Ausfahrt rechts raus

„Und wenn ich nun …?“ Seit einer Stunde schon die immer gleiche Frage. Ein Gedankenkreisel, der bei jeder Ausfahrt neuen Schwung nimmt. „Und wenn ich nun …?“

Kilometerfressend rast sie über die Autobahn, das Ziel vorgegeben, nicht erwünscht. Wieder einer jener unliebsamen Termine, ungezählt die vorhergehenden, unabsehbar die, die noch kommen sollen. „Geht das immer so weiter, bis zum Ende meines Lebens?“ Autobahnen, eingefahren, Termine, fremdbestimmt, Erwartungen – anderer –, die es zu erfüllen gilt. Doch – gilt es das wirklich?

Das nächste Schild. Ausfahrt rechts raus. „Und wenn ich nun …?“ Vorbei. Verdammt. „Soll das alles sein? Die Autobahn, die Erwartungen, die Richtung? So ist das Leben eben, oder? ODER? Wer sagt das denn? Und vor allem: Hat der, der es sagt, denn recht damit?“ Es ist so einfach. Immer weiter wie bisher. Klappt doch. Hat ja immer geklappt. Und was klappt, macht zufrieden. Zufrieden!

„Was ist Glück? Zufrieden zu sein?“ Zufrieden zu sein macht dankbar, glücklich macht es nicht. Doch auch nicht traurig. Irgendwas dazwischen, irgendwie. Stau in der Baustelle. Die Wagen aufgereiht an einer Perlenschnur. Zufriedene Masse, als es weitergeht.

Drei Kilometer später. Ausfahrt rechts raus. „Und wenn ich nun …?“ Und diesmal: Ja!

  • Ein Gedanke, der wohl jeden und jede irgendwann quält: ist das schon alles? Was immer die nächste Ausfahrt bringt, ein ungeahntes Abenteuer oder einen Café bei McDonalds: es ist richtig mal abzufahren!

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