Jenseits von Marathon
„Pheidippides hatte es einfacher“, sage ich und du lachst mich aus.
„Er rannte 42 Kilometer, ich 3“, sagst du und ich sehe dein Temperament in dir hochkochen.
„Er hatte sein Ziel immer vor sich, 42 Kilometer weit, von Marathon nach Athen. Du läufst im Stadionrund, lässt das Ziel immer wieder hinter dir, verlierst es aus den Augen, bevor du wieder um die Kurve kommst“, antworte ich. Du schweigst. „Weißt du, Pheidippides musste nur laufen. Und wie leicht läuft es sich mit einer frohen Kunde vom Sieg dem Ziel entgegen. Du aber passierst immer wieder die Linie und es ist noch nicht genug. Immer wieder neue Hindernisse. Immer wieder noch eine Runde. Immer neue Hürden. Da vergisst man schon mal seinen Weg. Zeichne ihn dir neu auf, damit du wieder weißt, wofür du läufst.“
„Mit dir hinter dem Ziel?“, fragst du.
„Mit mir hinter dem Ziel“, lächle ich.
Dirty Harry
19. Mrz 2012
Hmhm. Feinfühlig, wie ich bekanntlich bin, lese ich Romantik daraus.
labraun
19. Mrz 2012
Also auf zum Ziel. Schöner Text. Alles Liebe Karin