzenden Diamantstrahlen auf azurblauem Wasser,
Funken über weißer zerfallender Schaumkrone

Schließe meine Augen für ein kurzen Moment
Halte inne und gebe mich deiner Musik hin.
Fühle und nehme die Kraft wahr,
Mit welcher die Welle an den Strand treibt

Spüre wie sie sich überschlägt
Und ächzend in sich zusammenfällt.
Doch kaum ans Ufer getrieben,
Zieht sie eine unsichtbare Macht hinfort.

Mit ihr rinnen die unzähligen gerundeten Kügelchen,
Welche schon auf ihren unendlichen Reisen sich nun wieder auf Wanderschaft begeben.
Ebenso Muscheln, gerieben und geglättet von Bewegung und Zeit.
Hier und da nun wasser- und schutzlos Lebewesen, Würmer, Seesterne und kleine Krebse.

Es drängt mit jedem kurzen Rückzug in Richtung Ozean
Schon die nächste, allzeit ungebändigte Woge an den Strand.
Diesmal zahm, nicht verheerend,
Ohne tückischen Überfall, heute im ruhigen, steten Einklang mit dem ewig währenden Naturgesetz.

Immer noch verzaubert von deinem einzigartigen Gesang,
gefangen von dieser Urgewalt,
Den Jahrtausende alten Geschichten,
Welche du mir in diesem Augenblick offenbarst

Schweige und lausche ich,
Überwältigt gebe ich mich für einen Augenblick deinem Leben hin.
Schmecke Salz auf meinen Lippen
Sauge deine Energie tief in mich auf und

nehme dir doch nichts

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Text: Heidi Tietze Linskens

  • Da ist die Stimmung am Meer richtig schön eingefangen. Ich konnte beim Lesen das Rauschen hören und die salzige Luft schmecken und das Wasser fühlen, das mir die Füße umspielte. Danke für diese Reise!

  • Ach wie schööön. Meer ist wohl immer wieder gern ein Thema – ich liebe es …

  • Wie viele Menschen wohl schon dieses Meeresflüstern genossen haben. Man ahnt am Meer, dass man irgendwie ein Teil des Ganzen ist.

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