Wanda for President!

Ich hatte mich ja zuletzt darüber echauffiert, dass es nur noch schlechte Nachrichten gibt. Das muss ich nun für diese Woche revidieren, denn die brachte ein echtes Highlight hervor: Unser Christian ist zurückgetreten. Also ich meine natürlich unseren Bundespräsidenten Christian Wulff. Der klebte nun schon so lange doppelt und dreifach verleimt an seinem Stuhl, dass ich gar nicht mehr damit gerechnet hatte. Sei’s drum, ich freu mich drüber.

Nun fragt sich alle Welt, wer denn die Nachfolge antreten soll. Dabei ist es im Grunde ganz einfach: Das ZDF sucht einen Moderator für „Wetten, dass ..?“, die Angela braucht einen neuen Präsi. Warum tauschen wir nicht einfach und geben dem Christian die Show und dem im Quotensumpf steckenden Thommi das Schloss Bellevue und alles ist gut? Den Talk vom Gottschalk kann Karl Theodor Maria Undsoweiter zu Guttenberg übernehmen, der ist in seiner jetzigen Aufgabe als EU-Kommissionsberater nicht medienwirksam genug inszeniert.
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Zeit

So viel zu tun.
Keine Zeit zum Luftholen, keine Zeit, auszuruhen, keine Zeit …
Aber immer noch Zeit,
dich zu vermissen.

Zwischen früher und jetzt

Meine Blicke gleiten an deinem Körper herab und während ich mir vorstelle, wie ich dich nehme, kommst du auf mich zu und bindest mir fürsorglich die Krawatte. „Du bist spät dran“, sagst du mit einem Blick auf die Uhr. Die verdammten Akten könnten warten. In deinen Augen spiegelt sich meine Lust, in meinen dein durchgeplanter Tag.

Beim Frühstück bist du es, die sich hinter der Zeitung vergräbt, während ich mich zu erinnern versuche, seit wann der oberste Blusenknopf so züchtig geschlossen ist. Früher … Ja, früher nahmen wir das Frühstück voneinander, nicht stumm einander gegenübersitzend.

Ich denke an die Uhr, die Krawatte und die Akten. Und an die Brüste von Jaqueline, die sich um all das nicht schert.

weiter als gestern

Heute stelle ich Euch ein wenig stolz, vor allem aber glücklich darüber, dass es so schön geworden ist, das zweite Buch meiner Geschichten und Gedichte vor.

„Clare, was ist Leben?“
Mit dieser Frage regt Colin seine Freundin zu einem literarischen Streifzug durch alle Facetten des Lebens an. In den Kapiteln „Mitten im Leben“, „Unterwegs“, „Worte aus dem Wir“, „Fließend in Form“, „In der Ferne so nah“ und „Auf den Spuren des Zauberers“ vermittelt Clare in Prosa und Lyrik ihre eigene Lebensphilosophie. Es geht um den eigenen Standpunkt, um Beziehungen, darum, unterwegs zu sein. Es geht darum, sich die Fantasie zu bewahren und träumen zu können.

Schließlich beantwortet Clare Colins Frage:
„Leben ist, wenn ich weiß: Ich bin heute weiter als gestern.“

Die Kapiteltrenner sind farbig gestaltet und auch der Textteil enthält einige Bilder. Das Buch hat 208 Seiten und bietet sich aufgrund der kurzen Texte gut als
Bett- oder Badewannenlektüre, als Lesestoff in der Sommer-Hängematte oder als Begleiter durch gemütliche Winterabende an. Die Texte sind spannend, lustig, nachdenklich, erotisch, fantasievoll, sehnsüchtig und vieles mehr.

Wenn Ihr neugierig geworden seid, lest einfach mal rein!

„weiter als gestern“ gibt es für 14,90 Euro bei BoD.

Zappenduster

Dieser Tage wurde ich morgens wach und es war zappenduster. Auch nachdem ich meine Augen bereits geöffnet und auf den Wecker gerichtet hatte. Okay, Stromausfall. Kommt ja mal vor. Also tastete ich mich zu meinem Handy vor, stellt erschrocken fest, dass es schon 7 Uhr war, und verbreitete Hektik bei den Kindern, die in die Schule mussten. Irgendwann kam dann von der Jüngsten Entwarnung: Mein Handy steht noch auf Sommerzeit und so hatten wir eine Stunde länger Zeit, mit selbigem als Lichtquelle ins Bad zu tappern, uns dort kalt zu waschen, uns in Anbetracht der ausgefallenen Heizung ruckzuck anzuziehen und zum Frühstück zu gehen. Beim ersten Biss ins Brötchen war der Strom dann wieder da. Halleluja.

