Im Nirgendwo

Sie stand an der Landstraße mitten im Nirgendwo. Jeans, ein T-Shirt, die Haare offen im Wind. Er hielt an. „Wohin?“, fragte er. „Wohin du willst.“ Er nickte, sie stieg ein. Ein paar Meilen weiter bat sie ihn, anzuhalten. „Komm“, sagte sie und führte ihn zu einem nahe gelegenen See. „Schsch“, flüsterte sie, „die Seeadler brüten.“ „Aber hier gibt es doch gar keine …“ „Schsch …“ Sie starrten auf den See hinaus und sie folgte mit den Augen einem Vogel, der nur ihrer war. Zurück am Wagen verabschiedete sie sich. „Farewell, my friend“, sagte sie und stand wieder mitten im Nirgendwo.

  • Sie wird solange durch das Nirgendwo reisen, bis sie jemanden trifft, der die brütenden Seeadler sieht.

  • Oder sie wird irgendwann allein am See sitzenbleiben, weil es außer ihr niemanden gibt, der sie sehen kann.

    Der Text ist einer meiner ersten Versuche, ein Drabble zu schreiben (=Geschichte mit 100 Wörtern). Es war schwierig, sich nur auf eine Szene zu konzentrieren. Mal schauen, vielleicht probiere ich das öfter.

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