Ganz in mir
Weißt du,
wenn ich mit der Hand über die Holzplatte streiche,
aus der mein Tisch entsteht,
wenn ich die Kanten fräse und die Schlitze stemme,
die die Zargenzapfen aufnehmen,
wenn ich alles schleife und dabei der Richtung der Maserung folge,
bis es ganz glatt ist,
wenn ich meinem Vater dabei zusehe,
wie er – einen mir unbekannten Plan im Kopf –
die Schritte vorgibt, die wir tun,
wenn ich dann sehe, wie aus diesem Holz
mein Unikat entsteht,
das mich begleiten wird
und erinnern,
daran, wie wir es schufen,
dann bin ich
ganz
in mir.
Mumpitz
11. Jan. 2011
Das „wir“ gefällt mir besonders gut daran. Ganz in sich selbst sein mit dem „wir“, das hat etwas sehr Erhabenes, Menschliches.