So viel Glück hat nicht jeder. Der Josef Ackermann zum Beispiel nicht. Der hat zum letzten Mal vor seinem Abgang die Geschäftszahlen für die Deutsche Bank bekannt gegeben und alle Medien sprachen anschließend von einem enttäuschenden bis desaströsen Ergebnis. Nach Steuern blieb nämlich nur ein Überschuss von 4,3 Milliarden Euro übrig. Nun mag der geneigte Leser denken, dass 4,3 Milliarden Euro doch viel Geld sind. Aber wir haben ja alle keine Ahnung! Dieser Betrag erlaubt nämlich lediglich eine Dividendenrendite von 2,2 % pro Aktie. Da hätte der Herr Ackermann das Geld der Deutschen Bank mal besser auf ein Tagesgeldkonto bei der Bank of Scottland eingezahlt und dort ganz risikolos 2,7% Zinsen kassiert. Wobei ich nicht weiß, ob eine Bank bei einer anderen Bank ein Sparbuch eröffnen kann, aber das ließe sich ja herausbekommen. Alternativ hätte sich Herr Ackermann auch mal von unserem Bundespräsidenten beraten lassen können. Ich wette, der hätte jemanden gewusst, der eine Anlage mit mehr als 2,2% Verzinsung anbietet. Die BW-Bank lässt grüßen.
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Stein auf Stein

Das monotone Geräusch des Zuges hatte sie einnicken lassen. Erst kurz vor dem Ziel wachte sie wieder auf, hörte die Durchsage und ging Richtung Ausstieg. Als der Zug im Bahnhof zum Stehen kam, war sie die erste, die ihn verließ.

Zu viele Menschen im Bahnhof, zu laut, zu geschäftig. Sie bahnte sich ihren Weg zum Taxistand und ließ sich zu ihrem Ziel bringen.
„Hey“, begrüßte sie einen alten Freund. Sie spürte das Geschenk für ihn in der Tasche.
„Hey“, antwortete er und schüttelte den Kopf. „Nicht das“, bat er, „behalt es.“
Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Lieber einen Kieselstein?“
Er nickte. Sie ging ein paar Schritte und fand einen Stein mit schöner Maserung.
„Weil Du nicht vergessen bist“, sagte sie und legte ihm den Kiesel auf den Grabstein.

Zweierlei Maß

Wer einen bequemen Anzug trägt, sollte anderen kein Korsett anlegen.

Lehrjahre

Du lehrtest mich
die Liebe
und
meine Stärke.

Keine Angst mehr
vor dem Tod zu haben
lernte ich
als du gingst.

Wer schützt uns vorm Verfassungsschutz?

Es gibt ja so Tage, da zweifel ich ernsthaft an meinem Verstand. Dann bekomme ich noch mehr graue Haare, als ich sowieso schon habe, und sehe meine Rest-Attraktivität den Bach runter laufen. Und wer ist schuld? Diesmal der Verfassungsschutz.

Der Verfassungsschutz ist der Inlandsgeheimdienst. James Bond, der verzweifelt nach Kornfeldbetten in blühenden Landschaften sucht. Oder eben nicht. Seien wir ehrlich: Die Aufklärung von und über
Bestrebungen gegen den Bestand des Bundes oder eines Landes,
Bestrebungen gegen die Sicherheit des Bundes oder eines Landes und
Bestrebungen gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung
sind Aufgaben, die sich nicht gerade nach Spannung und Abenteuer anhören. Aber man könnte ja was daraus machen, dachte ich.

Ich sah mich schon als Wanda 008 mein Land verteidigen, gegen Extremisten, Islamisten und Scientology und gegen Landes- und Wirtschaftsspionage. Ich sah mich Terrorzellen ausheben, Wanzen anbringen, fremder Leute Mails lesen. Ich sah mich im kleinen Schwarzen auf Parties stehen, ein Glas Cassissée in der Hand (weder gerührt noch geschüttelt) und mit den Bösen dieser Welt plaudern, um sie zu (ver)überführen.
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Filmtipp: Ziemlich beste Freunde

Wenn man sich nach einem Film auch den Abspann noch anschaut, der aus nichts als einer Namensliste besteht, und man dennoch sitzen bleibt, um diese Stimmung nachwirken zu lassen, dann ist der Film gut 😉

Schaut Euch den Trailer an und dann ab ins Kino:

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